Spaziergänger finden seltenes Tier – „Kann man mit 6 richtigen im Lotto vergleichen“
Eine Mutter entdeckt mit ihrer Tochter ein seltenes Tier, das sogar giftig ist. Ein Foto von ihrem Fund teilen sie auf Facebook.
Bremen – Insekten zählen zur artenreichsten Tierklasse. Allein in Deutschland leben nach Angaben des Umweltbundesministeriums mehr als 33.000 Insektenarten. Viele davon spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ein scheinbar besonderes Lebewesen haben jetzt eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter beim Spazierengehen entdeckt.
„Ganz besonderen Fund“: Mutter und Tochter entdecken seltenes Tier
Den Fund teilten die beiden mit dem deutschen Kriminalbiologen Mark Benecke. Die Nachricht veröffentlichte der Wissenschaftler schließlich in einem Facebook-Beitrag. „Meine Tochter und ich waren heute spazieren und haben einen ganz besonderen Fund gemacht“, hieß es darin. Wo sie die Entdeckung machten, ist nicht bekannt. Nicht schlecht dürften auch Forscher über einen historischen Fund in der Weser gestaunt haben.
„Leider konnte ich ihr erstmal nicht erklären, was es für einer ist, denn ich habe davor noch nie so einen Käfer gesehen“, schilderte die Frau. Mithilfe von „Google Lens“ – eine App zur Bilderkennung – hätten die beiden dann einen schwarzblauen Ölkäfer identifiziert.
Schwarzblauen Ölkäfer entdeckt: „Mir war nicht bewusst, dass die doch so selten sind“
Dabei scheint es sich um ein seltenes Tier zu handeln, vor dem man sich sogar „verneigen“ sollte. „Denn die kleinen Larven warten in einer Blumenblüte auf eine bodenbrütende Wildbiene. Wenn sie sich per Zufall auf die richtige Biene klammert und auf die Bieneneier landet, frisst sie diese auf und vergräbt sich anschließend um sich zu Puppen. Im Folgejahr startet sie anschließend ins Insektenleben“, erzählte die Mutter. „Die Sichtung eines solchen Käfers kann man mit 6 richtigen im Lotto vergleichen.“
Die Facebook-Community freute sich über die Entdeckung von Mutter und Tochter. „Toller Fund“, schrieb eine Nutzerin. „Mir war nicht bewusst, dass die doch so selten sind“, kommentierte eine weitere. Andere wiederum nahmen den Beitrag zum Anlass, ihre eigenen Sichtungen von dem Käfer zu teilen. „Dieses Jahr schon mehrere aus unserem Garten gesammelt“, lautete ein Kommentar. „Letztes Jahr haben wir recht viele davon bei uns gehabt“, erklärte eine andere.
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Giftiges Insekt: Schwarzblauer Ölkäfer gilt als bedrohte Tierart
Doch sind die Käfer tatsächlich so selten? Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sind die Insekten zwar im Frühjahr recht häufig zu sehen, die Art gilt allerdings als gefährdet, da sie sich derzeit nicht weiter ausbreitet. Nur aus jeder tausendsten Larve wird tatsächlich ein Ölkäfer. Ausgewachsene Käfer leben nur etwa einen Monat lang.
Daher ist eine Sichtung des Tieres also tatsächlich etwas Besonderes. Meist leben sie an Wegrändern, in Gärten und lichten Wäldern. Doch aufgepasst: Ölkäfer sind giftig. Sie enthalten das Abwehrsekret Cantharidin. Dies kann beim Menschen starke Reizwirkungen auf Haut und Schleimhäuten auslösen. „Der Verzehr beziehungsweise das Verschlucken eines einzigen Schwarzblauen Ölkäfers ist allerdings nicht tödlich“, entwarnt der Nabu. In Deutschland seien tödliche Vergiftungen von Menschen und Haustieren durch den schwarzblauen Ölkäfer nicht bekannt.
Dennoch sollte der Kontakt zu dem Insekt gemieden werden. Daran haben sich auch die Mutter und ihre Tochter gehalten. „Selbstverständlich haben wir den kleinen Käfer beim Bestaunen seine Ruhe gelassen und sind sehr stolz und glücklich, diesen Fund gemacht zu haben“, schilderten sie. Für Rätselraten sorgte dagegen ein mysteriöser Fund an der Fisch-Theke. (kas)