„Es ist noch nicht vorbei“: Hochwasser-Chaos in Österreich bringt jetzt weitere große Gefahr mit sich
Nach heftigen Regenfällen besteht weiter Hochwasser-Gefahr in Österreich. Orte sind noch von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem drohen Hangrutsche.
Wien – Anhaltende Regenfälle haben in den vergangenen Tagen für Chaos in Österreich gesorgt. Zahlreiche Deiche waren gebrochen und ganze Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Auch wenn der Regen allmählich nachlassen soll, ist die Gefahr noch nicht vorüber.
„Es ist noch nicht vorbei“: Es besteht weiterhin Hochwasser-Gefahr in Österreich
Betroffen ist vor allem das Bundesland Niederösterreich. Wie das Nachrichtenportal heute.at berichtete, sind 26 Gemeinden noch immer von der Außenwelt abgeschnitten, 22 Gemeinden haben dagegen kein Trinkwasser. Zeitweise hatten auch Supermärkte aufgrund „technischer Probleme“ und „eingeschränkter Erreichbarkeit“ geschlossen.
Sieben Orte musste in der Nacht zu Dienstag (17. September) im Tullnerfeld evakuiert werden. Zudem herrscht die Sorge vor weiteren Dammbrüchen, besonders im Tullnerfeld, im Raum St. Pölten und im Pielachtal. „Es besteht höchste Dammbruchgefahr“, hieß es seitens der Behörden. Allerdings sinken die Pegelstände langsam wieder. Zeitweise saßen 140 Menschen auf einem Donau-Dampfer fest.
Hochwasser-Gefahr besteht auch noch entlang der Leitha im Bezirk Neusiedl am See. „Es ist noch nicht vorbei“, warnte der Landesmedienservice am Dienstagmorgen. In Nickelsdorf wird am Nachmittag eine Flutwelle erwartet. „Stand jetzt ist alles gut so weit, wir erwarten am Nachmittag dann die Welle“, sagte Bürgermeister Gerhard Zapfl der Burgenländischen Volkszeitung.
Dagegen scheint sich die Lage in der Steiermark zu beruhigen. „Man kann durchaus von einer Entspannung sprechen“, zitierte die Kleine Zeitung den Meteorologen Fritz Wölfelmaier. In Wien entspannte sich die Lage ebenfalls. Das Hochwasser im Wienfluss ging zurück. In Salzburg gab es in der Nacht zu Dienstag nur noch vereinzelte Feuerwehreinsätze.
„Unglaublich große Schäden“: Nach Dauerregen drohen jetzt Erdrutsche in Österreich
Vielerorts sind die Aufräumarbeiten im Gange. Es gebe „unglaublich große Schäden im ganzen Land“, sagte Landeshauptmann Stephan Pernkopf der Nachrichtenagentur APA. Die Arbeiten würden aber wohl Wochen und Monate dauern. Es gebe „sehr viel menschliches Leid, sehr viel finanzielles Leid“, sagte Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Das Ausmaß der Schäden sei noch nicht abschätzbar.
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Angesichts der durch den Regen aufgeweichten Böden ist aber mit Hangrutschen und Muren zu rechnen – vor allem in Niederösterreich. Thomas Glade, Experte für Geomorphologie, Risikoprävention und Katastrophenschutz der Universität Wien, ist sich „sehr sicher, dass schon jetzt viele Rutschungen und auch Muren abgegangen sind bzw. noch abgehen werden“. Hinzu kommt der überraschende Wintereinbruch in Österreich mit Neuschnee. Sollte es wie vorhersagt am Wochenende wärmer werden, droht die Schneeschmelze. Bei den Hochwassern in Österreich sind bislang vier Personen ums Leben gekommen. (kas/AFP/dpa)