Abzug von US-Truppen aus Deutschland: Trump könnte nun Ernst machen – Was bekannt ist
Donald Trump überrascht täglich mit neuen Entscheidungen. Nun geht es um die Zukunft der US-Truppen in Deutschland. Offenbar ist ein Abzug geplant.
Washington – Wie sicher ist das Band zwischen den USA und den Nato-Partnern? Seit Donald Trump vor knapp eineinhalb Monaten seine zweite Amtszeit als US-Präsident angetreten hat, wächst unter anderem in Europa die Sorge, dass das transatlantische Verhältnis fragiler ist, als es sich viele Beteiligte wahrmachen wollen. Bereits seit Wochen jagt eine Schlagzeile der Trump-Administration die nächste. Zwischendurch wurde schon hinter vorgehaltener Hand befürchtet, dass die USA der Nato den Rücken zukehren könnten. Nun gibt es neue Berichte, die sich um die Zukunft der US-Soldaten in Deutschland drehen. Offenbar erwägt Donald Trump einen Truppenabzug – um die US-Streitkräfte in Ungarn zu verstärken.
Abzug von US-Truppen aus Deutschland: Auch Europa betroffen
Ziehen die USA ihre Truppen aus Europa ab? Diese Frage schwebte vor wenigen Wochen als dunkle Befürchtung über der Münchner Sicherheitskonferenz. Am Ende brachte Trump-Vize JD Vance das Thema nicht auf die Agenda und auch der US-Präsident selbst erklärte Mitte Februar, dass er nicht den Abzug aller US-Soldaten aus Europa plane. Aktuell befinden sich etwa 80.000 Soldaten auf dem Kontinent. Vor wenigen Tagen berichtete die Washington Post, dass die US-Regierung offenbar den Abzug von bis zu 20.000 Einheiten planen könnte.
Die Pläne sollen allerdings bereits vor dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit in Vorbereitung gewesen sein. Ein Nato-Diplomat sagte demnach der Washington Post, er sei nicht überrascht, wenn die Truppen irgendwann in ihre Heimatbasen zurückkehren würden. Dies wäre in gewisser Weise eine „Rückkehr zur Normalität“. In diesem Zusammenhang wurde aus Diplomatenkreisen die Sorge geäußert, dass eine reduzierte Truppenstärke für Unruhe in Osteuropa sorgen könnte.
Bis zu 35.000 Soldaten: Truppenabzug der USA aus Deutschland – Verlegung nach Ungarn geplant
Für diese Region könnte es allerdings künftig wieder Verstärkung durch US-Truppen aus anderen Ländern geben. Wie nun The Telegraph berichtet, erwägt Donald Trump, US-Truppen aus Deutschland abzuziehen und nach Osteuropa zu verlegen. Bis zu 35.000 Soldaten könnten von dieser Verlegung betroffen sein. „Trump ist wütend, dass sie [Europa] offenbar auf einen Krieg drängen“, sagte eine Quelle aus dem Umfeld des Weißen Hauses. Sollte tatsächlich ein Truppenabzug in dieser Dimension geplant sein, würde dies eine Vielzahl der US-Soldaten in Deutschland betreffen. Wie aus einer Anfrage der Linken aus dem Sommer 2023 hervorgeht, waren im Jahr 2022 etwa 38.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert.
Brian Hughes, ein Sprecher der US-Sicherheitsbehörde, sagte: „Obwohl keine konkrete Ankündigung bevorsteht, erwägt das US-Militär stets die Verlegung von Truppen überall auf der Welt, um den aktuellen Bedrohungen unserer Interessen bestmöglich zu begegnen.“ Die US-Truppen aus Deutschland sollen laut The Telegraph nach Ungarn verlegt werden.
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Die Berichte über einen möglichen Abzug der US-Truppen aus Deutschland kommen kurz nach einem EU-Gipfel zur Verteidigung Europas auf. Erst am Donnerstag hatten sich die europäischen Regierungschefs für eine stärkere Aufrüstung ausgesprochen. Hintergrund ist, dass der Kurs der Trump-Administration immer mehr Zweifel aufkommen lässt, ob US-Sicherheitszusagen für den Kontinent künftig aufrechterhalten werden können. (fbu)