Streit zwischen Iran und Israel: Flugstreichung sorgt für Unruhe

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Nach einem Landeveto in Beirut untersagt der Iran libanesischen Airlines die Einreise. Dutzende Pilger sitzen fest. Wie kam es zu diesem Streit?

Teheran - Der Iran hat Israel beschuldigt, die Landung iranischer Passagierflüge in Beirut zu behindern. Nachdem ein Flugzeug aus Teheran keine Landeerlaubnis für die libanesische Hauptstadt erhalten hatte, sprach das iranische Außenministerium bei X (vormals Twitter) von einem „Verstoß gegen internationales Flugrecht“.

Mahan Air steht seit 2011 auf einer Sanktionsliste der USA.
Mahan Air steht seit 2011 auf einer Sanktionsliste der USA (Archivbild). © picture alliance / dpa / Abedin Taherkenareh

Außenamtssprecher Esmaeil Baghaei erklärte am Freitag, Israel habe eine Passagiermaschine mit libanesischen Staatsbürgern an Bord „bedroht“. Dies habe zu Störungen im regulären Flugverkehr nach Beirut geführt. „Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und andere Institutionen müssen Israels gefährliches Verhalten gegen die Sicherheit der zivilen Luftfahrt stoppen“, forderte Baghaei. Die betroffenen Verbindungen wurden von Mahan Airline betrieben.

Flugblockade sorgt für diplomatische Spannungen

Als Reaktion untersagte Teheran libanesischen Airlines die Landung im Iran. Dadurch sitzen Dutzende libanesische Pilger seit drei Tagen im Land fest. Der iranische Botschafter in Beirut, Mojtaba Amani, erklärte, dass die Blockade nur aufgehoben werde, wenn iranische Flugzeuge wieder nach Beirut fliegen dürften. „Die Bitte der libanesischen Regierung wird sicherlich akzeptiert, aber unter der Bedingung, dass sie iranische Flüge nicht behindert“, sagte Amani im iranischen Staatsfernsehen.

Die Spannung verschärfte sich, nachdem Israels Militär mitgeteilt hatte, die Kuds-Brigaden der Revolutionsgarde im Iran und die Hisbollah nutzten zivile Flüge, um Gelder nach Beirut zu schmuggeln. Der mutmaßliche Schmuggel stehe im Zusammenhang mit geplanten Angriffen auf Israel, erklärte das israelische Militär bei X. „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte werden nicht erlauben, dass die Hisbollah an Waffen gelangt“, hieß es weiter. Israels Militär werde alle verfügbaren Mittel nutzen, um die Bedingungen des Waffenstillstands durchzusetzen und die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten.

Hisbollah und libanesische Vertreter wiesen die Vorwürfe zurück.

Flugverschiebungen und Proteste im Libanon

Die libanesische Luftfahrtbehörde kündigte unterdessen an, einige Flüge – darunter Verbindungen aus dem Iran – bis zum 18. Februar „vorübergehend neu zu terminieren“. Als Begründung wurden „zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen“ genannt. Das Datum fällt mit der Frist für die vollständige Umsetzung einer Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und der Hisbollah zusammen. Am Donnerstagabend blockierten Anhänger der Hisbollah aus Protest gegen die Entscheidung die Zufahrtsstraße zum Flughafen Beirut und setzten Reifen in Brand.

In den vergangenen Monaten hat sich die Lage im Libanon weiter zugespitzt. Die Bildung einer neuen Regierung ohne Beteiligung der Hisbollah hat die Spannungen zwischen der libanesischen Regierung und dem Iran, dem langjährigen Unterstützer der schiitischen Miliz, verschärft. Die Hisbollah hat Israel vorher wiederholt mit Raketen beschossen. Israel intensivierte als Reaktion seine militärischen Operationen dagegen. Der Iran reagierte auf diese Angriffe mit Drohungen und setzte seine Unterstützung für die schiitischen Miliz fort. Vor diesem Hintergrund hatte Israel davor gewarnt, dass der Iran zivile Flüge nutze, um Gelder und Waffen an die Hisbollah zu schmuggeln.

Auch in der Europäischen Union (EU) gibt es derzeit im Zusammenhang mit einigen iranischen Fluggesellschaften vergleichbare Einschränkungen und Maßnahmen. Die EU verhängte im Oktober 2024 Sanktionen gegen Mahan Air, Iran Air und Saha Airlines. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, weil die betroffenen Fluggesellschaften beschuldigt werden, ballistische Raketen und Drohnen an Russland geliefert zu haben, die im Krieg gegen die Ukraine zum Einsatz kamen. Infolgedessen dürfen sie keine Ziele in der EU mehr anfliegen. (fsa)

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