Schneeballschlacht statt Matchplay: Meisterschaft beim GC Hohenpähl findet ein spezielles Ende

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Siegerehrung im Schnee: Die Frauen des Münchener Golfclubs und die Männer des GC Am Habsberg erhielten die Trophäen für den Sieg bei der bayerischen Mannschaftsmeisterschaf. © Golfclub Höhenpähl

Die Bayerische Mannschaftsmeisterschaft im Golfclub Hohenpähl ist komplett anders verlaufen als gedacht. Das Wetter spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Pähl – Irgendwann war überhaupt kein Grün mehr zu sehen. Ganz in Weiß präsentierte sich die Golfanlage in Hohenpähl. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt war ein regelrechter Schneesturm herniedergegangen. An ein etwaiges Matchplay um den bayerischen Mannschaftstitel war absolut nicht mehr zu denken.

Golf-Mannschaftsmeisterschaft beim GC Hohenpähl

Ein paar Akteure der Teams lösten das Problem auf unkonventionelle Weise – sie duellierten sich, spaßeshalber freilich, mit Schneebällen. Am Ende zählten die Ergebnisse des ersten Tages: Bei den Frauen siegte der Münchener Golfclub, bei den Männern gewann etwas überraschend der Golfclub Am Habsberg.

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Die jüngste Auflage der bayerischen Mannschaftsmeisterschaft im Golf verlief wahrlich unter außergewöhnlichen Bedingungen. „So ein Wetter hatten wir tatsächlich noch nie“, sagte Carlo-Maria Sprinz, Geschäftsführer des gastgebenden GC Hohenpähl. Zum dritten Mal in Folge war die Anlage Schauplatz des ersten Saisonson-Highlights im bayerischen Turnierkalender. Für heuer hatten sich die Hohenpähler nicht mal bewerben müssen, der Bayerische Golfverband war auf sie zugetreten. Der GC, so heißt es von Verbandsseite, sei „bekannt für seine exzellenten Platzbedingungen so früh in der Saison“.

Schwierige Bedingungen für die Greenkeeper

Die Greenkeeper unter Stephan Schlierf leisteten auch diesmal ganze Arbeit. Dabei hatten sie es angesichts ständig wechselnder Verhältnisse (Sonne, Graupel, Sturm, Regen) „extrem schwer“, so Sprinz. Zwei „Trockenfenster“ nutzten die Helfer, um die Greens an den Löchern gleich doppelt zu mähen. So waren sie „in perfektem Zustand“, wie Sprinz anerkennend sagte. Extra für die Meisterschaft wurden die Greens speziell gemäht und gebügelt, damit die Bälle darauf schneller liefen. Und die Löcher wurden so gesetzt, dass es schwieriger als sonst war, die Bälle zu versenken.

Am ersten Tag war’s schon nicht leicht für alle Beteiligten, es herrschte klassisches Aprilwetter; hinzu kamen Temperaturen um die drei Grad Celsius. „Dennoch wurden gute Ergebnisse gespielt“, betonte Sprinz. Der Golfclub war für die Auswertung zuständig, vom Golfverband waren fünf Referees gekommen. Jede der vier Frauen- und Männermannschaften schickten sechs Akteure ins Rennen, die jeweils 18 Löcher spielten. Das Gesamtergebnis ergab eine Rangfolge.

Die Habsberger kannten auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt keine Gnade und beförderten ihren Kapitän, Christian Stibor, einer Tradition folgend ins Wasser.
Die Habsberger kannten auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt keine Gnade und beförderten ihren Kapitän, Christian Stibor, einer Tradition folgend ins Wasser. © Florian Eibel / BGV

Bei den Frauen belegte der Münchener Golfclub (22 über Par) den ersten Platz vor dem 1. Golf Club Fürth (+34), dem GC München Eichenried (+49) und dem GC München Valley (+63). Letztgenannte hatten im Vorjahr gewonnen, befinden sich aber im Neuaufbau und hatten eine ganz junge Truppe an den Start gebracht. Fürs beste Einzelresultat bei den Frauen sorgte Emma Jaczkovics (Münchener GC), die genau Par spielte.

Schnee sorgt für Abbruch am Finaltag

Bei den Männern landete der GC Am Habsberg (+10) aus der Oberpfalz ganz vorn. Dahinter belegten der Erstliga-Klub Münchener GC (+14) sowie der GC Augsburg (+22) und der GC München Valley (+24) die weiteren Ränge. Niklas Scharbauer (Habsberg) und Michael Mayer (Valley) spielten jeweils Par, Marian Ludwig (Habsberg) blieb gar ein unter Par.

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Gemäß den Platzierungen hätten am Tag darauf die besten zwei Teams (bei Frauen und Männern) ein Matchplay mit direkten Duellen um den Titel austragen sowie die anderen Teams um den dritten Platz spielen sollen. Die Akteure waren noch gar nicht allzu lange unterwegs, da musste unterbrochen werden, weil ein Schneeschauer die Greens unbespielbar gemacht hatte. Also ging es ins Clubhaus, für den frühen Nachmittag war ein Wiederbeginn anvisiert worden. Nachdem es danach richtig schneite und das Gelände unter einer zehn Zentimeter dicken Schneedecke begraben lag, kam es zum Abbruch. Die Titel wurden anhand der Resultate des ersten Tages vergeben. Der Münchener GC bedankte sich in einem Statement beim GC Hohenpähl „für die professionelle Umsetzung“ der Meisterschaft.

Die Habsberger kannten auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt keine Gnade und beförderten ihren Kapitän, Christian Stibor, einer Tradition folgend ins Wasser.
Die Habsberger kannten auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt keine Gnade und beförderten ihren Kapitän, Christian Stibor, einer Tradition folgend ins Wasser. © Florian Eibel/BGV

Erstmals hatten die Gastgeber, in Anlehnung an die Tradition beim „Masters“, zu einem Championsdinner geladen. Die Vorjahressieger, die auch heuer wieder am Start waren, bestimmten dabei die Essensfolge. Die Premiere kam bestens an, berichtete GC-Geschäftsführer Sprinz. Auch in gesellschaftlicher Hinsicht war’s eine besondere Meisterschaft.

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