Nato will Grönland-Deal mit Trump abschließen – um Super-GAU zu verhindern

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Die Nato erwägt eine stärkere Militärpräsenz in Grönland, um Trumps Sicherheitsbedenken zu begegnen. Doch die Insel bleibt politisch umkämpft.

Brüssel - Die Nato plant offenbar US-Präsident Donald Trump eine deutliche Ausweitung der alliierten Militärpräsenz in der Arktis vorzuschlagen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, gibt es die Hoffnung, damit die Diskussion um die Zugehörigkeit von Grönland zu Dänemark entschärfen zu können. Hintergrund ist das wiederholt bekundete Interesse von US-Präsident Donald Trump an der strategisch wichtigen Insel. Ein Sprecher der Nato erklärte, „Trump mache sich angesichts russischer und chinesischer Aktivitäten in der Arktis zu Recht Sorgen um Grönland“.

Donald Trump
Donald Trump sieht in Grönland eine strategische Schlüsselregion. Der US-Präsident verweist auf Bedrohungen durch Russland und China in der Arktis (Archivbild). © Evan Vucci/AP/dpa

Nato plant wohl Grönland-Deal mit Trump

Grönland gilt als strategisch bedeutend, sowohl wegen seiner reichen Rohstoffvorkommen als auch aufgrund seiner Lage in der Arktis. Die USA betreiben dort bereits die Pituffik Space Base, die für Raketenwarnsysteme, Raketenabwehr und Weltraumüberwachung genutzt wird. Neben den US-Streitkräften sind auch dänische Truppen auf der Insel präsent, insbesondere durch das Arktische Kommando in Nuuk.

Mit dem fortschreitenden Klimawandel gewinnen neue Schifffahrtsrouten in der Arktis an Bedeutung, was die geopolitische Brisanz weiter erhöht. Vor diesem Hintergrund erwägt die Nato nun, eine verstärkte Truppenpräsenz anzubieten, um Trumps sicherheitspolitische Bedenken zu adressieren und gleichzeitig die Diskussion um die Zugehörigkeit Grönlands zu entschärfen.

Nato verstärkt Nord-Präsenz – Konflikt mit der US-Regierung verhindern

Nach Angaben aus Bündniskreisen ist die Initiative für Trump derzeit Thema in informellen Gesprächen. Basis für die verstärkte Präsenz könnten demnach bereits 2023 verabschiedete neue Verteidigungspläne sein. Diese als geheim eingestuften Dokumente sehen ohnehin eine Verstärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten auch im hohen Norden vor.

Mit dem Vorstoß will man offenbar auch einen Konflikt zwischen den beiden Nato-Mitgliedern USA und Dänemark vermeiden, der einem Super-GAU gleichen würde.

Reaktion auf Donald Trump: Dänemark betont Autonomie von Grönland

Die dänische Regierung reagierte zurückhaltend auf Trumps Ambitionen. Offiziell gehört Grönland zum Königreich Dänemark, genießt jedoch weitgehende Autonomie. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen betonte mehrfach, dass allein die Grönländer über ihre Zukunft entscheiden. Die grönländische Regierung wiederum bekräftigte ihren Wunsch nach vollständiger Unabhängigkeit – sowohl von Dänemark als auch von den USA.

US-Außenminister beharrt auf Trumps Grönland-Plan – „Das ist kein Witz“

US-Außenminister Marco Rubio unterstrich unterdessen, dass Trump es mit seinen Grönland-Plänen „ernst meine“. „Das ist kein Witz“, sagte Rubio dem Sender SiriusXM Radio. Nach seinen Aussagen gehe es Trump darum, die Insel zu kaufen, nicht jedoch um eine Annexion mit militärischer Gewalt.

Derzeit sind sich die Nato und Dänemark einig, dass eine verstärkte Verteidigung in der Arktis notwendig ist, um den wachsenden geopolitischen Herausforderungen in der Region zu begegnen. Durch eine erhöhte militärische Präsenz soll die Stabilität gesichert und potenzielle Bedrohungen durch rivalisierende Mächte abgewehrt werden. Ob die Nato ihre Pläne umsetzen kann, hängt laut Diplomaten davon ab, ob Trump tatsächlich vor allem sicherheitspolitische Interessen verfolgt. Sollte es ihm primär um die Rohstoffvorkommen der Insel gehen, könnte die Initiative scheitern. (fsa mit Agenturmaterial)

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