Ricarda Lang leidet mit CDU-Kollegen: „Unerträglich“
Zwei CDU-Politiker aus Sachsen haben ihren Rückzug angekündigt. Aus einem Grund, der die Grünen-Politikerin Ricarda Lang mitfühlen lässt.
Stuttgart - Der Termin für die Neuwahlen am 23. Februar steht und somit hat der Wahlkampf begonnen. Darauf einschwören konnten sich die Grünen am Wochenende beim Parteitag in Wiesbaden. Dabei ging es darum, nach den schweren letzten Monaten der Ampelregierung frische Energie zu sammeln, den Resetknopf zu drücken.
Marco Wanderwitz: „Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden“
Neu ist: Franziska Brantner und Felix Banaszak haben den Parteivorsitz von Omid Nouripour und Ricarda Lang übernommen. Letztere hatten schon vor Wochen ihren Rückzug angekündigt. Doch gerade bei Lang stellt sich die Frage, welche Rolle sie auch ohne Spitzenamt im Wahlkampf für die Grünen übernehmen könnte. Denn seit ihrem angekündigten Rückzug gibt sie sich erfrischend ehrlich und dürfte, gerade aufgrund der benötigten Aufbruchstimmung, eine wichtige Stimme der Grünen sein.
Lang soll außerdem, wie Parteikollegen sowie Konkurrenten häufiger erwähnen, eine gewisse Empathie und Herzlichkeit auszeichnen. Diesem Ruf wurde sie jetzt erneut gerecht, als es um den Rückzug von Marco Wanderwitz ging. Der sächsische CDU-Politiker kündigte an, bei der anstehenden Wahl nicht mehr zu kandidieren. Ein Grund dafür seien die zunehmenden Anfeindungen gegen seine Person, wie er gegenüber der Freien Presse sagte: „Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden.“

Lang bedauert Rückzug von CDU-Politikern
Schon im Sommer hatte Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas (CDU) ihren Rückzug angekündigt. Die Lebensgefährtin von Wanderwitz begründete den Schritt ebenfalls mit dem politischen Klima, das immer rauer werde. Ein nachvollziehbarer Entschluss, den die einstige Grünen-Chefin Lang aber bedauert.
Bei X schreibt sie: „Mit Wanderwitz und Magwas verlassen zwei aufrechte Demokraten das Parlament. Das allein ist schade, aber dass sie es auch tun, um ihre Familie vor Bedrohungen zu schützen, ist unerträglich. Die Zeit von ‚Warnsignalen‘ ist schon lange vorbei.“ Lang weiß, wovon sie spricht. In der Vergangenheit wurde die Grünen-Politikerin immer wieder angefeindet. Beim politischen Mittwoch dieses Jahres wurde sie sogar von einem Mob verfolgt, wie unsere Redaktion berichtete.