Wegen Kursk-Angriff: Putin-Propagandist bringt im Staats-TV russischen Atomschlag ins Spiel
In Kursk herrscht Ausnahmezustand. Nach dem Grenzübertritt ukrainischer Streitkräfte auf russisches Territorium bekommt Moskau wohl kalte Füße – und droht.
Kursk/Moskau – Die Offensive und der Grenzübertritt der Ukraine in der Region Kursk hat den russischen Aggressor augenscheinlich überrascht. Und vor allem eins: gereizt. Während die Ukraine offenkundig weiter vorrückt und Siedlungen einnimmt, werden die politischen Verantwortlichen in Russland um Präsident Wladimir Putin sichtlich nervös. In der Region ist bereits der Notstand ausgerufen worden und Teile der Zivilbevölkerung evakuiert worden.
Und es keimen wieder Drohgebärden in Richtung der Ukraine und der westlichen Staaten aus Moskau auf. Der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Heraschtschenko, postete auf X einen Ausschnitt aus Solovyov Live, der Propaganda-Sendung in Bezug auf den Ukraine-Krieg im russischen Staatsfernsehen schlechthin.
Russisches Staatsfernsehen: Drohung eines russischen Atomschlags in Kursk gegen Ukraine
Der russische Moderator und Propagandist Sergey Mardan zeigte sich dabei in einem Monolog angefasst: „Die Region Kursk ist eine unvergleichliche Region in Russland. Sie ist ein so einheimischer, historischer Kern, der russische Kern. Und dort finden gerade Kämpfe statt.“ Der Ukrainer Gerashchenko kommentierte: „Augenscheinlich haben verschiedene Regionen Russlands einen anderen Stellenwert für ihn (Mardan, Anm. d. Red.).“
Mardan meinte, dass Russland den derzeitigen Status quo in der Region Kursk nicht auf sich sitzen lassen könne. „Daher ist ein Szenario, in dem ein Angriff auf militärische Einrichtungen der ukrainischen Armee unter Einsatz von Atomsprengköpfen durchgeführt wird, nicht mehr theoretisch und nicht mehr unwahrscheinlich“, sagte er. Eine Drohung eines Atomschlags also.
Versuch der Demonstration der eigenen Macht: Russischer Propagandist spottet über Ukraine

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Russland sei der Ukraine dabei überlegen. „Die Sprengköpfe, die möglicherweise an einigen russischen Raketen angebracht werden könnten, können etwas mehr Schaden anrichten“, sagte Mardan sarkastisch in Richtung der ukrainischen Regierung.
Und auch den Westen sprach er an: „Was all die Meinungen betrifft, die in den vergangenen zwei Jahren über die Unmöglichkeit eines Atomschlags durch Russland diskutiert wurden, bin ich in dieser Situation absolut davon überzeugt, dass sowohl der Westen als auch der globale Süden eine solche Reaktion zwar verärgert, aber als logische Konsequenz auffassen werden.“
Das russische Säbelrasseln geht also weiter. Wie bisher im Ukraine-Krieg wurde es immer dann lauter, wenn Russland in der konventionellen Kriegsführung wieder einmal in Bedrängnis kommt. (pls)