Wegen Bombenhagel über der Ukraine: Trump attackiert Putin – Kreml schlägt zurück

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Massive, russische Luftangriffe auf die Ukraine statt Friedensverhandlungen: Ein Ende des Kriegs ist nicht in Sicht. Trump und Putin beschießen sich verbal.

Moskau/Washington – Groß war die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs, als es zum Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin kam. Der Präsident der USA und sein russisches Pendant hätten eigentlich einen guten Konsens erzielt, hieß es. Das gesprochene Wort scheint jedoch nur bedingt zu gelten.

Denn während weiter nach Lösungen gesucht wird, um die militärische Invasion Russlands auf die Ukraine zu beenden, dauern die Angriffe auf das osteuropäische Land an. Nach massiven, russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat sich US-Präsident Trump ungewohnt scharf über Putin geäußert – und der Kreml schlägt zurück.

„Er ist verrückt geworden“: Nach neuen Angriffen im Ukraine-Krieg attackiert Trump Putin

„Er ist absolut verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten“, ließ Trump auf seiner Plattform Social Truth in Richtung Putin verlauten. Der US-Präsident schrieb über „Raketen und Drohnen“, die „ohne jeglichen Grund“ auf ukrainische Städte geschossen würden.

Im Rahmen des Ukraine-Kriegs liefern sich US-Präsident Donald Trump (links) und Kreml-Herrscher Wladimir Putin verbale Scharmützel. © John Angelillo/Sergei Savostyanov/imago/Montage

Gleichzeitig betonte Trump, immer wieder gesagt zu haben, dass Kreml-Herrscher Putin die ganze Ukraine haben wolle, und eben nicht nur einen Teil. Die Warnung des US-Präsidenten: „Aber wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!“ Im Rahmen einer Journalisten-Runde drohte Trump daraufhin mit neuen Sanktionen gegen Russland. Wie schon zuvor betonte der US-Präsident, den seit Februar 2022 andauernden Ukraine-Krieg beenden zu wollen.

Kreml weist Trump-Kritik an Putin zurück – und verteidigt Bombenangriffe auf die Ukraine

Die Kritik von Trump an Putin konnte und wollte der Kreml nicht unkommentiert stehen lassen. Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, sprach in diesem Kontext von einer „emotionalen Überlastung“ des US-Präsidenten. Wörtlich hieß es: „Wir sind den Amerikanern und Präsident Trump persönlich für ihre Unterstützung bei der Organisation und Einleitung dieses Verhandlungsprozesses wirklich dankbar“. Zudem ergänzte Peskow, dass es sich um einen Moment handle, der „mit einer emotionalen Überlastung aller und mit emotionalen Reaktionen verbunden ist“.

Etwaige Kritik am Massenbombardement der vergangenen drei Nächte auf die Ukraine wies er dabei entschieden zurück. Schließlich würde Putin jene Entscheidungen treffen, „die für die Sicherheit unseres Landes notwendig sind“, so Peskow. Diese Passage zu Putin wurde laut dem oppositionellen russischen Portal Mediazona von staatlichen sowie staatsnahen Medien in Russland entweder gar nicht oder nur stark verkürzt wiedergegeben. Fakt ist: Die russische Armee attackierte die Ukraine die dritte Nacht in Folge mit Raketen und Kampfdrohnen.

Neben neun Marschflugkörpern zählte die ukrainische Luftwaffe 355 Drohnen und Drohnenattrappen. Laut Experten, die sich auf ukrainische Angaben beziehen, war dies der größte Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. Die Zahlen des Militärs sind nicht genau überprüfbar, vermitteln aber jeweils einen Eindruck vom Ausmaß der Angriffe.

Selenskyj mit Berlin-Besuch am Mittwoch – worüber Merz mit ihm sprechen will

Die Luftwaffe teilte mit, alle neun Marschflugkörper seien abgeschossen und 288 Drohnen unschädlich gemacht worden. Berichte über Tote gab es zunächst nicht. In der Region Saporischschja wurden zwei Menschen verletzt. Schäden gab es nach Behördenangaben in mehreren Regionen. 

Auch die ukrainische Armee setzte ihre Angriffe fort. Am Montag, 26. Mai, griff sie Ziele in Russland mit Drohnen an. Diese störten erneut den Flugverkehr an Moskauer Flughäfen. Derweil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Besuch in Berlin für Mittwoch, 28. Mai, angekündigt. Laut einem Bericht des Spiegels will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei dem Treffen Schritte hin zu weiteren „technischen“ Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland beraten. Das Bundespresseamt bestätigte den Bericht nicht. 

Demnach wolle Merz den ukrainischen Präsidenten auch über Pläne für ein neues Sanktionspaket der EU gegen Russland informieren. Es soll den Druck auf Moskau erhöhen, sich auf ernsthafte Gespräche einzulassen. Die EU möchte sich dabei mit Partnern wie den USA abstimmen. „Es ist an uns, Druck auf Russland auszuüben, damit auch dort der Wille zum Frieden entsteht“, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel. 

„Keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen“: Merz verkündet Umschwenken im Ukraine-Krieg

Vor dem Treffen mit Selenskyj hatte Merz am Montag, 26. Mai, die fortdauernde militärische Unterstützung für die Ukraine betont. „Es gibt keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind, weder von den Briten noch von den Franzosen noch von uns, von den Amerikanern auch nicht“, so Merz im Rahmen seines Auftritts auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin.

Dies seien „ziemlich gefährliche Entscheidungen, wenn es sie gegeben hat“, lautet die Kreml-Reaktion in Person von Sprecher Peskow. Zum Hintergrund: Zu Beginn des Ukraine-Kriegs hatte der Westen dem osteuropäischen Land keine Waffen mit größeren Reichweiten geliefert. Eine Eskalation des militärischen Konflikts sollte verhindert werden. In Deutschland währt noch immer die Diskussion um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit einer Reichweite von 500 Kilometern. (han mit dpa)

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