Spezial-Blitzer im Ausland: In diesen Ländern sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein
Wer in europäische Nachbarländer fährt, sollte besser regelkonform fahren – sonst drohen hohe Bußgelder. Was Autofahrer jetzt wissen müssen.
München – Blitzer sind mit die unbeliebtesten Dinge im Verkehrsalltag der Autofahrer. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, einmal nicht auf den Tacho geschaut und das Gaspedal zu weit durchgetreten – und schon trudelt kurze Zeit später ein Beweisbild der Temposünde samt teurem Bußgeld ein.
Hierzulande kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung zudem Punkte in Flensburg oder im schlimmsten Fall sogar den Entzug der Fahrerlaubnis bedeuten. Der Bußgeldkatalog 2024 sieht für Verkehrsverstöße Strafen vor. Insbesondere im Ausland kann das „geblitzt werden“ Autofahrern teuer zu stehen kommen. In einigen europäischen Ländern werden, wie das Technik- und Verbraucherportal Chip.de berichtet, sogar sogenannte Abschnittsblitzer oder auch Abschnittskontrollen genannt „Section Control“ eingesetzt.

Autofahren im Urlaub: In diesen Ländern sind Spezial-Blitzer im Einsatz
Die Deutschen reisen gerne und das am liebsten mit dem Auto. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurde im Jahr 2021 für 69 Prozent der Reisen das Auto als Verkehrsmittel genutzt. Im vergangenen Jahr war es laut einer repräsentativen Umfrage des ADAC sogar 73 Prozent das meistgenutzte Verkehrsmittel für Urlaubsreisen.
Dabei zählen Österreich, Italien und Co. zu den beliebten Reisezielen der Deutschen. Doch wer diesen Sommer plant, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren, sollte in diesen Ländern besonders vorsichtig fahren – denn dort sind die Spezial-Blitzer installiert:
- Niederlande
- Österreich
- Schweiz
- Italien
- Großbritannien
- Mallorca – auf den Straßen Ma-6014, Ma-15 und Ma-3011
- Polen
Beim Abschnittsblitzer werden nach Angaben des Verbraucherportals die Geschwindigkeit nicht an einer Stelle, sondern an zwei Messpunkten gemessen. Ob eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorliegt oder nicht, hängt demnach von der gemessenen Durchschnittsgeschwindigkeit ab.
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Spezial-Blitzer im Ausland: So funktioniert das Verfahren Section Control
Wie das Ratgeber-Portal bussgeldkatalog.org erklärt, wird nicht eine kurze Beschleunigung der Geschwindigkeit geahndet, sondern vielmehr eine langfristige Geschwindigkeitsüberschreitung.
Die Funktionsweise der Abschnittskontrolle ist dabei simpel:
- An mehreren Stellen einer Strecke sind Blitzer installiert.
- An einem ersten Messpunkt wird das Kennzeichen des Fahrzeugs samt Zeitstempel registriert.
- Anschließend wird meist zwischen zwei und fünf Kilometer an einem zweiten Messpunkt eine weitere Messung vorgenommen.
- Anhand der erfassten Zeit, die das Fahrzeug bis zum Erreichen der Kontrollpunkte benötigte, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt.
- Überschreitet der Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit, wird ein Bußgeld erstellt.
Anders als bei modernen Radarfallen, wo Autofahrer erfasst werden, ohne geblitzt zu werden, sind Abschnittsblitzer leicht erkennbar. Diese sind fest installiert und in der Regel weisen Schilder auf die Abschnittskontrollen hin.
Autofahren im Ausland: Was Autofahrer beachten müssen
In Deutschland wurde der Einsatz der Section Control zwar in Niedersachsen einige Jahre getestet, aber Anfang dieses Jahres aus „Gründen der IT-Sicherheit“ wieder eingestellt. Datenschützer gaben immer wieder zu Bedenken, dass bei dieser Messmethode alle Kennzeichen gescannt werden – auch wenn sie nicht zu schnell gefahren sind. Wie Chip.de weiter berichtet, war es auch wirtschaftlich nicht möglich, „eine gangbare Lösung“ zu finden, um die Vorgaben der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gemachten Richtlinie zu gewährleisten.
Wer im Ausland Auto fahren möchte, sollte sich besser mit den dort geltenden Regeln vertraut machen. Denn dort herrschen mitunter schärfere Verkehrsregeln. Auch beim Strandurlaub in Italien sollten die zum Teil skurrilen Gesetze eingehalten werden. (vw)