Ex-US-Präsident brüskiert Melania Trump bei Event im Weißen Haus

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Melania Trump wollte auf einer Veranstaltung im Weißen Haus First Lady Barbara Bush ehren. Doch ein bedeutender Gast verzichtete auf das Event.

Washington D. C. - Am Donnerstag ist im Weißen Haus eine Briefmarke mit dem Bild der ehemaligen First Lady Barbara Bush eingeweiht worden. Auf der feierlichen Gedenkveranstaltung für die Ehefrau von George H. W. Bush waren wichtige Gäste vor Ort. Auch Tochter Dorothy Bush ließ sich lächelnd mit First Lady Melania Trump fotografieren, enthüllte eigenhändig das riesige Plakat mit der Briefmarke darauf und hielt eine Rede über ihre verstorbene Mutter. Ein weiterer bedeutender Gast blieb der Veranstaltung dagegen fern: Dorothys Bruder und Ex-Präsident George W. Bush.

Ehemalige First Lady Barbara Bush im Weißen Haus geehrt - doch ihr Sohn und Ex-Präsident bleibt fern

Obwohl mehrere Familienmitglieder und Freunde sowie Freundinnen auf der Veranstaltung eingeladen waren, nahm George W. Bush nicht an dem Event zu Ehren seiner Mutter teil. Das erfuhr die Washington Post von Beamten aus dem Weißen Haus. Ob der ehemalige Präsident schlichtweg aus Zeitgründen absagte oder andere Gründe dahinter steckten, war unklar. Ein Sprecher von George W. Bush wollte sich offenbar nicht zu einer Anfrage der Zeitung äußern. Auch sein Bruder Jeb Bush nahm laut Informationen der CNN nicht teil.

First Lady Melania Trump (li.) und Dorothy Bush Koch bei der Enthüllung einer Briefmarke des US Postal Service, die die ehemalige First Lady Barbara Bush zeigt.
Zumindest eine Tochter, Dorothy Bush Koch (li.), nahm bei der Veranstaltung zu Ehren von Barbara Bush teil. © Drew ANGERER / AFP

Zu den anwesenden Familienmitgliedern gehörte neben George W. Bush‘ jüngeren Schwester Dorothy Bush Koch auch ihr gemeinsamer Bruder Neil Bush. Die Familie hat insgesamt sechs Kinder. Aus dem engen Freundes- und Bekanntenkreis war unter anderem Alice Yates dabei, sie ist die Geschäftsführerin der George und Barbara Bush Stiftung.

Der Republikaner George W. Bush war von 2001 bis 2009 der 43. Präsident in den USA. Doch außer der gemeinsamen Partei verbindet ihn nicht viel mit dem amtierenden US-Präsidenten. Ganz im Gegenteil: Bush nahm zwar an beiden Amtseinführungen von Donald Trump teil und gratulierte ihm jeweils, unterstützte ihn aber in keinem seiner Präsidentschaftskandidaturen. Beide Männer machten in der Vergangenheit öffentlich keinen Hehl daraus, dass sie die Politik des jeweils anderen nicht nachvollziehen können.

Zwischen George W. Bush und Donald Trump liegt eine angespannte Vergangenheit

George W. Bush kritisierte Trump unter anderem indirekt in einer Rede, die er anlässlich des 20. Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001 hielt. In seiner Ansprache 2021 warnte er, dass die US-Politik in den letzten Jahren „zu einem nackten Appell an Wut, Angst und Ressentiments geworden“ sei. Einen Namen nannte er nicht, aber die Botschaft war klar und deutlich – schließlich war exakt in den Jahren zuvor Trumps erste Amtszeit als Präsident.

Trump lässt Kritik bekanntlich nicht lange auf sich sitzen, und holte kurz darauf zum Gegenschlag aus. Nachdem er noch im selben Jahr das Amt an Joe Biden abgeben musste, sagte er, Bush habe „eine gescheiterte und uninspirierende Präsidentschaft geführt“ und sei „dafür verantwortlich, dass wir in den Treibsand des Nahen Ostens geraten sind (und dann nicht gewonnen haben!)“.

Auch Bush‘ Mutter und ehemalige First Lady Barbara Bush war bekanntlich kein Fan von Trump, berichtet CNN. 2018 habe Barbara Bush in einem Interview mit der Autorin und Journalistin Susan Page gesagt, dass sie sich nicht mehr als Republikanerin sehe. Später habe die Journalistin zudem in einem Buch über die First Lady berichtet, dass Barbara Bush offenbar „entsetzt“ über Trumps ersten Sieg 2016 war. Auch First Lady Melania Trump stellte sich bereits kritisch gegen die Politik ihres Mannes. (nz)

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