„Keine roten Linien“: Lukaschenko droht mit Atomschlag bei Verletzung der belarussischen Grenze
Lukaschenko droht mit einem Atomschlag im Falle einer Grenzverletzung von Belarus und ruft gleichzeitig zu Verhandlungen auf, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Moskau/Minsk – In einem Interview mit dem russischen Fernsehsender Rossija hat Alexander Lukaschenko, der Präsident von Belarus und enger Verbündeter von Wladimir Putin wurde zur Sicherheit des „Unionsstaates“ zwischen Russland und Weißrussland und zum Kontext des Krieges in der Ukraine befragt.
Lukaschenko betonte: „Wir haben nicht die Absicht, Atomwaffen einzusetzen, solange der Feind nicht die Grenze des Unionsstaates überschreitet. Belarus wird im Falle einer Grenzverletzung keine roten Linien ziehen, die Antwort wird sofort erfolgen“. Ihm zufolge wurden bereits mehr als 20 belarussische Brigaden und Bataillonsgruppen identifiziert, die an der Grenze zur Ukraine eingesetzt werden sollen, um einen Durchbruch zu verhindern.
Es ist nicht das erste Mal, dass Lukaschenko solche Drohungen ausspricht. Bereits im Juli hatte er erklärt, es gebe für ihn „keine roten Linien“ in Bezug auf mögliche Konflikte an der Grenze zur Ukraine. Damals versicherte er, dass es keine Zusammenstöße an der Grenze geben werde und kritisierte die Ukraine, die seiner Meinung nach keinen zusätzlichen Konflikt brauche.
Nach Kursk-Offensive: Belarus zeigt sich besorgt und verstärkt Truppen an der Grenze
Nach dem Einmarsch der Ukraine in Russland zeigte sich auch Belarus besorgt. Lukaschenko berichtete, dass ukrainische Drohnen den Luftraum von Belarus verletzt hätten und ordnete daraufhin eine Verstärkung der Truppen an der Grenze an. Das Verteidigungsministerium in Minsk ließ Panzer per Zug in Richtung Grenze transportieren, um auf einen möglichen Einsatz vorbereitet zu sein.
Lukaschenko erklärte außerdem, dass die Flugabwehr in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurde, nachdem etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den östlichen Luftraum von Belarus eingedrungen seien. Das Außenministerium warnte vor einem „gefährlichen Versuch, die Konfliktzone in unserer Region auszuweiten“. Zusätzlich wurden ballistische Raketen vom Typ „Iskander“ und „Polones“-Raketenwerfer in die Grenzregion verlegt.
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Lukaschenko fordert Ende der Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg
Lukaschenko forderte jedoch auch ein Ende der Kampfhandlungen und schlug vor, dass Verhandlungen stattfinden sollten, um den Krieg zu beenden. Er machte deutlich, dass seiner Ansicht nach nur „hochrangige Personen amerikanischer Herkunft“ ein Interesse an einer Fortsetzung des Krieges hätten. „Setzen wir uns an den Verhandlungstisch und beenden wir diesen Streit. Weder das ukrainische Volk noch die Russen noch die Weißrussen brauchen das. Sie [der Westen] brauchen das.“ Wladimir Putin hat erklärt, dass jegliche Friedensverhandlungen mit der Ukraine die Bedingung erforderten, dass das Land auf einen Nato-Beitritt verzichtet. (jal)