Trump küsst Musk die Füße? Fake-Video in US-Ministerium ausgestrahlt
Musk treibt für Trump den Umbau des Staatsapparats voran – inklusive Massenentlassungen. Wenige Tage nach Musks letzter Anordnung erscheint auf Ministeriums-Bildschirmen ein KI-Video.
Washington D.C. – Auf Social-Media-Plattformen gibt es spätestens seit Donald Trumps Amtseinführung eine Vielzahl an KI-generierten Bildern und Videos des US-Präsidenten. Ein offenbar neues Werk der Künstlichen Intelligenz fand sich am Montag (24. Februar) jedoch nicht in den sozialen Medien, sondern auf den Bildschirmen im Hauptquartier des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) in Washington D.C. wieder.
KI-Video in US-Ministerium: Trump küsst Musk die Füße — „Long Live the Real King“
„Long Live the Real King“ lautete die Botschaft in dem KI-Video – auf Deutsch: „Lang lebe der wahre König“. Zu sehen war laut Berichten mehrerer US-Medien Donald Trump, wie er die Füße seines Vertrauten Elon Musk küsst. Mit dem Satz „Lang lebe der wahre König“ hatte die Trump-Regierung zuletzt für Aufregung gesorgt: Das Weiße Haus hatte in der vergangenen Woche ein KI-generiertes Bild mit demselben Slogan geteilt, das Trump mit einer Krone vor der New Yorker Skyline zeigte.
Das gefälschte Video von Trump und Musk soll am Montag laut Bericht der New York Times in Dauerschleife auf den Monitoren der Behördenmitarbeiter zu sehen gewesen sein. Unter Berufung auf mit dem Geschehen vertraute Personen berichtet die US-Zeitung: „Die Verantwortlichen konnten nicht sofort feststellen, wie die Monitore gehackt worden waren, um die Bilder anzuzeigen, und schlossen schließlich einfach mehrere Geräte ab.“
Eine unabhängige Journalistin aus Washington, Marisa Kabas, hatte eine Aufnahme des Geschehens auf Bluesky gepostet. Unter Berufung auf Mitarbeiter der Behörde schrieb sie: „Mitarbeiter des Gebäudes wussten nicht, wie sie es abschalten konnten, und schickten Leute in jedes Stockwerk, um die Fernseher auszustecken.“ Gegenüber Forbes sagte Kasey Lovett, eine HUD-Sprecherin, das Video sei „eine weitere Verschwendung von Steuergeldern und Ressourcen“ und es würden „angemessene Maßnahmen“ ergriffen.
Massenentlassungen unter Trump: Musk-Anordnung sorgt für Verwirrung
In mehreren US-Zeitungen wird indirekt über einen möglichen Zusammenhang mit den jüngsten Einsparungsmaßnahmen der Trump-Regierung spekuliert. Trump hat Musk mit der Senkung der Staatsausgaben beauftragt und gewährt ihm dabei praktisch freie Hand. Dafür wurde ein Gremium mit dem Namen Doge (Department of Government Efficiency) gebildet, das ans Weiße Haus angeschlossen ist. Musk treibt dort in Trumps Namen den Umbau des Staatsapparats voran – inklusive Massenentlassungen.
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Eine Androhung des Tech-Milliardärs Elon Musk auf Entlassung Staatsbediensteter hatte über das Wochenende für Verwirrung gesorgt: Musk hatte auf seiner Plattform X angekündigt, von allen Bundesangestellten innerhalb einer festgesetzten Frist Arbeitsnachweise sehen zu wollen – andernfalls sollen sie gehen. Etliche US-Behörden wiesen ihre Mitarbeiter an, eine entsprechende E-Mail Musks nicht zu beantworten, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf mit der Situation betraute Personen berichteten.
Trump küsst in KI-Video Musks Füße: Zusammenhang mit Einsparmaßnahmen?
Weitere Unklarheit stiftete am Montag dann eine zweite Anweisung der US-Behörde für Personalmanagement. Darin wurden Beamte laut übereinstimmenden Medienberichten darüber informiert, dass das Beantworten der vorherigen E-Mail „freiwillig“ sei und deshalb keine Kündigungen zu befürchten seien. US-Präsident Trump stritt widersprüchliche Kommunikation indes ab.
Associated Press berichtete in der vergangenen Woche, dass die Trump-Regierung auch eine Halbierung der Belegschaft der Wohnungsbaubehörde plane – in dessen Hauptquartier das gefälschte Video am Montag zu sehen war. Einen klaren Zusammenhang zwischen den Massenentlassungen und dem gefälschten Video benennen Medien wie die New York Times, Axios und die Washington Post jedoch nicht. (pav mit dpa)