„Hauch von Diktatur“: Moderator kritisiert schlimmsten Teil von Trumps geplanter Militärparade
Panzer, Kampfflugzeuge und historisch gekleidete US-Soldaten: Donald Trump plant ein Mega-Event zum 250. Jubiläum der Armee – und zu seinem Geburtstag.
Washington D.C. – Zum 79. Geburtstag des US-Präsidenten Donald Trump – und offiziell vor allem zum 250-jährigen Bestehen der Armee des Landes – ist ein Spektakel der Sonderklasse geplant: Eine Militärparade von einer Größe, die laut USA Today nur wenige Präzedenzfälle kennt. Das Nachrichtenportal hatte einen exklusiven Einblick in neueste Planungsdokumente zu dem Event erhalten.
Die Choreografie der Militärparade zu Ehren Trumps und der Armee werde demnach Dutzende Panzer umfassen, sowie Kampfflugzeuge, die über der Stadt kreisen, und ein Aufgebot von 7.500 Soldaten. Die Parade zur Feier des 250. Jubiläums der Armee der USA sei laut Militärsprechern zwar schon seit geraumer Zeit für den 14. Juni geplant, so das Nachrichtenportal weiter. Einige Demokraten sowie Teile der Bevölkerung seien jedoch der Meinung, dass Trump die Parade für seine eigenen Interessen missbrauche.

US-Demokrat verspottet Trumps Parade: „Es geht nur um sein Ego“
„Das ist Trump. Es geht nur um sein Ego und darum, dass sich alles um ihn dreht“, erklärte demnach Senator Jack Reed, der führende Demokrat im Streitkräfteausschuss des Senats. Reed fügte hinzu, dass Trump wohl einzig darüber enttäuscht wäre, dass er „sein Flugzeug nicht über die Parade fliegen“ könnte.
Trump ist in den vergangenen Woche stark in Kritik geraten, da Katar ihm eine äußerst kostspielige Boeing 747-8 zu schenken plant. Korruptionsvorwürfe rund um Trump werden entsprechend immer lauter. Gegenüber der Presse beteuerte Trump stets, dass es bei der feierlichen Parade nur darum gehe, „das größte Militär der Welt“ zu feiern. Die Kosten seien „Peanuts im Vergleich zum Wert der Parade“, so Trump in einem NBC-Interview.
Militärparade in den USA: Über 20 Millionen für Trumps „Hauch von Diktatur“
Late Night Moderator Stephen Colbert kommentierte das geplante Riesen-Event in seinem TV-Monolog: „Trump wird einen Hauch von Diktatur mit nach Hause bringen“. Er kritisierte die Militärparade in Washington D.C. unter anderem aufgrund ihrer Finanzierung, da sie die amerikanischen Steuerzahler schätzungsweise mindestens 25 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 22,3 Millionen Euro) kosten werde.
Nach Informationen von USA Today ist sogar zu erwarten, dass die Gesamtsumme sich letztlich auf 45 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 40,3 Millionen Euro) belaufen wird. Die Parade soll laut Verteidigungsbeamten die Geschichte der US-Armee vom Revolutionskrieg bis zur Gegenwart würdigen. Die Soldaten sollen daher auch in historischen Uniformen teilnehmen.
Trumps Militärparade: Feldbetten im Lagerhaus und schwitzende Soldaten in Wollhosen
Eine besondere Herausforderung für die teilnehmenden Soldaten, erklärte Moderator Colbert. Denn die Stadt sei im Juni eine der klimatisch feuchtesten des Landes und die Soldaten werde man teilweise „in Wollhosen stecken“. Die Parade werde so wohl vor allem als „Schlacht von Sumpf-Hintern in die Geschichte eingehen“, scherzt Colbert. Doch auch die Bedingungen, unter denen die Militärs in Washington untergebracht werden sollen, klingen nicht besonders rosig.
Laut Bericht der USA Today sollen die Soldaten „in einem ehemaligen Lagerhaus der Regierung“ untergebracht werden, wo sie „eine warme Mahlzeit pro Tag“ bekommen sollen. „Bringt eure Schlafsäcke mit“, soll eine der Anweisungen gelautet haben. „Das ist meine Art von Geburtstagsparty!“, spottete Colbert.
Es war nicht das erste Mal, dass Colbert sich über Trump lustig gemacht hat. In der Vergangenheit hatte er ihn bereits damit verhöhnt, dass er sich in seiner Jugend offenbar mit vorgeschobenen gesundheitlichen Problemen vor dem Wehrdienst gedrückt hat. Die New York Times hatte 2018 über entsprechende Beweise berichtet, dass Trump pathologische Knochenverwucherungen vorgetäuscht habe, um sich vor dem Dienst in Vietnam zu drücken. (nana)