Schmutzige Börsendeals mit Trump-Zöllen? Maga-Fan kaufte wertvolle Aktien – Zeitpunkt sorgt für Wirbel
Trumps Zölle sorgen weiter für Diskussionen. Eine Vertraute steht in der Kritik. Es geht um Insiderhandel, weil sie von den Börsenkursen profitierte.
Washington, DC – Mit seinen US-Zöllen stürzte Donald Trump die Weltwirtschaft vor wenigen Wochen ins Chaos. Aktienkurse brachen ein, an den Börsen herrschte Alarmstimmung. Inzwischen scheint sich die Lage beruhigt zu haben: Der US-Präsident kündigte vergangene Woche eine Zollpause an, bleibt aber seiner harten Linie gegenüber China treu.
Inmitten der Krise sollen Vertraute des Republikaners allerdings ordentlich von der Achterbahnfahrt der Börsenkurse profitiert haben. Immer wieder steht nun der Vorwurf des Insiderhandels im Raum. Im Zentrum des möglichen Skandals steht unter anderem die Trump-Vertraute und Maga-Fan Marjorie Taylor Greene.
Wirbel um Trumps Zölle: Debatte um Insiderhandel – Maga-Fan profitierte von Börsenkursen
Die Vorwürfe im Zusammenhang mit den US-Zöllen gegen Donald Trump wiegen schwer. Dem US-Präsidenten wird seit einigen Tagen immer wieder bewusste Marktmanipulation vorgeworfen. Auslöser ist unter anderem ein kurzes Video, das den Republikaner bei bester Laune im Oval Office zeigt. Er stellt einigen Männern den US-Milliardär Charles Schwab vor und erklärt: „Er hat heute 2,5 Milliarden gemacht.“ Das Video ging in kürzester Zeit viral. Kurz zuvor hatte Trump die wechselseitigen Zölle für viele Länder für 90 Tage ausgesetzt und so für steigende Kurse an der Börse gesorgt. Derweil ist wohl Trumps Zustimmung innerhalb der Bevölkerung wegen der US-Zölle stark rückläufig.
Gegenwärtig ist unklar, ob Trump als US-Präsident überhaupt juristisch mit Insiderhandel in Verbindung gebracht werden könnte. Zudem genießt er qua Amt Immunität. Doch inzwischen stehen auch andere Personen, die eine gewisse Nähe zum Republikaner pflegen, in der Kritik. Unter anderem die US-Abgeordnete Greene hat vergangene Woche Aktien für zehntausende Dollar gekauft. Sie beruft sich im Zusammenhang mit ihren Investments auf die Kaufaufforderung Trumps. Auf Truth Social hatte der US-Präsident zu Börseninvestitionen aufgerufen. Greene kaufte laut eigenen Aussagen deshalb am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche Aktien mehrerer Tech-Konzerne.
„Völlig absurd“: Trump-Verbündete wegen Börsengewinnen nach Trumps Zoll-Aussagen in der Kritik
Dennoch sorgen Greenes Aktienkäufe für Zweifel. Gegenwärtig werfen etwa Demonstranten in Georgia der Kongressabgeordneten Insiderhandel vor und fordern eine Untersuchung der Vorgänge. Greene gilt als eine der loyalsten und lautstärksten Verbündeten des aktuellen US-Präsidenten. Greenes Büro erklärte, dass jede Untersuchung ihrer Börsenaktivitäten „völlig absurd“ wäre. Wie die Times berichtet, bestritt die Politikerin nicht ausdrücklich, im Voraus von der Unterbrechung gewusst zu haben, wiederholte jedoch, dass ein Finanzberater ihre Aktienbestände ohne ihre Mitwirkung verwaltet.
Mehrere Demokraten hatten in den vergangenen Tagen Trump des Insiderhandels bezichtigt. Trumps Tweet zeige, dass er seinen eigenen Leuten vorab einen Hinweis zum Geldmachen gegeben habe, erklärte etwa der Senator Chris Murphy. Kritik am Vorgehen des US-Präsidenten im Zusammenhang mit den US-Zöllen äußerte auch Senator Adam Schiff. Gegenüber der Washington Post sagte Regierungssprecher Kush Dasai, dass Trump lediglich die Öffentlichkeit beruhigen wollte. Es liege in der Verantwortung des Präsidenten, dies „angesichts der ständigen Panikmache der Medien“ zu tun, hieß es in der Erklärung.
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Trumps Umgang mit Zöllen sorgt für Kritik – „Höchst unangemessen“
Gegenüber dem Tagesspiegel ordnete der ehemalige Bush-Berater und Jura-Professor Richard Painter Donald Trumps Agieren mit den US-Zöllen ein und attestierte dem US-Präsidenten einen „höchst unangemessenen“ Umgang mit der Zollpolitik. Gleichzeitig sagte er: „Trump und andere Regierungsinsider würden sich nur dann des kriminellen Insiderhandels schuldig machen, wenn sie auf der Grundlage nicht öffentlicher Informationen über die Zollpolitik des Präsidenten mit Aktien gehandelt oder diese Informationen an enge Familienmitglieder weitergegeben hätten.“ Ihm seien keine Beweise dafür bekannt, dass dies geschehen sei. Allerdings schloss er nicht aus, dass diese Möglichkeit dennoch bestehen könnte.
Aus ethischer Sicht sei aber das Verhalten Trumps bei den US-Zöllen problematisch, „da Trump den Eindruck erweckt, dass der Präsident entweder auf der Grundlage von Informationen über Zölle handelt oder versucht, Aktienkurse zu manipulieren“. Er sprach sich für eine Untersuchung der Vorgänge aus, räumte zugleich aber ein, dass die Erfolgsaussichten gering seien. „Das Problem ist, dass Präsident Trump kontrolliert, wer in die SEC [die US-Börsenaufsichtsbehörde, Anm. d. Red.] berufen wird – und der Ansicht ist, dass er die Macht hat.“ (fbu)