Publikum hat viel zu lachen beim „Buchbinder Wanninger“ im Festspielhaus
Satter Beifall für die Bühnenfassung von Karl Valentins „Buchbinder Wanninger“. An den beiden Musical-Abenden im Festspielhaus hatte das Publikum viel zu lachen.
Füssen - An den beiden Musical-Abenden auf der Bühne der Bierwirtschaft im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen hatte das Publikum viel zu lachen. Auf die mit 120 Sitzplätzen ausverkaufte Premiere folgte eine ebenfalls glänzende Aufführung, in der an den Sechsertischen im nahezu voll besetzten Saal das spielfreudige Ensemble gefeiert wurde. Mit ihm die Regiearbeit von Theaterdirektor Benjamin Sahler.
Drei tolle Darstellerinnen, zwei Tänzerinnen und zwei Darsteller waren rund 75 Minuten vor und nach der Pause erstaunlich schnell bei ihrem Kostümwechsel in jeweils unterschiedliche Rollen geschlüpft. Die gezeigte Inszenierung hatte viel Tempo und gesanglich waren die Leistungen an beiden Abenden top.
Sketch vom ehrbaren Buchbinder in turbulenter Rahmenhandlung
Der Sketch vom ehrbaren Buchbinder, der am Telefon bei seinem berechtigten Anliegen immer wieder abgewimmelt wird, ist in eine turbulente Rahmenhandlung integiert: die Firma Meisel und Co., die auf den noch jungen Tonfilm gesetzt hat, steht vor dem Aus. Die eingesetzte Kamera, die den Musikfilm „Mit acht Takten um die Welt“ aufzeichnen soll, braucht Strom. In Fantasieuniform hat Tim Wilhelm (Sänger der Gruppe Münchner Freiheit) hier seinen größeren Auftritt auf der Suche nach dem Hauptschalter der Firma.
Davon wird er von der sexy Sekretärin Henriette Schreiner, die ihm sofort Hautkontakt anbietet, mit Sinnlichkeit abgehalten. Für verführerische Szenen sorgen nicht zuletzt die beiden Tänzerinnen Alina Groder und Anna Martens, die dafür Sonderbeifall ernten konnten. Als überfordert – nicht nur von Wannningers Anrufen – darf sich Profi-Komponist Christian Auer als Direktor darstellen, der hochkonzentriert links vor der Bühne zusätzlich dann auch noch den Mann am Klavier gibt und den Gesang begleitet, bei dem auch Henriette Schreiner als Möchtegern-Filmstar absolut überzeugt.
Musik im Stil der 30er Jahre
„Buchbinder Wanninger“, aus Karl-Heinz Hummels mit viel Humor eingesetzter Feder wurde als neues Musical angekündigt, weil der Komponist Christian Auer populäre Musik im Stil der 30er Jahre geschrieben hat. Die Schlager kamen alle glänzend an, ebenso die Sketche. Bekanntlich schrieb Karl Valentin den Sketch „Buchbinder Wanninger“, von dem auch eine historische Schallplattenaufnahme vorliegt, um aufzuzeigen, wie schwierig es sein kann, miteinander telefonisch in Kontakt zu treten.
Die allmählich immer verzweifelter wirkenden Versuche den erledigten Auftrag und die dazugehörige Rechnung loszuwerden, demonstrierte Ferdinand Dörfler mit Bravour. Nur die Resi, großartig gespielt von Tanja Maria Froedl (Boardlkramerin im Musical „Der Brandner Kaspar) findet für Wanninger, dessen Anruf irrgeleitet in der Kantine gelandet ist, kurz mal tröstliche Worte. Am Telefon mit der ihn schmerzenden Wählscheibe sind dann wieder die Filmleute.
Meine news
Musical und Dreigänge-Menü
Veranstaltungsbeginn ist immer 18 Uhr. Vorspeisen und Hauptgerichte werden unmittelbar serviert. Der „Vorhang“ hebt sich gegen 19.30 Uhr. Dessert nach der Pause. Das vorgelegte Konzept „Musical mit Menü“ beinhaltet folglich einen stringent ablaufenden ersten schauspielerischen und musikalischen Programmteil. Weitere Termine sind im Februar und März.