Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Volltreffer mit ATACMS gemeldet

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Waffenlieferungen aus dem Westen zeigen im Ukraine-Krieg offenkundig Wirkung. In Saporischschja und Kursk verzeichnet das ukrainische Militär neue Erfolge damit.

Saporischschja/Kursk – Harter Schlag am Freitag (9. August) im Ukraine-Krieg: Ein russisches Militärcamp in der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine scheint mit ballistischen Kurzstrecken-Streuraketen des Typs ATACMS aus US-Produktion und präzise gesteuertem Raketenwerfer-Feuer dem Erdboden gleich gemacht worden zu sein.

Rauchschwaden in Saporischschja: Ukraine löscht mit US-Raketen russisches Militärcamp aus

Das sollen zumindest Videoaufnahmen zeigen, die der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Gerashchenko, auf X postete. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben im dynamischen Kriegsgeschehen nicht. Das Trainingsgelände ging in Rauchwolken auf. Militärisches Gerät scheint zerstört. Angaben zu möglichen getöteten Soldaten gibt es nicht.

Das Institute for the Study of War aus den USA gab bereits im April seine fundierte Einschätzung ab, wonach ATACMS „eine erhebliche Bedrohung für russische Munitionsdepots in rückwärtigen Gebieten darstellen“. Russland sei deshalb im Laufe des weiteren Ukraine-Kriegs mit der Grundsatzfrage beschäftigt, ob es bestehende Depots für militärisches Material und Truppen in besetzten Gebieten in der Ukraine besser schützt oder Partisanen-ähnlich verteilt.

Eine Einheit der 8. US-Armee feuert eine Artillerie-Kurzstreckenrakete vom Typ ATACMS ab.
Die Ukraine hat wohl ein russisches Militärcamp in der Region Saporischschja mit ATACMS-Raketen ausgemerzt. (Symbolfoto) © dpa

Pulverfass Kursk im Ukraine-Krieg: Russische Militär-Kolonne schwer getroffen

Auch in der umkämpften russischen Grenzregion Kursk ist der Ukraine offenbar ein weiterer Schlag gegen Russlands Truppen gelungen. Nahe der 15.000-Einwohner-Stadt Rylsk, die die Ukraine Medienberichten zufolge einnehmen will, gingen in der Dunkelheit lichterlohe Feuersäulen auf. Das sollen Videos und Bilder zeigen, die in den sozialen Netzwerken sowohl von dem ukrainischen Militär nahestehenden Accounts als auch von Kriegsbefürwortern aus Russlands geteilt wurden.

Eine Kolonne an russischen Militärfahrzeugen soll demnach zwischen Donnerstagabend (8. August) und Freitagmorgen (9. August) in Flammen aufgegangen und völlig ausgebrannt sein. Infolge eines ukrainischen Angriffs mit dem Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem HIMARS aus den USA. Berichte über Verletzte und Tote gibt es nicht. Alle Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

Das russische Investigativ-Magazin Agentstvo berichtete derweil am Donnerstag (8. August), dass die Ukraine mindestens 460 Quadratkilometer russischen Gebiets in der Region nun kontrolliert – eine Fläche größer als die deutsche Stadt Köln. Die ukrainische Armee rückte demzufolge innerhalb eines Tages über zwei Frontlinien Russlands vor, die der Kreml über zweieinhalb Jahre gebaut hätte. Für eine stattliche Summe von über 170 Millionen Dollar.

Der derzeitige Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive dürfte auch auf die Nutzung von Waffen aus den USA zurückzuführen sein. US-Präsident Joe Biden sträubte sich unlängst noch davor, den Einsatz dieser für Angriffe auf russisches Territorium abzusegnen.

Am Donnerstag (8. August) erklärte die stellvertretende Pressesprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, dann aber, dass es der Ukraine im russischen Kursk gestattet sei, diese Waffen zu nutzen. „Wir haben die Ukraine von Anfang an dabei unterstützt, sich gegen Angriffe zu verteidigen, die über die Grenze kommen, und um Kreuzfeuer zu erzeugen“, sagte Singh. Das ließ sich Kyjiw offenkundig nicht zweimal sagen.

In der Region Kursk tobt der Ukraine-Krieg ununterbrochen weiter und setzt Russland unter Druck: Ein Kreml-Propagandist brachte jüngst deswegen im russischen Staats-TV einen Atomschlag ins Spiel. (pls)

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