Baustellen-Marathon im Sommer: Mehrwöchige Sperrungen auf Ortsdurchfahrt Fischbachau

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Marode: Der Fischbach verschwindet auf einer Strecke von rund 120 Metern unter dem Gehweg an der Hauptstraße. Der unterirdische Verlauf wird in Kürze saniert. © T homas Plettenberg

Erst einmal halb, dann (wohl) zweimal voll: Gleich mehrere Sperrphasen auf der Fischbachauer Ortsdurchfahrt stehen den Autofahrern ab dem Sommer bevor. Der Grund: umfangreiche Bauarbeiten.

Fischbachau – Erst einmal halb, dann (wohl) zweimal voll: Gleich mehrere Sperrphasen auf der Fischbachauer Ortsdurchfahrt stehen den Autofahrern ab dem Sommer bevor. Der Grund: umfangreiche Bauarbeiten. Zuerst am unter dem Gehweg verlaufenden Fischbach, dann an der Staatsstraße selbst. Im Gemeinderat Fischbachau ging es nun um den ersten Schritt, die Auftragsvergabe für die Sanierung des unterirdischen Verlaufs des Fischbachs.

Da dieser ein Gewässer dritter Ordnung ist, muss die Gemeinde selbst für seinen Unterhalt sorgen. Wie berichtet, fließt der Bach aktuell zwischen den Hausnummern 17 und 29 auf einer Länge von 120 Metern entlang der Staatsstraße in einem Kastengerinne, das von einem Deckel verschlossen wird. Da letzterer zunehmend marode wird und dadurch eine Einsturzgefahr nicht mehr auszuschließen ist, hat das Ingenieur㈠büro Dippold & Gerold eine Sanierung geprüft. Mit dem Ergebnis, dass eine Erneuerung in bestehender Form statisch nicht mehr darstellbar ist. Stattdessen soll der Fischbach künftig in einem DN 1000- oder DN 1200-Rohr fließen.

Ausschreibungsangebot unter Kostenschätzung

Obwohl die finale Prüfung beim Wasserwirtschaftsamt noch ausstehe, habe man bereits die Ausschreibung durchgeführt, berichtete Bürgermeister Stefan Deingruber (CSU) nun in der Sitzung. Mit dem erfreulichen Ausgang, dass eine ortsansässige Tiefbaufirma mit ihrem Angebotspreis von 183 500 Euro brutto deutlich unter der Kostenschätzung von 305 200 Euro geblieben sei. Die Ratsmitglieder stimmten diesem einmütig zu. Die Anwohner sollen bei einer Versammlung zeitnah über den geplanten Bauablauf informiert werden.

Der steht quasi fast schon vor der Tür. Wie Deingruber mitteilte, müsse die Maßnahme rechtzeitig vor Beginn der vom Staatlichen Bauamt geplanten Sanierung der Staatsstraße von Sandbichl bis ins Fischbachauer Zentrum hinein abgeschlossen werden. Auch wenn man von der Behörde noch keinen genauen Zeitplan bekommen habe, müsse man davon ausgehen, dass die Bagger hier im Juli oder August anrollen werden. „Schaffen wir das mit dem Fischbach vorher überhaupt?“, wollte Korbinian Wolf (Grüne) wissen. Deingruber konnte beruhigen. Da der Gehweg ohnehin erst nach der Straßensanierung fertiggestellt werden müsse, gehe es zunächst quasi nur um das Rohr. Auf die Frage von Andreas Gschwendtner (CSU) bestätigte der Rathauschef, dass selbstverständlich auch Leerrohre für Glasfaser mit verlegt würden. „Das ist bei solchen Baumaßnahmen ohnehin verpflichtend.“

Gemeinderäte fürchten Verkehrschaos durch Umleitung

Michael Gartmaier (CSU) erkundigte sich derweil schon mal nach der Sperrdauer. Deingruber ging für die Fischbachsanierung von einer halbseitigen Straßensperrung von sechs bis acht Wochen aus. Das Straßenbauamt brauche vermutlich eine vierwöchige Vollsperrung heuer und eine weitere mit zwei bis drei Wochen 2026. Dies sei aber nur eine Vermutung, da der genaue Zeitplan noch nicht vorliege. „Dann ist Fischbachau also mehrfach zweigeteilt“, stellte Josef Marx (CSU) bitter fest und erkundigte sich, ob es eine Umleitung über Lehenpoint geben werde. „Auf keinen Fall“, betonte der Bürgermeister. Der überörtliche Verkehr müsse die Baustelle weiträumig über Schliersee umfahren. Bernhard Padeller (FaB) fürchtete, dass Ortskundige und Einheimische dennoch Schleichwege für sich entdecken und so ein Verkehrschaos verursachen könnten. Doch Simon Irger (FWG) wusste – auch aus seiner Zeit bei der Polizeiinspektion Miesbach: „So was kann man nicht vorhersagen, sondern nur spontan drauf reagieren.“

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