Penzberger Feuerwehr: 220 Einsätze mit 4.266 Stunden im Jahr 2024

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Versammlung in der Fahrzeughalle: Die Penzberger Feuerwehr hatte ihre Mitglieder eingeladen. © Patrick Brunner/Feuerwehr Penzberg

Die Penzberger Feuerwehr rückte 2024 zu offiziell 220 Einsätzen aus. 4.266 Stunden Dienst für die Allgemeinheit kamen so zusammen. Doch in der Statistik verbirgt sich noch mehr ehrenamtliches Engagement. Das wurde bei der Mitgliederversammlung deutlich.

Penzberg – Vor einem Jahr hatte sich Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) zuversichtlich gegeben. „Es passiert was“, betonte im März 2024 der Rathauschef bei der Mitgliederversammlung der städtischen Feuerwehr in deren Fahrzeughalle. Korpan („Wir stehen zur Feuerwehr“) verkündete damals, dass mit den ersten Überlegungen zu einem Blaulichtzentrum am Zibethholzweg das alte Thema „Domizil“ für die ehrenamtlichen Helfer eine neue politische Ebene erreicht habe. Zwölf Monate später, bei der jüngsten Versammlung der freiwilligen Helfer, war die Zuversicht des Stadtoberhaupts noch mehr gewachsen.

Bei der Versammlung der Penzberger Feuerwehr am Freitag (14. März) ging es auch um den Standort für ein neues Domizil

Das Zibethholz ist zwar mittlerweile vom Tisch, dafür hatte sich der Stadtrat im vergangenen November konkret entschlossen, Feuerwehr und Rotes Kreuz auf einem kommunalem Wiesengrundstück an der Seeshaupter Straße (neben dem Friedhof) anzusiedeln. Es sei wichtig gewesen, dass man „sich auf den Weg macht“, zeigte sich Korpan zufrieden mit der Entwicklung.

Das Blaulicht-Gutachten zum jetzigen Standort an der Winterstraße liegt auf dem Tisch, es soll laut Korpan „zeitnah“ im Stadtrat vorgestellt werden. Ein Ergebnis: „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir langfristig einen neuen Standort brauchen.“ Ein erstes Treffen mit Vertretern von BRK, Feuerwehr und Stadt gab es bereits. Auch Planer von BRK und Stadt saßen mit dabei. Der städtische Planer mache erste Flächenentwürfe, hieß es vom Bürgermeister. Allerdings betonte Korpan auch, dass es Geduld braucht: Bis ein neues Gebäude steht, „dauert es einige Zeit“, sagte er. „Es wird nicht in ein, zwei Jahren passieren.“

Kommandantin Simone Abt steht bei der Mitgliederversammlung der Penzberger Feuerwehr am Rednerpult
Kommandantin Simone Abt blickt in ihrem Bericht auf das Jahr 2024 zurück. © Andreas Baar

Offiziell 220 Einsätze im Jahr 2024

Ein Jahr zurück hatte zuvor Kommandantin Simone Abt geblickt. Die Penzberger Helfer konnten 2024 nach dem Unwetter-Jahr 2023 mit seinem Hagel-Großeinsatz in Benediktbeuern wieder ein bisserl durchschnaufen. Wobei: 220 offiziell geschriebene Einsätze mit 4.266 Stunden sind kein Pappenstiel für die ehrenamtliche Truppe mit ihren zum Jahresende 117 Aktiven (davon 21 Frauen). „Inoffiziell“, so die Kommandantin, waren gar rund 250 Einsätze zusammengekommen – aber bei Unwetteralarmen werde nicht alles einzeln in der Statistik erfasst. Zum Vergleich: 2023 waren die Ehrenamtlichen zu 240 Einsätzen ausgerückt – 5.715 Stunden im Dienst der Allgemeinheit standen damals zu Buche.

Ehrungen und Beförderungen

Aktives Dienstzeit-Jubiläum:
10 Jahre: Jan Niklas Bertram, Florian Probst, Sebastian Wutz.
20 Jahre: Bastian Bergel, Kyrillos Kyriosoglou.
25 Jahre mit Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber: Simone Abt, Stefan Kravanja.
30 Jahre: Alexander Lachmuth

Vereinszugehörigkeit:
10 Jahre: Jan Niklas Bertram, Jonathan Lachmuth, Florian Probst, Korbinian Stürzl, Sebastian Wutz.
15 Jahre: Jana Eichner, Konstantin Volk.
20 Jahre: Bastian Bergel, Ingrid Kiesewetter, Petra Sobotta.
25 Jahre: Simone Abt, Stefan Kravanja.
30 Jahre: Monika Berger, Alexander Lachmuth.
35 Jahre: Christian Abt, Sabine Schweiger.
40 Jahre: Nikolaus Lutz
45 Jahre: Herbert Günzl

Beförderungen:
Feuerwehrfrau-/mann: Leoni Buchmeier, Tanja Ertl, Uwe Harzer, Christian Hlawatsch, Nicole Krieger, Julian Mack, Sebastian Picha, Martin Schäfer.Hauptfeuerwehrmann: Florian Probst, Ulrich Kattler.

Bei der Mitgliederversammlung der Penzberger Feuerwehr stehen die Geehrten zusammen mit Vertretern von Vorstandschaft und Kreisbrandinspektion in der Fahrzeughalle.
Glückwunsch: Die Geehrten bei der Penzberger Feuerwehr mit Vertretern von Vorstandschaft und Kreisbrandinspektion. © Andreas Baar

Einsätze immer mehr überörtlich

„Wir sind mehr überörtlich unterwegs“, bilanzierte Abt das Einsatzgeschehen 2024. Ein Glück: „Wir sind verschont geblieben von Großbränden.“ Dafür standen technische Hilfeleistungen von Verkehrsunfällen über Starkregen bis hin zu einer Kälberrettung aus dem Wasser beim Kraftwerk Schönmühl auf der Tagesordnung. Und die Amoklage vom Mai 2024, als ein Suizidfall samt einer hochgiftigen Substanz in der Altenpflegefachschule im Steigenberger Hof für einen Großeinsatz der Blaulichtorganisationen sorgte.

Sicherheitswachen nehmen zu

Auch bei Sicherheitswachen, vom Gaudiwurm bis „Tollhub“-Parkplatzdienst, war Penzbergs Feuerwehr gefragt. Diese Wachen „nehmen einen Stück weit zu“, verwies Abt auf die verschärften Sicherheitskonzepte bei Veranstaltungen. Auch exotische Zunahmen hat die Kommandantin festgestellt: Einsätze wegen Reptilien „werden immer mehr“. Aus diesem Grund wurden acht Aktive zur Reptilienausbildung zum Fachmann nach Oberammergau geschickt.

Geblieben ist ein neuartiges Einsatz-Phänomen moderner Fahrzeugtechnik: Sieben mal rückte die Wehr 2024 wegen der Brandmelde-Anlage (E-Call) eines Automobils an (9).

Insgesamt 8.750 Stunden Dienst

2024 tat sich jedoch noch mehr bei der Penzberger Feuerwehr als nur Einsätze. Inklusive Übungen (2.543 Stunden), Jugendübungen (1.217 Stunden) sowie Kurse an staatlichen Feuerwehrschulen und Leistungsprüfungen kamen laut Kommandantin stolze 8.750 Stunden zusammen. Deutlich mehr als im „normalen“ Jahr 2022 mit 7.505 Gesamtstunden.

Guten Appetit

Die Penzberger Feuerwehr feiert eine schmackhafte Premiere: Erstmals gibt es am Karfreitag, 18. April, Steckerlfisch. Geboten wird die gegrillte Makrele von 11 bis 18 Uhr am Feuerwehrhaus an der Winterstraße. Nur auf Vorbestellung (bis 15. April) per Telefon oder WhatsApp: 0175/1853215.

Lob von den Gästen

Bei der Versammlung hörten die Penzberger Lob von den Gästen. Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta hob die Arbeit mit der Jugend hervor. Der oberste Feuerwehrler im Landkreis („Wir müssen den Realitäten ins Auge schauen“) machte zudem deutlich, dass in Zeiten wachsender Krisenlagen es bei einem militärischen Szenario auch zu Auswirkungen bei den Feuerwehren kommen kann – es gelte, auf psychologische Belastungen der Mitglieder zu reagieren.

Susanne Kettl, Penzbergs kommissarische Leiterin der Polizeiinspektion, hob die „außergewöhnliche Zusammenarbeit mit der Feuerwehr hervor. Sie würdigte „Professionalität“ und „Teamgeist“ bei gemeinsamen Einsätzen. Finn Pollack, Chef der örtlichen BRK-Rettungswache, zeigte „großen Respekt“ für das Engagement der Feuerwehr – es sei „nicht selbstverständlich, seine Freizeit zu opfern“. So wie es die Penzberger Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr an mehr als 8.000 Stunden getan hatten.

Neue Schriftführerin

Gewählt wurde auch: Nicole Wiendl ist neue Schriftführerin (die bisherige Stellvertreterin löst Nicole Keller ab). Wiendls Stellvertreterin ist Katharina Kollmuß. Vertreter der Senioren ist Klaus Edenhofer.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare