„Kriegerische Ekstase“: Putins Kreml-Stimme attackiert Nato-Chef – löst dessen Forderung Angst in Russland aus?
Russland sieht in den Äußerungen Stoltenbergs eine ‚kriegerische Ekstase‘. Die mögliche Aufhebung von Waffenbeschränkungen sorgt für Unruhe.
Moskau – Die Spannungen zwischen Russland und der Nato im Zuge des Ukraine-Kriegs nehmen weiter zu. Während Wladimir Putin gemeinsam mit dem dortigen Despoten Lukaschenko die Atomwaffen-Muskeln spielen lässt und gleichzeitig mit Raketen einen ukrainischen Baumarkt trifft, wirft der Kreml nun der Nato „kriegerische Ekstase“ vor.
Dabei bezieht man sich in Moskau auf Aussagen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er hatte gefordert, dass man Einschränkungen zum Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland aufheben solle. „Die Nato erhöht den Grad der Eskalation, die Nato spielt mit Kriegsrhetorik und verfällt in kriegerische Ekstase“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Medien bei einem Staatsbesuch von Präsident Wladimir Putin in der usbekischen Hauptstadt Taschkent am Montag.

„Kriegerische Ekstase“: Kreml-Sprecher eskaliert nach Nato-Ansage
Peskow reagierte damit auf Stoltenbergs Aussagen, dass die Mitgliedsländer in Betracht ziehen sollten, einige Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen russische Ziele zu lockern. Stoltenberg erklärte: „Nach internationalem Recht schließt das Recht auf Selbstverteidigung das Recht ein, legitime militärische Ziele außerhalb der Ukraine anzugreifen. Das ist ein Teil der Selbstverteidigung“. Als mögliches Szenario für den Einsatz westlicher Waffen nannte er die ukrainische Region Charkiw, wo Frontlinie und russische Grenze nahezu übereinstimmen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert immer wieder, dass die Einschränkungen der USA und anderer westlicher Verbündeter für den Einsatz der an Kiew gelieferten Waffen aufgehoben werden sollten. Selenskyj will so Stellungen des Aggressors auf russischem Gebiet effektiver bekämpfen lassen. Bisher setzt die Ukraine für Angriffe auf Russland eigene Waffen ein, vor allem Drohnen. Die westlichen Raketen etwa werden hauptsächlich für Angriffe auf russische Stellungen in den besetzten ukrainischen Gebieten genutzt, um diese zu befreien.
Nach Nato-Forderung wird klar, wie sehr Russland die Änderung fürchtet
Zuletzt häuften sich international Stimmen, die westlichen Waffen auch für Angriffe auf Ziele in Russland zuzulassen. Moskau warnt im Gegenzug immer wieder vor einer Eskalation der Gewalt in dem Krieg, den Putin vor mehr als zwei Jahren am 24. Februar 2022 begonnen hatte. Kremlsprecher Peskow sagte auch, dass die Nato schon jetzt direkt beteiligt sei an dem Konflikt. Russland setze daher seinen Krieg auch fort, um die Bedrohung durch die Nato zu stoppen. (dpa/rjs)
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