Trumps „Opferlamm“: Gaetz-Nominierung soll von „Gefahr“ für US-Volk ablenken

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Gaetz solle gar nicht Justizminister werden, meint eine Harris-Vertraute. Trump wolle mit der Nominierung in Wahrheit von einer gefährlichen Personalie ablenken.

Washington, D.C. – Der designierte US-Präsident Donald Trump benutze seinen Kandidaten für das Amt des Justizministers als „Opferlamm“. Das behauptet Ashley Etienne, ehemalige Kommunikationsdirektorin von Vizepräsidentin Kamala Harris. Das berichtet newsweek.com.

Trump hatte den ehemaligen Kongressabgeordneten am 13. November für den neuen Posten nominiert. Der künftige Präsident lobte Gaetz als „hochbegabten und hartnäckigen Anwalt“. Er solle die angebliche „systemische Korruption“ im Justizministerium „ausmerzen“. Der Ethikausschuss im US-Parlament hatte in der Vergangenheit gegen den damaligen Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus ermittelt. Der Vorwurf: Gaetz soll mindestens in einem Fall Geschlechtsverkehr mit einer 17-Jährigen gehabt haben.

Der Republikaner Matt Gaetz zählt seit Jahren zu den loyalsten Unterstützern von Donald Trump. Nun soll er Justizminister werden.
Der Republikaner Matt Gaetz zählt seit Jahren zu den loyalsten Unterstützern von Donald Trump. Nun soll er Justizminister werden. (Archivfoto) © Mario Tama/AFP

Frauen erheben neue Vorwürfe gegen Gaetz

Mehrere Republikaner zweifeln, dass Gaetz tatsächlich Justizminister wird. Das wiederum führte zu Spekulationen, dass seine Nominierung im Senat scheitern könnte. Laut einem CNN-Bericht soll Trump nun republikanische Senatoren angerufen haben, um sie für eine Wahl von Gaetz zu überzeugen.

Mittlerweile hat der Anwalt Joel Leppard gegenüber Erin Burnett von CNN weitere Vorwürfe erhoben. Er vertritt zwei Frauen, die laut eigener Aussage vom Gaetz für „sexuelle Gefälligkeiten“ bezahlt wurden. Eine der beiden Frauen behauptet zudem, sie sei im Jahr 2017 Zeugin gewesen, als der Republikaner aus Florida Sex mit einer ihrer damals minderjährigen Freundinnen hatte. Gaetz streitet alle Vorwürfe ab. Das Justizministerium hat nach eigenen Untersuchungen keine Anklage erhoben.

Etienne vermutet, dass Trump nun Gaetz nominiert hat, um von der „Gefahr“ seiner Bemühungen abzulenken, die ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard zur nächsten Geheimdienstdirektorin zu machen. Etienne arbeitete auch als Kommunikationsdirektorin für den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi.

Expertin: Gabbard könnte dem amerikanischen Volk am meisten schaden

„Ich denke, die Demokraten denken strategisch darüber nach, welche Schlachten sie schlagen wollen; man kann nicht auf jeden Ball schlagen“, sagte Etienne. „Ich denke, dass Gaetz eine Nebelkerze ist. Ich denke, er wird ein Opferlamm sein. Meine Warnung an die Demokraten im Senat wäre, den Ball im Auge zu behalten, da Tulsi Gabbard in der Position ist, dem amerikanischen Volk am meisten zu schaden und es zu gefährden.“ Gabbard wird vorgeworfen, eine Sympathisantin des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sein. Sie spricht sich gegen die US-Waffenlieferungen an die Ukraine aus.

„Auf jeden Fall wird sie amerikanische Geheimnisse hüten“, sagte Etienne. „Es wird allgemein angenommen, dass sie kompromittiert ist. Sie ist eine Putin-Sympathisantin, sie kumpelt in der ganzen Welt mit Terroristen und Diktatoren. Auf jeden Fall sollten die Menschen sehr besorgt darüber sein, wer amerikanische Geheimnisse verwahrt.“

Trumps Team widerspricht Vorwürfen

Trumps Kommunikationsdirektor hat in einer E-Mail die Vorwürfe von Etienne zurückgewiesen, berichtet newsweek.com. „Ashley Etienne ist einfach nur sauer, weil sie keine Gaunerei mehr hat und nun auf verleumderische Behauptungen zurückgreift, weil sie versucht, sich nach ihrem verheerenden Verlust wieder relevant zu machen.“

Trump habe „hochkarätige, brillante Persönlichkeiten“ für seine Regierung nominiert. Das amerikanische Volk habe mit Trumps Wahl für eine pro-amerikanische Politik votiert – mit dem Ziel: die „von den Demokraten verursachten Verwüstungen“ rückgängig zu machen.

Etienne steht mit ihren Vermutungen nicht alleine da. Gaetz sei „einfach das glänzende Objekt, das Trump baumeln lässt“, um von Gabbard abzulenken, schrieb der Rechtsgelehrte Laurence Tribe zuletzt auf X. (Jan Wendt)

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