Fast 100 Wahlmänner vorne - Trump führt haushoch! Warum das für ihn noch lange nicht den Sieg bedeutet

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Wer zu später Stunde am Dienstagabend die Augen zugemacht hat und nun am Mittwochmorgen auf den aktuellen Stand der US-Wahlen schaut, dürfte sich wundern. Denn die Lage scheint eindeutig. Trump führt derzeit mit über 100 Wahlmännerstimmen. Harris : 91. Trump : 207. 

Doch bis zum Ziel, dem Wahlsieg und damit dem Einzug ins Weiße Haus für die nächsten vier Jahre, sind 270 Stimmen nötig. Und der deutliche Vorsprung des ehemaligen Präsidenten vor der aktuellen Vizepräsidentin täuscht.

Bisher mehr „Trump-Staaten“ ausgezählt

Zunächst wurden vor allem die Stimmen in den Staaten ausgezählt, die Trump laut der Wahlumfragen bereits sicher hatte, da sie traditionell stark republikanisch geprägt sind.  

Dazu gehören Staaten wie Florida, wo Trump 30 Wahlmänner gewann, oder Indiana mit seinen elf Wahlmännern.

Die großen, demokratischen geprägten Staaten im Westen wählen noch

Zum großen Abstand tragen auch jene Staaten bei, die noch nicht ausgezählt sind oder in denen die Wahllokale noch geöffnet sind, die Bürger also noch vor den Urnen Schlange stehen. 

Darunter sind viele Staaten, die traditionell den Demokraten zuneigen oder sogar als Hochburgen gelten. Kalifornien etwa ging in den vergangenen Jahrzehnten fast immer an die Demokraten.

Mit dem Bundesstaat im Westen könnte Harris ganze 54 Wahlleute für sich beanspruchen. Allerdings schließen die Wahllokale dort erst um 5 Uhr deutscher Zeit.

Wichtige Swing States sind noch offen

Wenn in den sogenannten Swing States nach und nach mehr Stimmen ausgezählt sind, könnte Trumps großer Vorsprung entscheidend schmelzen. Bisher ist noch kein einziger der sieben Staaten vollständig ausgezählt beziehungsweise noch keiner wurde von den US-Sendern für einen der beiden Kandidaten ausgerufen. 

Georgia und North Carolina zum Beispiel bringen jeweils 16 Wahlmännerstimmen, Pennsylvania, der wichtigste Swing State sogar 19.

Virginia ist umkämpfter als erwartet

Zudem ist das Rennen beispielsweise in Virginia enger als gedacht. Aktuell (3:50 Uhr) liegt Trump dort noch bei 62 Prozent ausgezählter Stimmen mit 0,9 Prozent vorne. Der Staat war eigentlich von Harris fest als Gewinn eingebucht. 

Wer diesen Staat gewinnt, gewinnt am Ende 13 Wahlmännerstimmen. Trumps derzeit großer Vorsprung ist also vorerst nur eine Momentaufnahme. Von Stunde zu Stunde kann er schnell schrumpfen oder wachsen.