Sanierung des Geretsrieder Schulzentrums: Wegen Asbest wird‘s teurer

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Der großzügige Pausenbereich des Schulzentrums ist schon fertig. Nur der Kiosk ist noch nicht in Betrieb. Seit 2017 wird der Bau aus den 1970er-Jahren saniert.  © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen investiert 57 Millionen Euro in die Sanierung des Geretsrieder Schulzentrums. Nun wurde Asbest gefunden, was den Zeitplan durcheinander wirft.

Geretsried – Ein wenig Bewegung stand für die Mitglieder des Kreisschul- und Bauausschusses zu Beginn ihrer jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung. Bevor es um die Haushalts- und Budgetplanung für das kommende Jahr und um einige andere Schulen im Landkreis ging, sahen sich die Räte die Baufortschritte am Geretsrieder Schulzentrum an. Seit 2017 wird der Bau aus den 1970er-Jahren saniert.

Christoph Bauer, Hauptamtsleiter am Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen, führt die Gruppe zuerst in den großzügigen Pausenbereich, den Realschüler und Gymnasiasten nutzen. Hell ist es dort, die großen Stufen aus Holz sehen gemütlich aus – perfekt eben für eine Pause. „Ich glaube, das Ergebnis spricht für sich“, sagt Bauer. „Wir haben jetzt eine offene Atmosphäre und viel Licht.“ Neu sind auch Rollstuhlrampen, dank derer die grauen Betonstufen im Pausenbereich kein Hindernis mehr darstellen.

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In der Turnhalle läuft die Sanierung auf Hochtouren. Dadurch lassen sich Energiekosten einsparen, erklärt Christoph Bauer (3. v. li.). © Sabine Hermsdorf-Hiss

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Mit dem neuen Kiosk soll die Bewirtung der Schüler reibungslos ablaufen

Ein Stück weiter gibt es einen neuen Kiosk, der aber noch nicht in Betrieb ist. Das silberfarbene runde Bauwerk ist halb im Inneren des Pausenbereichs und halb draußen im Freien. An vier Ausgabestellen, zwei innen und zwei nach außen hin, „kann man die Masse von 2000 Schülern bewirten“, sagt Bauer.

Die Gruppe folgte dem Hauptamtsleiter in das obere Stockwerk, wo sich die Fachräume für Chemie und Physik befinden. Bauer sperrt einen Chemiesaal auf. An der Wand prangt riesengroß das Periodensystem der Elemente. Die weiß gefliesten Tische sind säureresistent, und es gibt eine große Lüftungsanlage. Obwohl die Sonne an diesem Dezembernachmittag schon recht tief steht und kein Licht in dem Raum eingeschaltet ist, ist es dank der schrägen Oberlichtfenster trotzdem hell.

Entkernung der Räume im Altbestand

Ein ganz anderes Bild bietet sich ein Stück weiter, als Bauer die Kreisräte in den Altbestand führt. Die Räume wirken viel gedrückter. Sie werden gerade entkernt. Auf dem Boden und in großen Säcken liegt Bauschutt, man muss aufpassen, wo man hintritt, denn der Fußboden ist an einigen Stellen uneben – und der Deckenbelag fehlt. Das alles soll sich bald ändern. Auch hier sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gange.

Turnhalle wird saniert

Weiter geht es durch Klassenzimmer und Flure, bis die Gruppe über steile Treppen die Dreifachturnhalle erreicht hat. Bälle liegen zwar noch einige herum. Trotzdem sieht es nicht so aus, als hätte hier jemand vor kurzer Zeit noch Sport getrieben. Putz-Stückchen liegen auf dem Boden, auch hier ist bei jedem Schritt Vorsicht angesagt. Die Turnhalle soll energetisch saniert, das Dach gedämmt und bei der Lüftung nachgerüstet werden. „Das ist wirtschaftlich viel besser“, erklärt Bauer den Kreisräten. Durch die „thermisch hochwertige Hülle“, die das Gebäude bekommen soll, lasse sich mehr Energie einsparen.

In großen weißen Säcken lagert auf dem Turnhallenboden künstliche Mineralfaser, wie der Hauptamtsleiter erklärt. Sie wurde im Zuge der Baumaßnahmen entfernt. „Das kann man mit Atemschutz machen“, meint Bauer. Jedoch gebe es an vielen Stellen, wie zum Beispiel an Heizungsrohren, Asbest. „Dadurch werden die Arbeiten aufwendiger, und wir liegen nicht mehr ganz so gut im Zeitplan.“

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Wegen Asbest: Mehrkosten bis zu 200 000 Euro

Stichwort Asbest: Einen Vorwurf könne man niemandem machen, so Bauer. „Bei einer Untersuchung hat man das nicht gesehen.“ In Summe fallen dadurch etwa Mehrkosten in Höhe von 100 000 bis 200 000 Euro an.

Insgesamt steckt der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen etwa 57 Millionen Euro in die Runderneuerung des Geretsrieder Schulzentrums. In ungefähr eineinhalb bis zwei Jahren sollen die Bauarbeiten beendet sein.

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