Isaraustadion: Sanierung der Tribüne wird kostspielig – Baumaßnahmen sollen im laufenden Betrieb stattfinden
Die Tribüne im Isaraustadion ist gesperrt, sie muss dringend saniert werden. Nun ist klar: Die 420 000 Euro teure Baumaßnahmen sollen während des laufenden Betriebs umgesetzt werden.
Geretsried - Bröckelnde Fundamente und ein marodes Dach: Die Tribüne im Isarau-Stadion muss dringend saniert werden. Aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde sie vor einem Jahr sogar gesperrt. Damals vergab der Bau- und Umweltausschuss Aufträge zur Sanierung: einmal ging es um die Statik, einmal um die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit der Sitzbereiche. In der jüngsten Sitzung des Gremiums legte Johannes Voit vom gleichnamigen Ickinger Ingenieurbüro eine Machbarkeitsstudie zur Instandsetzung vor.
Fundamente auf der Tribüne sind teilweise abgebrochen
Lukas Gellner, Fachbereichsleiter Verkehr und Umwelt im Rathaus, brachte die Stadträte zunächst auf den aktuellen Stand. Demnach wurden zur statischen Berechnung in diesem Jahr die Fundamente der Stützpfeiler freigelegt. „Dabei wurde festgestellt, dass die Fundamente zum Bau der Sitzstufen teilweise abgebrochen worden sind“, erklärte Gellner. Die sich daraus ergebende statische Berechnung und Sanierungsmöglichkeiten stellte daraufhin Johannes Voit vor.
Aktuelle Nachrichten aus Geretsried lesen Sie hier.
Zwei Varianten stehen zur Auswahl
Die erste Variante sieht viele Stehplätze und relativ wenige Sitzplätze vor. Dabei müsste vor allem die Stehhöhe im hinteren Bereich der Tribüne erweitert werden. Vom Boden zum Dach bleiben dort gerade mal zwei Meter Platz. Gerade bei vollbesetzten Veranstaltungen könnte es da bei ausbrechendem Jubel ganz schön eng werden. „Da holen sich die Leute Löcher in den Köpfen“, drückte sich Voit etwas überspitzt aus. Alternativ schlug der Ingenieur eine Erweiterung der Konstruktion vor, sodass sogar noch ein an der Tribüne angrenzender Sportbereich überdacht wäre. Zudem könnten neben einigen Stehplätzen zwei Sitzreihen mit jeweils 100 Plätzen installiert werden. Die Kosten für diese Maßnahmen schätzt Voit auf rund 420 000 Euro.
Finanzmittel sollen 2025 bereitgestellt werden
Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste) wollte daraufhin wissen, wie viel Geld sich durch die erste Variante einsparen ließe. Da sie laut Voit „nur“ um 60 000 Euro günstiger wäre und weniger Komfort bietet, befürwortete der Bauausschuss einstimmig die Umsetzung der größeren Lösung. Die Baumaßnahmen werden schrittweise während des Betriebs der Sportanlage umgesetzt.
Meine news
Eine Ausschreibung der Bauleistung hat nun die Stadtverwaltung vorzubereiten. Die finanziellen Mittel sollen im kommenden Haushaltsjahr 2025 eingestellt werden. Ungewissheit besteht allerdings noch in puncto Beschaffenheit der Sitzauflagen. Auf Nachfrage von Stadträtin Karin Schmid (CSU) bestätigte Voit, dass Holzbänke oder Plastiksitzschalen möglich seien. Arthur Wolfseher von der SPD wünscht sich dennoch eine noch umfangreichere Sanierung der in den 1960er-Jahren erbauten Sportanlage.
(Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Rathauschef Michael Müller hält Maßnahmen für angemessen
Bürgermeister Michael Müller (CSU) hält die nun beschlossenen Sanierungsmaßnahmen für angemessen. „Das ist für den Betrieb, den wir benötigen, völlig ausreichend“, entgegnete der Rathauschef in der Sitzung des Gremiums. Müller denkt dabei vor allem an Schulveranstaltungen und kleinere Leichtathletikfeste. Vierstellige Zuschauerzahlen wie beispielsweise bei den Fußballfreundschaftsspielen des TSV 1860 München, der zuletzt vor sechs Jahren im Isarau-Stadion gegen den mehrfachen Schweizer Meister FC Basel antrat, seien da doch eher die Ausnahme.