Biden gibt auf - Kamala Harris - von der Vize-Präsidentin zur Hoffnung der Trump-Gegner
Kamala Harris, die Tochter eines jamaikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und einer indischen Brustkrebsforscherin, könnte die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika werden.
Seit 2021 ist sie Vizepräsidentin und die Nummer zwei von Joe Biden Joe Biden. Dieser wollte auch 2024 wieder als Präsidentschaftskandidat der Demokraten gegen Donald Trump – vom Geschäftsmann zum Medienstar zum US-Präsidenten">Donald Trump antreten, hat nun jedoch seine Kandidatur zurückgezogen.
Harris hat die Unterstützung Bidens sicher
Noch ist zwar nicht sicher, ob sie die Kandidatin der Demokraten wird. Dafür muss sie Ende August in Chicago auf dem Parteitag der Demokraten gewählt werden. Die Unterstützung von Biden hat sie aber. Kamala Harris erklärte, sie habe die Absicht, die Nominierung zu verdienen und zu gewinnen. Außerdem würde für sie sprechen, dass sie die einzige Kandidatin wäre, die auf die bisherigen Spenden für die Kampagne von Biden zugreifen könnte. Doch wer ist Kamala Harris überhaupt?
Kamala Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland, Kalifornien, geboren. Ihre Eltern lernten sich in den USA in den 60er-Jahren kennen, als ihr Vater aus Jamaika und ihre Mutter aus Indien einwanderten. Die Familie lebte in einer afroamerikanischen Community in Kalifornien. Harris erinnert sich: „Sie erzog uns zu stolzen, starken schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte sie 2020 in einer Rede.
Studiert Politik-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Harris besuchte die renommierte Howard University in Washington und studierte dort Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Nach ihrem Bachelorabschluss kehrte sie nach San Francisco zurück, um an der University of California Rechtswissenschaften zu studieren. 1990 erhielt sie ihre Zulassung als Anwältin.
Harris ist oft die Erste
Schon früh in ihrer Karriere machte Kamala Harris auf sich aufmerksam: 2003 wurde sie als erste Frau zur Bezirksstaatsanwältin von San Francisco gewählt und 2007 einstimmig wiedergewählt. 2010 feierte sie einen weiteren Meilenstein als erste weibliche Justizministerin von Kalifornien. Ihre Zeit als Generalstaatsanwältin war jedoch nicht unumstritten. Ihr restriktiver Law-and-Order-Kurs wurde innerhalb der eigenen Partei oft kritisiert.
Harris' Aufstieg setzte sich fort, als sie 2017 in den US-Senat einzog – nur wenige Tage, bevor Donald Trump als Präsident vereidigt wurde. In dieser Position bewies sie sich in den Anhörungen zu den Verbindungen Trumps zu Russland durch ihren harten und effektiven Befragungsstil. Ihre Karriere führte sie schließlich in das Amt der Vizepräsidentin an der Seite von Joe Biden im Jahr 2021, als sie die erste Frau sowie die erste Person mit schwarzem und asiatischem Hintergrund in dieser Position wurde.
Macht als Bidens Vize lange keine gute Figur
Ihre Amtszeit als Vizepräsidentin war nicht immer einfach. Kamala Harris musste sich zunächst gegen viele Vorwürfe behaupten, sowohl von Seiten der Republikaner als auch innerhalb der eigenen Partei. Besonders in der Anfangszeit ihrer Vizepräsidentschaft schien sie Schwierigkeiten zu haben, ihr Profil zu schärfen. Joe Biden betraute sie mit dem komplexen Thema der Einwanderungspolitik, was ihr zusätzliche Herausforderungen einbrachte.
Ein besonders unglücklicher Moment war ein Interview mit Lester Holt von NBC im Juni 2021, als sie gefragt wurde, wann sie die Grenze der USA zu Mexiko besuchen würde. Ihre Antwort „Ich war ja auch noch nicht in Europa“ sorgte für erheblichen Spott, vor allem aus den Lagern der Trump-Anhänger.
Kampf für das Recht auf Abtreibung und gegen Waffengewalt
Im Laufe der Zeit fand Kamala Harris zunehmend ihre Rolle und wurde eine starke Stimme im Kampf für das Recht auf Abtreibung und gegen Waffengewalt. Dies machte sie zur Zielscheibe der Republikaner, die ihr vor allem ein Versagen bei der Einwanderungspolitik vorwerfen – ein heißes Thema im Wahlkampf.
Auch in der Außenpolitik zeigte Harris in den letzten Monaten ihr Engagement. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2024 bekannte sie sich ausdrücklich zur NATO und zur internationalen Zusammenarbeit. Sie trat bei einem internationalen Ukraine-Gipfel in der Schweiz als Vertreterin von Joe Biden auf und mahnte Israel zur Mäßigung im Gazastreifen.