Richtfest für die Erweiterung der Schule Finsing: „Wunderschön und imposant“

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Zum Wohl: Bernhard Stilling (l.) hielt den kurzweiligen Richtspruch für den Erweiterungsbau in Finsing. © Vroni Macht

Für den Erweiterungsbau der Schule Finsing wurde Richtfest gefeiert. Die Kosten liegen aktuell unter der Schätzung.

Finsing – Einen Dachstuhl hat der Neubau überhaupt nicht. Und auch die Decke ist noch gar nicht ganz dicht. Und trotzdem wurde am letzten Schultag vor den Pfingstferien beim Erweiterungsbau des Westtrakts der Schule Finsing Richtfest gefeiert.

Bei Gebäuden ohne Dachstuhl heißt das „Deckenfest“, klärte Architekt Markus Heilmaier die Gäste auf, die sich im Eingangsbereich der Turnhalle versammelt hatten – Vertreter aus Politik und Schule, der Planungsbüros und ausführenden Firmen, Mitarbeiter von Verwaltung und Bauhof. „Aber eigentlich sind wir dafür ja auch zu früh dran“, meinte Heilmaier schmunzelnd mit Blick auf eben erwähnte Decke, die noch nicht komplett betoniert ist.

Das Richtfest nenne man auch „Halbzeit des Hausbaus“, sagte der Architekt, auch wenn es nie genau die Hälfte zwischen Baubeginn und Einweihung markiere. Dennoch sei es ein besonderer Anlass, der für ihn mit Stolz verbunden sei, aber auch mit Erleichterung und Dankbarkeit. So dankte Heilmaier dem Gemeinderat dafür, dass dieser den „Visionen des Architekten“ im Vertrauen gefolgt sei. Visionen, die vor mittlerweile 15 Jahren entstanden sind: Aus dem Februar 2009 datiert eine Planung, „die uns seitdem als Masterplan begleitet hat“.

Erster sichtbarer Meilenstein auf dem Weg zum Neubau war im vorigen September die Grundsteinlegung, erinnerte Bürgermeister Max Kressirer. „Jetzt haben wir 20 Prozent der geschätzten Kosten gerissen, die nächsten 80 Prozent folgen nun.“ Apropos: Mit rund zwölf Millionen Euro ist der Bau aktuell die größte Baumaßnahme in der Gemeinde. „Und wir haben die geschätzten Kosten im Griff“, freute sich Kressirer – inzwischen eine Seltenheit, wenn man in andere Kommunen schaue, die gerade derartige Großprojekte realisieren.

Wie Kirchheim etwa, wo die Kosten für das neue Gymnasium von 59 auf inzwischen 125 Millionen Euro geklettert sind. „Das sind Preissteigerungen, die uns den Boden wegziehen würden“, gestand Kressirer. Umso glücklicher sei man, aktuell rund 600 000 Euro unter der Berechnung zu liegen, aber bereits 80 Prozent der Arbeiten vergeben zu haben. Davon könnte die Schule ganz konkret profitieren: „Sollten wir uns wirklich dieses Geld sparen, haben wir die Hoffnung, auch den Umbau des Lehrerbereichs anzupacken“, sagte Kressirer. Der war, wie berichtet, wegen der Haushaltslage vorerst zurückgestellt worden.

„Wir sind sehr froh, dass es bisher keine größeren Zwischenfälle oder gar Unfälle gegeben hat“, sagte Kressirer. Zwar sei man aktuell rund drei Wochen in Verzug, liege aber ansonsten im Zeitplan, der eine Fertigstellung Ende 2025 vorsieht. „Die Sachen greifen ineinander, es läuft gut“, sagte Kressirer über die einzelnen Gewerke – von Statik über Brandschutz bis Außenanlagen.

Rektorin Susanne Techant bedankte sich im Namen der Schulfamilie beim Bauunternehmen Haas Bau aus Ingolstadt für „so viel Zusammenarbeit und Gehör“. Ob bei Lehrproben oder mündlichen Prüfungen – „wir konnten anrufen, und es wurde immer mit sehr viel Wohlwollen darauf eingegangen, das waren sehr unkomplizierte Absprachen“. Jetzt staune man, „was für ein wunderschöner und imposanter Anbau da in unserem ehemaligen Garten entsteht“. Es wachse die Vorfreude auf die weitere Gestaltung des Innenausbaus – mit MINT-Raum, Mensa, flexiblen Unterrichtsräumen und Schulküche. „Und es wächst die Vorfreude auf die Zeit, wenn diese Räume mit Leben erfüllt werden“, sagte Techant.

Wo kein Dachstuhl, da kein Zimmerer – also übernahm Architekt Bernhard Stilling vom gleichnamigen Bauleitungsbüro aus Aschheim den Richtspruch – gut 15 Minuten lang, in Reimform und überaus kurzweilig. „Das Richtfest war zu jeder Zeit ein Fest des Danks an die Handwerksleit“, reimte Stilling und verriet: „Bei dera Konstruktion ist selbst das Dach aus Stahlbeton!“ Der Hebweihbaum habe deshalb in eben solchen eingegossen werden müssen, da man nirgends einen Nagel habe einschlagen können.

„Bildung ist ein hohes Gut. Darauf zu bauen, nie genug. Dafür zu bauen auch, drum komme ich jetzt zum Bauablauf“, sagte Stilling und blickte auf die vergangenen Monate zurück. Zum Beispiel erfuhren die Gäste, dass gleich zwölf Ingenieurbüros am Bau beteiligt seien. Oder dass man dem durchaus schwierigen Baugrund mit rund 900 Säulen schließlich Herr geworden sei.

Am Ende gab’s gleich dreimal ein dreifaches Hoch auf Gemeinde, Schulverband und Schulfamilie, auf das gesamte Planungsteam und auf die am Bau beteiligten Firmen. Die Sektgläser zersprangen danach krachend auf dem Boden.

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