Bis zu 1500 Euro - Portugiesischer Urlaubsort plant hohe Strafen für Touristen in Badekleidung

Die portugiesische Stadt Albufeira an der Algarve möchte die „partielle Nacktheit“ von Touristen und anderen Badeurlaubern in der Öffentlichkeit zukünftig eindämmen. Wie die portugiesische Boulevardzeitung „Correio da Manhã“ berichtet, plant der beliebte Urlaubsort, dass Badeurlauber zukünftig in der Stadt oder auf der Promenade nur noch mit Oberbekleidung und angemessener Unterbekleidung erscheinen dürfen.

Badekleidung darf nicht mehr außerhalb der Strände getragen werden

Der Stadtrat der Gemeinde hat deshalb Maßnahmen beschlossen, die das Tragen von Bikinis, Badeanzügen, Unterwäsche und ähnlicher Kleidung auf Straßen, Terrassen und in Einrichtungen mit Straßenblick in Zukunft verbieten sollen, solange sie im öffentlichen Raum sichtbar sind. Ausnahmen gibt es in der Regelung jedoch für Strände, deren Parkplätze und Hotels.

Neben dem Kleidungsverbot möchte die Gemeinde mit dem neuen Verhaltenskodex zudem den öffentlichen Konsum von Alkohol, öffentliches Urinieren und Spucken verbieten, um exzessives Verhalten in der touristischen Region einzudämmen. Absichtlich verursachter Lärm in Wohngebieten soll laut Berichten der Tageszeitung ebenfalls bestraft werden.

Verstöße können mit bis zu 1800 Euro bestraft werden

Bei Verstößen gegen die Kleiderordnung drohen Geldstrafen zwischen 300 und 1500 Euro. Auch sexuelle Handlungen oder dessen Vortäuschung sollen mit den neuen Regelungen unterbunden werden. Wie portugiesische Zeitung „Politico“ berichtet, soll in Zukunft komplette Entblößung, wie Nacktheit oder das Zurschaustellen von Geschlechtsorganen, mit hohen Bußgeldern von bis zu 1800 Euro belegt werden. 

Die Stadtpolizei soll die Einhaltung dieser Regeln im Tourismus-Hotspot überwachen und Bußgelder verhängen. Im Rahmen einer 30-tägigen öffentlichen Konsultation können Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Wochen ihre Anmerkungen zum Verhaltenskodex einreichen. Eine Umsetzung ist vor Beginn der Sommersaison geplant.

Zahlreiche Urlaubsorte setzen „Anti-Bikini-Verordnung“ in Kraft

Andere beliebte Urlaubsorte haben ähnliche Maßnahmen in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt. Die Gemeinde Lignano in der italienischen Region Venetien setzte im Mai letzten Jahres eine „Anti-Bikini-Verordnung“ in Kraft, die das Tragen von Bikinis, Badehosen und Badeanzügen abseits von Stränden und Strandpromenaden untersagt. Ähnliche Vorschriften existieren auch in anderen Badeorten wie Grado und Triest.

Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca existiert eine solche Regelung in Palma de Mallorca, vor allem im Party-Viertel Ballermann, bereits seit über zehn Jahren.

Die italienische Stadt Forio hat sogar neben einer Kleiderordnung ein Verbot von Badelatschen oder nackten Füßen auf öffentlichen Straßen eingeführt. Die Strafen können von vergleichsweise geringen 25 Euro bis hin zu ganzen 500 Euro reichen.