Neues Bad in Pfronten: Standort an der Mittelschule laut Gutachter geeignet

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Schwimmen statt bolzen: Bei der Pfrontener Mittelschule könnte bald das neue Hallenbad entstehen. © Berndt

Die Pfrontener hatten beim Bürgerentscheid ihren Wunsch nach einem neuen Hallenbad deutlich gemacht. Nun geht es weiter.

Pfronten – Die Pfrontener hatten beim Bürgerentscheid ihren Wunsch nach einem neuen Hallenbad deutlich gemacht. Nun geht es weiter. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich dafür, den möglichen Standort an der Mittelschule zu prüfen.

Den Standort an der Mittelschule als „sehr geeignet“ bezeichnete Gutachter Dr. Klaus Batz, der in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats seine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sowie die Bedingungen für den Betrieb eines neuen Bades präsentierte. Dabei legte Batz detailliert die Ergebnisse der Untersuchung vor, unter welchen Voraussetzungen ein wirtschaftlicher Betrieb erfolgen und wie die Ausstattung eines Bades nahe der Mittelschule aussehen könnte. Dabei betonte der Gutachter, dass man sich dabei wohl „dauerhaft in einem defizitären Bereich bewegen“ werde. Der Gemeinderat nahm schließlich einen fünf Punkte umfassenden Beschlussvorschlag dazu mit 14:5 Stimmen an.

Standort an der Mittelschule soll geprüft werden

Demnach wird die Gemeinde Pfronten nun beauftragt, auf Grundlage der Machbarkeitsstudie alle erforderlichen Maßnahmen einzuleiten, um den vorgesehenen Standort für den Neubau eines Hallenbades an der Mittelschule hinsichtlich der planungsrechtlichen und aller sonstigen relevanten Voraussetzungen zu prüfen. Darüber hinaus soll die Verwaltung gemeinsam mit einem externen, noch zu beauftragenden Projektsteurer ein geeignetes Architekturbüro ausfindig machen. Projektleiter und Architekt sollen dann Kosten und mögliche Förderungen ermitteln und abklären, ob das neue Schwimmbad interkommunal errichtet und betrieben werden kann.

Batz sprach sich für ein kompaktes und funktionales Hallenbad aus, das „auf den lokalen beziehungsweise regionalen Bedarf fokussiert“ sein solle, wogegen er von einem zusätzlichen Freibad oder einem besonders hinsichtlich touristischer Aspekte attraktiven „Spaßbad“ abriet. Seinen Empfehlungen nach sollte das neue Bad über drei Becken verfügen, nämlich ein 25 Meter langes sogenanntes Sportbecken, ein Lehrschwimmbecken für Schulen und Vereine sowie ein Planschbecken. Als optional könnten Batz´ Ansicht nach außerdem noch eine Relaxbucht, ein Einmeter-Sprungbrett und ein höhenverstellbar variabler Boden dazukommen.

Vorteile und Nachteile

Als Vorteile des Standpunktes an der Mittelschule unterstrich Batz die „Nachbarschaft zu den Schulen“, die „gute Anbindung zum ÖPNV und die Parkplatzsituation“ sowie dass die Gemeinde dabei „unabhängig vom Abriss des Alpenbades“ sei und die „Option auf eine Teilfinanzierung“ bestehe. Nachteile bestünden seiner Einschätzung nach jedoch in reduzierten Expansionsmöglichkeiten sowie darin, dass die Gemeindestücke dort „von einem Privatgrundstück durchschnitten“ werden.

Neben den Investitionskosten von rund 16 bis 18 Millionen Euro, die auf die Gemeinde für die Errichtung eines etwa 1960 Quadratmeter großen Bades an der Mittelschule zukommen würden, müsse Pfronten dabei zudem mit einem jährlichen Gesamtdefizit von gut 1,1 Millionen Euro rechnen. Diese würden sich trotz Batz´ Anraten, in dem neuen Hallenbad „auskömmliche Eintrittspreise“ vorzusehen, „aus dem operativen Geschäft“ und Abschreibungen ergeben.

Standort stößt nicht bei allen Gemeinderäten auf Gegenliebe

Der Standort an der Mittelschule stieß nicht bei allen Gemeinderäten auf Gegenliebe. So nannte Peter Scholz (CSU) das Defizit „nicht mehr finanzierbar“ für die Gemeinde und bemängelte, dass der geplante Standort „kaum Erweiterungsmöglichkeiten“ bringe. Dr. Otto Randel (Pfrontner Liste) betonte, das Defizit liege ihm zwar „schwer im Magen“, dennoch schlug er vor: „Wir sollten auf diesem Weg weitergehen.“ Peter John (SPD) erklärte denn auch, dass er den Standort „für ganz günstig“ halte. Immerhin könne die Gemeinde nach den Worten von Batz ja auch „mit 25 Prozent an Fördergeldern“ rechnen.

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