„Ganze verdammte Insel versenken“ – Medwedew veröffentlicht Droh-Liste gegen Ukraine-Verbündete
Putin-Freund Medwedew hat eine Liste veröffentlicht mit „sieben Ereignissen, die noch nicht geschehen sind“. Sie enthält Drohungen gegen Ukraine-Unterstützer.
Moskau – Der frühere Präsident und Premierminister Russlands, Dmitri Medwedew, ist für seine provokanten und aggressiven Äußerungen bekannt. Insbesondere auf seinem Telegram-Kanal wirft er häufig mit Drohungen um sich. Im Mittelpunkt seiner Beiträge stehen meistens die Ukraine und ihre Unterstützer. Medwedew entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem scharfen Kritiker des Westens.
Bereits in der Vergangenheit hat er mit der vollständigen Zerstörung Kiews gedroht. In einem seiner letzten Beiträge auf Telegram veröffentlichte er eine Liste mit „sieben Ereignissen der letzten Woche, die noch nicht geschehen sind“. In einem dieser Punkte äußerte er sich diesmal aggressiv über Großbritannien.
Putin-Freund Medwedew veröffentlicht Droh-Liste gegen Ukraine-Verbündete
Medwedew formulierte den ersten Punkt der Liste folgendermaßen: „Wir müssen das Problem an der Wurzel packen und diese verdammte Insel der angelsächsischen Hunde sofort versenken.“
Nach Angaben von Newsweek bezogen sich diese Bemerkungen auf einen Vorschlag der russischen Skifahrerin Elena Välbe, die Ende September gefordert hatte, „eine schwere Bombe ins Zentrum Londons zu werfen“, nachdem die Internationale Biathlon-Union ein Verbot für russische Athleten erlassen hatte.
Die Äußerung von Medwedew gegenüber Großbritannien wurde auch in der russischen Talkshow „Der Abend mit Wladimir Solowjow“ besprochen, die auf dem staatlichen Sender Rossiya 1 ausgestrahlt wird. Wladimir Solowjow und seine Gäste unterstützen den russischen Angriffskrieg und hetzen regelmäßig gegen die Ukraine und die Ukraine-Unterstützer.
Der Duma-Abgeordnete Andrej Guruljow erklärte in der Sendung, der Westen versuche, Russland zu vernichten und verglich die aktuelle Situation mit dem Zweiten Weltkrieg. Moderator Solowjow erklärte dazu, dass sich der Westen alle paar Jahrzehnte versammle, um Russland zu bekämpfen. In der Vergangenheit hatte auch Solowjow bereits Raketenangriffe auf Europas Metropolen gefordert.
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Putin-Freund Medwedew droht mit Liste auf Telegram auch Präsidenten von Lettland
Ein weiterer Punkt von Medwedews auf Telegram veröffentlichter Liste ist: „Der Präsident des nicht existierenden Landes Lettland, der Russland den Tod wünscht, hat sich den Arm gebrochen. Es ist schade, dass es nicht sein Hals ist. Wir warten ab.“ Medwedew hatte den lettischen Präsidenten Edgars Rinkēvičs zuvor mehrfach beleidigt und Lettland als „nicht existent“ bezeichnet.
Im März veröffentlichte Rinkēvičs einen Post auf der Social-Media-Plattform X, indem er seine Unterstützung für Emmanuel Macron ausgesprochen hat. „Ich unterstütze Emmanuel Macron voll und ganz: Wir sollten keine roten Linien für uns selbst ziehen, wir müssen rote Linien für Russland ziehen und wir sollten keine Angst haben, sie durchzusetzen. Die Ukraine muss gewinnen, Russland muss besiegt werden.“ Zusätzlich fügte Rinkēvičs in seiner Erklärung „Russia delenda est!“ („Russland muss zerstört werden“) hinzu.
Daraufhin schrieb Medwedjew: „Verschiedene Nazi-Bastarde, die Russland den Tod wünschen – wie Rinkēvičs, der Präsident eines nicht existierenden Lettlands – müssen sich an das Schicksal der Faschisten erinnern“.
Ukrainischer Politiker fordert Kriegsverlagerung nach Belarus
Einer der Punkte von Medwedew bezog sich außerdem auf den ukrainischen Abgeordneten Oleg Dunda. „Irgendein stinkender Kiewer Dunda hat vorgeschlagen, den Krieg nach Belarus zu verlagern. Nun, dann hätte Alexander Grigorjewitsch (Präsident von Belarus) allen Grund, sich an Russland zu wenden, um die in Belarus stationierten taktischen Nuklearwaffen zu nutzen. Es wird ihm schwerfallen, das Vergnügen abzulehnen, sich die Lichter in Kiew anzusehen“, schrieb Medwedew.
Zum Hintergrund: Der Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine, Oleg Dunda, hatte gefordert, „den Krieg nicht nur auf das Gebiet der Regionen Brjansk und Kursk zu verlagern, sondern auch nach Belarus“. Er bezeichnete dies als einen potenziell „großen Schlag gegen Moskau“. (jal)