Baerbock-Flieger kreist eine Stunde über dem Roten Meer – dann muss Kapitän „in sauren Apfel beißen“

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Wieder Reise-Probleme für Annalena Baerbock. Erst musste die Außenministerin ungeplant landen – dann war klar: am selben Tag gibt es keine Weiterreise mehr.

Dschidda – Annalena Baerbock und wichtige Flugreisen gen Süden? Eine komplizierte Beziehung. Erst im vergangenen Sommer gab es Probleme mit dem Regierungsflieger der Außenministerin, die eine Weiterreise aus Abu Dhabi verhinderten. Nun erlebten Baerbock und ihre Delegation wieder einen unglücklichen Zwischenfall. Diesmal war allerdings nicht das nach dem letzten Vorfall als „Pannenflieger“ abgestempelte Flugzeug Schuld an der Misere. Ein organisatorisches Problem bremste den Flieger aus – weil eine Überfluggenehmigung fehlte.

Aus diesem Grund musste das Flugzeug vom Typ Airbus A321LR mit der Grünen-Politikerin und ihrer Delegation an Bord am Mittwoch (24. Januar) auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti gegen 14.00 Uhr deutscher Zeit abdrehen. Der Flugkapitän kündigte zunächst an, man werde nun im saudischen Dschidda landen, auftanken und dann versuchen, den Flug fortzusetzen. Kurze Zeit später war klar: Die Außenministerin kann ihre Reise nach dem ungeplanten Zwischenstopp zunächst nicht fortsetzen, muss in der Stadt an der Westküste Saudi-Arabiens übernachten.

Baerbock-Reise nach Dschibuti ungeplant unterbrochen – „Überflugfreigabe nicht bekommen“

Vor der nicht vorgesehenen Landung in Dschidda hatte das Flugzeug mehr als eine Stunde lang über dem Roten Meer Kreise gezogen. „Trotz aller Bemühungen haben wir leider unsere Überflugfreigabe nach Eritrea nicht bekommen“, sagte der Flugkapitän. Man müsse deshalb „in den sauren Apfel beißen“ und nach Dschidda an der Westküste Saudi-Arabiens ausweichen. Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation. Baerbock wolle an ihren Reiseplänen festhalten, hieß es. Die Bundesministerin wollte bis Freitag vor dem Hintergrund des blutigen Machtkampfs im Sudan in Dschibuti, Kenia und dem Südsudan Krisengespräche führen.

Baerbock vor dem Airbus A321L der Luftwaffe, der ungeplant in Saudi-Arabien landen musste.
Baerbock vor dem Airbus A321L der Luftwaffe, der ungeplant in Saudi-Arabien landen musste. © Michael Kappeler / dpa

Wie es genau dazu kommen konnte, dass die Überflugsgenehmigung nicht gestattet war, war zunächst unklar. Laut dem Auswärtigen Amt sei es nicht ungewöhnlich, dass Überfluggenehmigungen erst im Laufe des Flugs erteilt würden. Dem Auswärtigen Amt sei aber erst am Morgen kurz vor dem Abflug mitgeteilt worden, dass auch für die ursprünglich eingeplante Maschine keine solche Genehmigung vorgelegen habe. Man habe dann entschieden, darauf zu setzen, dass die entsprechende Genehmigung im Laufe des Fluges erteilt werden würde.

Baerbocks Regierungsflieger muss ungeplant in Saudi-Arabien landen – Panne bereits wenige Tage zuvor

Unter anderem angesichts der Angriffe der vom Iran unterstützten militant-islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen war auch ein Umfliegen Eritreas kurzfristig nicht möglich, hieß es weiter. Baerbock wollte in Dschibuti eigentlich schon am Mittwochnachmittag ihren Amtskollegen Mahamud Ali Jussuf treffen.

Dabei ist der Zwischenfall schon die zweite Panne innerhalb weniger Tage. Die bis Freitag geplante dreitägige Reise Baerbocks hatte bereits mit einer technischen Panne an dem ursprünglich vorgesehenen Flugzeug begonnen. Die eingeplante „weiße“ Maschine vom Typ A319 sei am Dienstagnachmittag wegen eines Triebwerkschadens von der Flugbereitschaft gegen ein Flugzeug vom Typ A321LR ausgetauscht worden, hieß es. Mit diesem grau lackierten Flugzeug werden auch Bundeswehrsoldaten zu ihren Auslandseinsätzen geflogen.

Baerbock-Pannenserie mit Flugzeugen – nicht der erste ungeplant längere Aufenthalt in den Emiraten

Mit ungeplant langen Aufenthalten in den Emiraten ist Baerbock hingegen bereits leidlich vertraut. Zuletzt musste Baerbock Mitte August eine lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen - wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs-Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linie zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert.

Medial ist die Außenministerin auch wegen anderer Themen in aller Munde. Unter anderem ging ein Versprecher Baerbocks bezüglich der Huthi-Rebellen im Internet herum. Beim Wirtschaftsforum in Davos gab es Spekulationen um ihre vermeintliche Luxus-Uhr. (han/dpa)

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