Aus Sicherheitsgründen: Was sich für Italien-Urlauber ab sofort ändert

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Im Urlaub setzen viele Touristen lieber auf Privatunterkünfte als Hotels. Doch jetzt verbietet die italienische Regierung ein praktisches Verfahren.

München – Als eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen bietet Italien Urlaubern viel Abwechslung. Ob am Strand das „dolce far niente“ („süßes Nichtstun“) genießen, sich durch die traditionelle Küche schlemmen, bei einer Städtereise die kulturellen Schätze bewundern oder lieber in den Bergen wandern oder Skifahren – in Bella Italia kommt jeder auf seine Kosten. Wer von den Einheimischen keine argwöhnischen Blicke kassieren möchte, sollte aber besser einige Dinge im Italien-Urlaub vermeiden.

Bei der Urlaubsplanung wohnen viele Urlauber gerne individuell und buchen sich lieber eine private Unterkunft als ein Hotelzimmer. Gerade bei größeren Gruppen kommen Privatunterkünfte mit Selbstverpflegung oft günstiger. Doch hier gibt es jetzt eine wichtige Änderung, wie die italienische Online-Tageszeitung ilpost.it berichtet.

Auf einem Koffer liegen zwei Reisepässe und ein Zimmerschlüssel.
Wichtige Änderung für Italien-Urlauber: In Privatunterkünften ist ein Self-Check-in künftig nicht mehr gestattet (Symbolbild) © Michael Bihlmayer/ Imago

Italien: Touristenunterkünfte dürfen künftig kein Self-Check-in anbieten

Ein großer Vorteil vieler Ferienwohnungen ist das bequeme Selbsteinchecken vor Ort, das ohne persönlichen Kontakt mit dem Besitzer erfolgt. Bei der Buchung der Unterkunft werden die persönlichen Daten beziehungsweise Ausweispapiere per Nachricht übermittelt. Kurz vor Anreise erhalten die Gäste dann in der Regel einen Code für den Zugang zur Unterkunft oder die Schlüssel werden in Schlüsselboxen hinterlegt.

Doch genau dieses Self-Check-in-Verfahren will das Innenministerium nun verbieten. Dieses hat dem Bericht der italineischen Tageszeitung zufolge entschieden, dass es aus Sicherheitsgründen zwingend erforderlich sei, die Identität von Personen persönlich zu überprüfen.

Vermietung von Privatunterkünften: Innenministerium untersagt Fernidentifizierung von Gästen

In einem Rundschreiben stellte das Innenministerium klar, dass die Art von Verfahren, also „die automatisierte Fernidentifizierung von Gästen von Beherbergungsbetrieben“ nicht den gesetzlich festgelegten Anforderungen entspreche, und betonte die Verpflichtung der Betreiber, die Beherbergung ausschließlich an Personen mit einem Ausweisdokument zu übermitteln. Deren Personalien sollten laut Polizeichef Vittorio Pisani zudem innerhalb der folgenden 24 Stunden an das örtlich zuständige Polizeipräsidium mitgeteilt werden.

Die „automatisierte Verwaltung des Check-ins und der Eintritt in die Einrichtung, ohne visuelle Identifizierung der Gäste“ könne das Risiko nicht ausschließen, dass nach der elektronischen Übermittlung der Dokumente die Unterkunft von einer oder mehreren Personen belegt werden. Folglich kann die Polizei nicht wissen, wer sich tatsächlich in der Wohnung aufhält, was „eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit der Gemeinde“ darstelle. Die Maßnahme sei auch im Hinblick auf die zahlreichen im Land geplanten politischen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen ergriffen worden, so der Polizeichef weiter. In Italien wird gerade in der Vorweihnachtszeit viel gefeiert.

Das Auswärtige Amt hatte vor wenigen Wochen seine Reise- und Sicherheitshinweise für Italien aktualisiert und machte unter anderem auf Risiken durch Terrorismus und steigende Kriminalität aufmerksam.

Italienische Regierung greift durch – Verpflichtung zur Überprüfung der Identität der anwesenden Gäste

Das Rundschreiben wurde bereits am 18. November erlassen, aber erst in den letzten Tagen an die Industrie weitergegeben. Die Änderung sei sofort anzuwenden. „Ich glaube, dass es sich um ein Modell handelt, das überwunden werden muss, da es auch im Hinblick auf die Einhaltung der Rechtsvorschriften, die eine wirksame Anerkennung der Person erfordern, die dann die Hoteldienstleistungen in Anspruch nimmt, von entscheidender Bedeutung ist“, zitiert die Tageszeitung L´Unione Sarda den Minister Matteo Piantedosi.

Wer einen Italien-Urlaub mit dem Auto plant, sollte die Verschärfung der Verkehrsregeln kennen – sonst drohen hohe Bußgelder. In einigen europäischen Nachbarländern sind außerdem noch Spezial-Blitzer im Einsatz. (vw)

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