Laut Bericht aus den USA - In Hinterzimmern wird schon Frieden in der Ukraine geplant - mit "Land für Sicherheit"

Die kommende US-Präsidentschaft Donald Trumps wird die Dynamik im Ukraine-Krieg verändern – so viel dürfte sicher sein. Immerhin hat er im Wahlkampf behauptet, den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können. Bedeuten würde das vermutlich Zugeständnisse an den russischen Machthaber Wladimir Putin. 

Die „Washington Post“ hat sich bei Diplomaten aus Europa und der Nato umgehört – und dort zeigt sich: Es wird zwar die Unterstützung der Ukraine betont, doch im Hintergrund werden auch Gespräche mit Russland vorbereitet.

Aus "Land für Frieden" wird "Land für die Sicherheit der Ukraine"

So stellt die „Washington Post“ fest, dass sich in Diplomaten-Kreisen das Wording verändert hat. Bei einer Verhandlungslösung mit Zugeständnissen für Russland wird nicht mehr von „Land für Frieden“, sondern von „Land für die Sicherheit der Ukraine“ gesprochen. 

„Es ist sicherlich kein Randphänomen mehr“, wird ein westlicher Beamter zitiert, der wie andere, die für den Artikel interviewt wurden, anonym bleiben wollte.

So gebe es hinter den Kulissen Diskussionen über einen Waffenstillstand entlang einer Demarkationslinie im Gegenzug für Sicherheitsgarantien des Westens – was de facto einem zumindest vorübergehenden Zugeständnis bestehender Kontrollgebiete auch ohne formelle Anerkennung gleichkäme.

Russland will offenbar gesamte Region Kursk zurückgewinnen

Doch die europäischen Politiker sind sich noch lange nicht einig, wie etwaige Sicherheitsgarantien aussehen könnten. Wichtige Verbündete, darunter die USA und Deutschland, haben den Antrag der Ukraine auf eine Einladung zur Nato bisher zurückgewiesen.

Außerdem will Russland offenbar die gesamte Region Kursk zurückgewinnen, bevor es überhaupt zu Verhandlungen kommt. Ukrainische Truppen eroberten dort im Sommer bei einem grenzüberschreitenden Angriff Land, unter anderem, um russisches Territorium als Verhandlungsmasse zu haben.

Die offizielle Position Kiews besteht weiterhin darin, dass die russischen Streitkräfte das gesamte ukrainische Territorium verlassen müssen. Meinungsumfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Ukrainer dies unterstützt, obwohl der Prozentsatz derjenigen, die in einem Friedensabkommen einen gewissen Landverlust akzeptieren würden, mit der Dauer des Krieges allmählich zu steigen scheint.

Schon 32 Prozent bereit, ukrainische Gebiete abzugeben für Ende des Konflikts

Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie ergab, dass 58 Prozent der Ukrainer der Meinung sind, Kiew sollte „unter keinen Umständen“ Land opfern, während 32 Prozent bereit wären, „einige [ukrainische] Gebiete“ aufzugeben, um ein Abkommen zur Beendigung des Konflikts zu erreichen – eine Verdreifachung seit Beginn der Invasion.

Einige Länder, darunter Großbritannien sowie osteuropäische und nordische Staaten, erwägen derzeit die Entsendung von Bodentruppen als mögliche Sicherheitsgarantie im Falle eines Abkommens, sagen Analysten und Regierungsvertreter. 

„Wir sind nicht gegen Verhandlungen", sagte ein westlicher Diplomat der „Washington Post“, „aber der Moment ist entscheidend, und es kommt auf den Einfluss an, den die Ukraine hat, und darauf, was sie im Gegenzug bekommt.“

Wichtig sei europäischen Politiker demnach auch, dass Putin eine mögliche Verhandlungslösung nicht als Sieg verkaufen könne. Eine Herausforderung für den Fall, dass Russland eroberte Gebiete behalten darf,

Von Lion Grote