Studie zeigt: Training zu bestimmter Tageszeit senkt Sterberisiko am meisten

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Regelmäßiger Sport ist bekanntlich gut für die Gesundheit. Aber macht es einen Unterschied, wann man trainiert? Eine Studie enthüllt überraschende Erkenntnisse.

München – Dass Sport gesund ist, ist keine Neuigkeit. Aber wie häufig hat man den enthusiastischen Frühaufsteher und Morgenjogger mit dem fokussierten und routinierten Abendsportler diskutieren hören, wann Sport denn nun am Besten sei. Eine im Diabetes Journal veröffentlichte Studie scheint dieser Diskussion endlich den Riegel vorschieben zu können. Denn ein Forscherteam in Down Under will nun herausgefunden haben, zu welcher Tageszeit sich Sport besonders positiv auf Geist und vor allem den Körper auswirkt.

Bewegung ist ein wahres Wundermittel für die Gesundheit: Sie kann nicht nur bei Depressionen und Angstzustände helfen, sondern verbessert auch den Schlaf, erhält und erhöht kognitive Fähigkeiten und schärft das Gedächtnis. Doch welche Rolle spielt der Zeitpunkt des Trainings für Menschen mit Übergewicht?

Studie im Fokus: Sport als Allheilmittel für die Gesundheit

Forscher aus Australien untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Sports und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mikrovaskulären Erkrankungen und der Gesamtsterblichkeit. Die Kernstichprobe umfasste 29.836 Erwachsene mit Adipositas und einem Durchschnittsalter von 62,2 Jahren. Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,9 Jahren traten 1.425 Todesfälle, 3.980 cardiovaskuläre Erkrankungen und 2.162 mikrovaskuläre Erkrankungen auf.

Verglichen mit der Aktivität in der Referenzgruppe war abendliche moderate Bewegung mit dem geringsten Sterberisiko verbunden, während nachmittägliche und morgendliche sportliche Bewegung signifikante, aber schwächere Assoziationen zeigten. Aber: Auch Früh- und Nachmittagssportler profitieren, wenn auch in geringerem Maße.

Eine Frau macht Frühsport in der Sonne
Sport hat fast gänzlich nur positive Effekte für den eigenen Körper. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, bei welcher Tageszeit der Trainingseffekt am höchsten ist. © Imago Images

Abendsport kann das Sterberisiko deutlich senken: Aber warum eigentlich?

Die Beobachtungen stützen die Hypothese, dass bei Menschen mit Diabetes oder Adipositas der Blutzuckerspiegel abends am stärksten ansteigt. Durch abendliche körperliche Aktivität können diese Effekte teilweise ausgeglichen werden.

Die Ergebnisse legen nahe, dass der Zeitpunkt der körperlichen Aktivität eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Adipositas und Typ-2-Diabetes sowie in der präventiven Gesundheitsversorgung spielen könnte. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um die kausalen Zusammenhänge zu bestätigen.

Sport für alle? Was die WHO empfiehlt

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt allen Erwachsenen, unabhängig vom Alter und Geschlecht, jede Woche mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden moderate Bewegung oder mindestens eineinviertel Stunden intensive Bewegung zu absolvieren.

Die Studie unterstreicht nun die Bedeutung von regelmäßiger körperlicher Aktivität für die Gesundheit. Der Zeitpunkt der körperlichen Betätigung könnte darüber hinaus in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Adipositas und Typ-2-Diabetes spielen. (ls)

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