„Habe Videospiele gespielt“: Ukraine-Soldat erklärt erstaunlichen Coup gegen Putins T90M-Panzer

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Zwei ukrainischen Soldaten wehren einen überlegen russischen T-90-Panzer ab. Der Schütze nutzte wohl einen unkonventionellen Erfahrungsschatz.

Awdijiwka – Die Ukraine feiert einen ungewöhnlichen Panzer-Triumph der Marke David gegen Goliath – auch im Fernsehen. „Im Training dachte ich noch ‚Gott behüte, dass ich einen Panzer sehe‘“, erzählte ein Panzerschütze der Ukraine dem Sender TCH. Doch dieser Albtraum sei Realität geworden – kurz nach seinem Training in Deutschland. Mit dem Panzerfahrer Oleksandr gelang dem Mann namens Serhij nach eigenen Angaben aber Erstaunliches: Gemeinsam schlugen sie in einem an Feuerkraft massiv unterlegenen Bradley-Schützenpanzer den von Wladimir Putin als „besten der Welt“ bezeichneten Panzer T-90M in die Flucht.

Die Erzählung soll die Hintergrundgeschichte zu einem vielfach verbreiteten Video liefern. Die Besatzung des US-amerikanischen Bradleys sollen die beiden ukrainischen Soldaten Serhij und Oleksandr gewesen sein. In dem TV-Interview erzählen sie, wie ihnen der Sieg über den T-90M aus Russland gelang.

Ukrainer drängen Putins „besten Panzer der Welt“ zurück: „Weil ich Videospiele gespielt habe“

Serhij berichtete darin, einer anderen Gruppe sei es erst nicht gelungen, den russischen T-90M zurückzudrängen. „Das hat nicht funktioniert, also mussten wir den Mut aufbringen und loslegen“, erklärte er. Zunächst habe die Panzerung des T-90M undurchdringlich gewirkt. „Wir schossen mit allem, was wir konnten“, erklärte Serhij dem Sender. „Dann bekamen wir Probleme“. Um die Oberhand zu gewinnen, habe er auf eher abseitige Erfahrungen zurückgreifen müssen.

Russischer T90 panzer bei Vorführung in Moskau
Ein russischer T-90-Panzer. Laut Putin der beste Panzer der Welt. Zwei Ukrainern gelang jetzt aber der Sieg gegen Russlands Super-Panzer. © Yuri Kochetkov/picture alliance / dpa

„Weil ich Videospiele gespielt habe, habe ich mich an alles erinnert“, sagte er. Was zunächst unglaublich klingt, hat den beiden Soldaten nach eigenen Angaben zum Sieg verholfen: Er habe anhand seiner Videospiel-Erfahrung überlegt, wie und wo man die feindlichen Panzer treffen müsse, erläuterte Serhij.

Bradley-Panzerfahrer steuerte vor dem Ukraine-Krieg „nur Autos“

„Wegen Problemen mit der Panzerung habe ich ihn geblendet, damit er nicht entkommen konnte“, beschrieb der ukrainische Soldat die Situation. Unter anderem in einem Video auf der Plattform X (ehemals Twitter) ist zu sehen, wie der ukrainische Bradley den russischen Panzer ins Dauerfeuer nimmt. Nach einer Weile schien sich die Besatzung des russischen Panzers zur Flucht zu entscheiden.

Oleksandr, der Fahrer des Bradley, erzählte, dass er vor dem Ukraine-Krieg „nur normale Autos“ gefahren habe. „Sie kamen vom Auto zum Bradley?“, fragte die Reporterin. „Ja, nach dem Training“, antwortete Oleksandr. Serhij fügte hinzu: „Ich würde sagen, er ist wichtiger als ich, auch wenn ich ein Schütze und Kommandeur bin“, warf er ein. „Wenn er mich herausholt, bin ich glücklich.“

Wegen seiner Erfolge im Krieg wolle er eigentlich Urlaub vom Krieg nehmen, erklärte Serhij dem Sender. „Ich habe geplant, in Urlaub zu gehen und offiziell zu heiraten“, erzählte er der Reporterin. Ob ihm das genehmigt werde, wisse er aber noch nicht. (nhi)

Auch interessant

Kommentare