BfW verteidigen umstrittene Nachverdichtung im Paradeis

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

Kommentare

Blick auf eines der beiden Grundstücke an der Ybelherstraße in Weilheim, auf denen künftig größere Wohnbebauung möglich ist als bisher vorgesehen. © Gronau

Von Anwohnern gibt es heftige Kritik an dem Vorhaben. Aber die Fraktionssprecherin der „Bürger für Weilheim“ verteidigt die „maßvolle“ Erhöhung des Baurechts auf städtischem Grund.

Die „Bürger für Weilheim“ (BfW) verteidigen die von Anwohnern heftig kritisierten Pläne, auf zwei Grundstücken im Paradeis wuchtigere Bebauung zu ermöglichen. Auf den betroffenen Wiesen östlich und westlich des Wohnblocks an der Ybelherstraße 4 bestehe bereits seit 30 Jahren Baurecht für Geschosswohnungsbau samt Tiefgarage, betonte Fraktionssprecherin Brigitte Holeczek bei der jüngsten Mitgliederversammlung der BfW. Der entsprechende Bebauungsplan solle nun der heutigen Zeit angepasst werden, denn in Weilheim herrsche „nach wie vor Wohnungsmangel“ und die Ansprüche der Bürger bezüglich der Wohnfläche würden immer größer.

„Die Stadt nimmt sich nicht mehr raus, als anderen zugestanden wird“

Im Blick auf die Proteste gegen dieses Vorhaben – wie berichtet, übergab die „Initiative Paradeis“ im Rathaus kürzlich Listen mit rund 300 Unterschriften gegen die Bebauungsplan-Änderung – äußerte Holeczek Zweifel, „dass alle Unterzeichner wirklich genau wissen, worum es dabei geht“. Konkret wolle die Stadt für die beiden lange schon genehmigten Neubauten jeweils ein Stockwerk mehr ermöglichen, und zwar als Penthaus mit Flachdach, weil dies bessere Klimaschutzmaßnahmen möglich mache. Es handle sich also um eine „maßvolle Nachverdichtung“.

„Ja, es sind zwei städtische Grundstücke“, so Holeczek weiter. Die Stadt nehme sich in Sachen Baurecht „nicht mehr raus, als anderen zugestanden wird“, habe aber auch „nichts zu verschenken“. Zudem würden im Bebauungsplan-Verfahren fachliche Gutachten erstellt, versicherte die BfW-Sprecherin: unter anderem in puncto Hochwasserschutz.

Lesen Sie auch: Endlich wird wieder der Weilheimer Literaturpreis verliehen

Haushalt der Stadt Weilheim ist jetzt genehmigt

Auch auf die geplante Erhöhung der Elterngebühren für die Kindertagesstätten in Weilheim ging Holeczek in ihrem Bericht aus dem Stadtrat ein. „Wir müssen erhöhen, es geht nicht anders“, sagte die Lokalpolitikerin, darum hätten auch die verschiedenen Kita-Träger vor Ort gebeten. Aktuell werde jedes Kita-Kind von der Stadt mit 6200 Euro pro Jahr bezuschusst.

Als gute Nachricht wertete die BfW-Fraktionsvorsitzende, dass die Kommunalaufsicht vor wenigen Tagen den Haushalt der Stadt Weilheim für 2025 genehmigt habe. Somit könne man im geplanten Umfang die örtlichen Vereine „weiter unterstützen“, die Grundschulen erweitern, die Museumssanierung angehen, den nötigen Millionenbeitrag zur Erweiterung des Kinderhauses Mariä Himmelfahrt leisten und den Hochwasserschutz Angerbach fortführen. Einem aktuellen Antrag, die geplanten Maßnahmen für Letzteren zu stoppen, erteilte Holeczek eine klare Absage.

Die BfW zählen derzeit übrigens 118 Mitglieder: In den vergangenen anderthalb Jahren habe es sechs Austritte und neun Eintritte gegeben, sagte Vorsitzender Tillman Wahlefeld bei der Versammlung, in der er zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2026 nominiert wurde (wir berichteten). Auch eine Wahl bezüglich des BfW-Vorstands gab es bei dem Treffen: Jan Syring (51) wurde zum neuen Schriftführer gewählt, nachdem Friederike Vogel dieses Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte.

Auch interessant

Kommentare