Macron macht Ernst: Frankreich will Militärausbilder in die Ukraine schicken
Laut dem ukrainischen Militär will Frankreich Ausbilder in die Ukraine entsenden. Russland spricht mit Blick auf die Nato von „kriegerischer Ekstase“.
Paris/Kiew – Frankreich will Militärausbilder in die Ukraine schicken. Und das soll nach Angaben des ukrainischen Militärs „bald“ beginnen. „Ich begrüße die Initiative Frankreichs, Ausbilder für das ukrainische Militär in die Ukraine zu schicken“, schrieb der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky am Montag auf Telegram. Er habe die entsprechenden Dokumente bereits unterzeichnet.
Das französische Verteidigungsministerium bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP lediglich, dass die Angelegenheit geprüft werde. „Wie bereits mehrfach erwähnt, gehört die Ausbildung auf ukrainischem Boden zu den Baustellen, über die seit der von Präsident (Emmanuel Macron) einberufenen Ukraine-Unterstützerkonferenz vom 26. Februar diskutiert wird“, hieß es aus dem Ministerium. Die französische Seite versuche derzeit zu verstehen, welche Hilfe die Ukraine genau benötige.

Krieg gegen Russland: Macron brachte Nato-Truppen in der Ukraine ins Spiel
Zuvor hatte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu über ein Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen informiert. Dabei sei es um anstehende Lieferungen von Caesar-Geschützen, Luftverteidigungsraketen vom Typ Aster sowie Scalp-Marschflugkörper gegangen, die Frankreich bereits früher zugesagt hatte. Außerdem sei es um künftige Hilfspakete gegangen, auf die der Minister inhaltlich nicht näher einging.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Zuletzt wurde immer wieder auch über die mögliche Entsendung westlicher Militärausbilder in das Kriegsgebiet diskutiert, um die unter Druck geratene ukrainische Armee effektiver zu unterstützen. Offiziell gibt es solche Ausbildungsprogramme bislang nicht.
Macron hatte bereits im Februar zudem die Möglichkeit einer Entsendung von westlichen Truppen in die Ukraine ins Spiel gebracht. Er stieß damit viele Verbündete vor den Kopf. Bundeskanzler Olaf Scholz schloss damals eine Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine aus.
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Russland reagiert pikiert auf Nato-Vorstoß: „Kriegerische Ekstase“
Russland warf der Nato hingegen vor, in „kriegerische Ekstase“ zu verfallen. Dabei berief sich Kremlsprecher Dmitri Peskow auch auf die Diskussion um eine Aufhebung der Beschränkung für einen Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland. „Die Nato erhöht den Grad der Eskalation, die Nato spielt mit Kriegsrhetorik und verfällt in kriegerische Ekstase“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Medien bei einem Staatsbesuch von Präsident Wladimir Putin in der usbekischen Hauptstadt Taschkent am Montag.
Peskow reagierte auch auf Äußerungen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenbergs, wonach die Mitgliedsstaaten überdenken sollten, einige Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland aufzuheben. „Nach internationalem Recht schließt das Recht auf Selbstverteidigung das Recht ein, legitime militärische Ziele außerhalb der Ukraine anzugreifen. Das ist ein Teil der Selbstverteidigung“, sagte Stoltenberg. Als Beispiel eines möglichen Einsatzes westlicher Waffen nannte er die ukrainische Region Charkiw, wo die Frontlinie und die Grenze zu Russland mehr oder weniger zusammenfielen. (dpa/afp/fmü)
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