Vor über sechs Jahrzehnten fanden sie beim Bergsteigen zueinander – nun feierten Ingrid und Dr. Ekkehart Otto aus Wolfratshausen ihre Diamantene Hochzeit. Drei Kinder, acht Enkel und viele gemeinsame Erinnerungen prägen ihr erfülltes Leben.
Wolfratshausen– Die Liebe zu den Bergen brachte Ingrid und Dr. Ekkehart Otto vor gut 60 Jahren zusammen. Die Liebe zueinander besteht seither: Nun feierten die beiden Wolfratshauser ihre Diamantene Hochzeit. Ingrid Otto, 86 Jahre alt, stammt aus einem Städtchen in der Nähe von Goslar im Harz. Die Arbeit führte sie nach Erlangen. Und dort studierte ein junger Mann Medizin – Ekkehart Otto. „Ich war damals bei der Bergwacht“, erzählt der 85-jährige gebürtige Münchner, „meine Frau bei der Jungmannschaft des Alpenvereins.“ Bei gemeinsamen Touren in der fränkischen Schweiz lernten sich die jungen Leute kennen.
Ein eiskalter Walchensee als Wendepunkt
„Ich besuchte ihn in seinem Heimatort am Walchensee. Das war 1963. Ich wollte dort meinen Resturlaub verbringen“, erinnert sich Ingrid Otto. Nur war es damals so eisig kalt, dass sogar der Walchensee zufror. Die Folge: Es war unmöglich, ein Zimmer zu bekommen. „Wir mieteten uns auf einer Hütte ein – und da wurde uns klar, dass wir zusammen gehören.“ Das Paar heiratete in Kochel, drei Kinder – zwei Töchter und ein Sohn – folgten. Inzwischen hat sich die Familie um acht Enkel vergrößert.
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Familienglück in Wolfratshausen
Ekkehart Otto übernahm vor 51 Jahren eine Praxis in Wolfratshausen. Hier lernte er auch den nächsten seiner Gratulanten kennen, der mit Blumenstrauß, Urkunde und Heimatbuch unter dem Arm gekommen war, um die Glückwünsche der Loisachstadt zu überbringen: Bürgermeister Klaus Heilinglechner. „Ich kenne ihn, seitdem er“ – Otto deutet eine Größe ungefähr auf Höhe seines Bauchs an – „so groß war..“ Das Stadtoberhaupt nickt. „Er war jahrelang mein Arzt. Und er kann mit Recht sagen, dass er mich quasi in- und auswendig kennt.“ Auch der Rathauschef kann sich noch gut an die Praxis erinnern, in der Ingrid Otto die jungen und älteren Patienten in Empfang nahm. „Ich glaube“, sagt er und zollt dem Mediziner Respekt, „dass ich als Kind nie bei jemand anderem war.“
Ekkehart Otto engagierte sich bis vor Kurzem in der Osteuropahilfe. „Ich weiß gar nicht, bei wie vielen Lkw-Beladungen ich mitgeholfen habe.“ Nun tritt er kürzer. „Man ist auch nicht mehr der Jüngste“, sinniert der 85-Jährige.
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Ruhiger Festtag, große Feier im Oktober
Rückblickend sind sich Ottos einig, dass es nie größere Streitigkeiten zwischen ihnen gegeben hat. „Das Geschirr“, so die Ehefrau, „steht nach wie vor heil im Schrank.“ Beide setzten lieber auf Gespräche, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, frei nach dem Volkslied „Fein sein, beieinander bleib‘n“. Es soll darauf hinweisen, wie wichtig Zusammenhalt, Harmonie, Treue und Zuverlässigkeit im Leben sind. Den Hochzeitstag will das Paar ruhig angehen. Allerdings soll es eine größere Feier mit der Familie Anfang Oktober geben.