Auch mit 95 Jahren noch erster Tenor im Bergsteigerchor

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Im Kreise seiner Sängerkameraden des Bergsteigerchores feierte Georg Feneberg (vorne sitzend Mitte) seinen 95. Geburtstag. Neben ihm Chorleiterin Marianne Hofmann (re.) und Vorstand Kurt Müller. © Gerhard Heiß

Im Kreise seiner Sängerkollegen des Schongauer Bergsteigerchores hat der Peitinger Georg Feneberg seinen 95. Geburtstag gefeiert.

Peiting/Schongau – Die Liebe zu den Bergen und das Singen hat ihn jung gehalten: Auch mit nun 95 Jahren singt Georg Feneberg aus Peiting noch mit Leidenschaft im Schongauer Bergsteigerchor als erster Tenor mit und freut sich schon auf den bevorstehenden Ausflug ins Trentin und an den Gardasee.

Alpenländische Geburtstagsständchen

Die Überraschung zu seinem Geburtstag war den Sangesfreunden mit „O´ Glöckle vom Hoamattal“ überaus geglückt. Dieses aus Kärnten stammende Lieblingslied des „Geburtstagskindes“ hat der Jubilar jahrelang als Solist mit Inbrunst begleitet.

Für Chorleiterin Marianne Hofmann war es deshalb Ehrensache, dieses Stück nach längerer Pause wieder einzuüben, während oben im Dachgeschoss der Musikschule Josef Geisenberger und Herbert Hecktor die Feier vorbereiteten. Zur musikalischen Umrahmung war auch Toni Draxl mit seiner Zither gekommen. „Wir wünschen Dir viel Segen auf all‘ Deinen Wegen“, ließen sie beim Eintreffen Fenebergs erklingen.

Einzigartig im Landkreis

„Es ist sicher einzigartig im Landkreis und darüber hinaus, dass ein Sänger in Deiner Altersklasse noch mit breiter Brust aktiv in einem Chor mitsingt“, hob Sänger-Vorstand Kurt Müller in seiner Laudatio hervor. Der erste Tenor war schon immer das Prunkstück im Schongauer Bergsteigerchor, und „der Schorsch“ ist nun schon seit über einem halben Jahrhundert eine der tragenden Säulen in diesem Stimmbereich. „Trotz Deines fortgeschrittenen Alters sind die Grundlagen eines Chorsängers, eine gute Stimme sowie Noten- und Textsicherheit bei Dir eine Selbstverständlichkeit.“

Geistige und körperliche Fitness

Für Müller und seine Kameraden ist Fenebergs geistige und körperliche Frische immer wieder erstaunlich. Die bewundernswerten Gene lassen die Hoffnung aufkommen, dass Feneberg auch seinen „Hunderter“ als aktiver Sänger noch im Kreise seiner Kameraden feiern kann.

Der Rückblick des Jubilars

Nach der Übereichung eines stärkenden Geschenkkorbs durch Chorleiterin Hofmann blickte der Jubilar auf sein Erdendasein zurück, in dem er viel erlebt habe. Die Schulzeit war überschattet vom Zweiten Weltkrieg. So mussten die 59 Buben seines Jahrgangs damals zum Unterricht in die Säle der Wirtschaften ausweichen, nachdem die Schule zum Lazarett wurde.

Berufswunsch Schreiner

Nach der Schule wäre Feneberg gerne Schreiner geworden. Das war aber leider nicht möglich, da die Meister im Krieg waren. Er selbst hatte auch schon den Stellungsbefehl, doch dann kam glücklicher Weise das Kriegsende.

Zwei Söhne und eine Tochter

22 Jahre lang arbeitete Georg Feneberg im Bergwerk und nach der Schließung weitere 22 Jahre beim Spanplattenwerk „Moralt“. Aus der Ehe mit seiner Frau Aloisia (verstorben 1998) gingen zwei Buben und eine Tochter hervor.

Begegnung mit Papst Johannes Paul II.

Unvergessliche Stunden erlebte der Jubilar in den 70 Jahren, in denen er in die Berge gegangen und im Winter Ski gefahren ist. Ein Höhepunkt sei für ihn die Begegnung mit Papst Johannes Paul II. beim Rombesuch des Bergsteigerchors gewesen. Diesem Chor gehört er schon seit 1975 an.

Gemütliches Beisammensein

Noch lange in Erinnerung bleiben wird Georg Feneberg sein jetzt gefeierter 95. Geburtstag, zu dem auch Peitings zweiter Bürgermeister Gunnar Prielmeier und der stellvertretende Alpenvereins-Chef Eberhard Boerboom zum Gratulieren kamen. Fehlen durfte nicht das „Belle Rose du Printemps“. Ganz im Sinne des „Fein sein, beinander bleibn“ saß man noch lange gemütlich zusammen, ehe es „Hoamzu“ ging.

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