Reality-Show über Migranten? Trump-Ministerin will wohl TV-Kampf um US-Bürgerschaft drehen
Reality-Show für Migranten? Trump-Ministerin will wohl TV-Kampf um US-Bürgerschaft drehen
In den USA soll derzeit ein Serienvorschlag geprüft werden. Das Format ist skurril, denn es will Migranten gegeneinander antreten lassen.
Washington D. C. - Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem sorgt mit ihrem harten Kurs in der Migrationspolitik immer wieder für Schlagzeilen. Sie gilt als große Unterstützerin des US-Präsidenten Donald Trump und rückte erst vor wenigen Wochen mit einem Bundesrichter zusammen, weil sie den Schutzstatus für Hunderttausende Venezolaner in den USA aufheben wollte. Dieser hinderte sie an dem Vorhaben mit der Begründung, es sei rechtswidrig und „rassistisch“.
Nun hat die Ministerin offenbar neue Pläne: Einem Medienbericht zufolge soll Noem versuchen, eine TV-Show über Migranten in den USA zu realisieren. In der Sendung sollen Einwanderer durch verschiedene US-Bundesstaaten reisen, berühmte Persönlichkeiten treffen und in Wettbewerben gegeneinander antreten.
Der Gewinner habe im Anschluss die „Ehre, im Schnellverfahren die US-Staatsbürgerschaft zu erhalten“, zitierte die DailyMail am Mittwoch (15. Mai) aus einem Programmvorschlag, das dem Nachrichtenportal wohl exklusiv vorliegt. Das 35 Seiten lange Ideenpapier ist demnach in Zusammenarbeit mit der Sekretärin des Heimatschutzministeriums erstellt worden.
Migranten sollen in neuem TV-Format um US-Staatsbürgerschaft kämpfen und in Minen „Gold sammeln“
In der geplanten Serie „The American“ reisen die Kandidaten den Serienmachern zufolge mit dem Zug durch die USA und nehmen an regional spezifischen „kulturellen“ Wettbewerben teil. Eine mögliche Herausforderung könnte das Baumstammrollen in Wisconsin sein. Eine weitere Challenge sei in San Francisco geplant, wo die Teilnehmer in einer Mine das meiste Gold sammeln müssen.

Während der Sendung sollen die Zuschauer erfahren, warum die Teilnehmer in den USA leben möchten und welche Träume sie verfolgen. „Auf dem Weg dorthin werden wir daran erinnert, was es bedeutet, Amerikaner zu sein - durch die Augen der Menschen, die es am meisten wollen“, zitierte DailyMail den geplanten Serienautor und -produzent Rob Worsoff.
Worsoff, der ursprünglich aus Kanada stammt, verteidigte die Idee wohl mit den Worten: „Ich bin keiner politischen Ideologie zugehörig. Als Einwanderer versuche ich lediglich, eine Show zu machen, die den Einwanderungsprozess feiert (...) und ein nationales Gespräch darüber führt, was es bedeutet, Amerikaner zu sein“.
Starbucks-Gutschein und Airline-Punkte sollen als Preise auf die Gewinner warten
Jede Folge von „The American“ soll eine Stunde dauern und mit einem großen Finale enden. Der Gewinner werde auf den Stufen des US-Kapitols vereidigt und erhalte neben der US-Staatsbürgerschaft „typisch amerikanische“ Preise. Dazu könnten laut dem Nachrichtenportal eine Million American-Airline-Punkte, ein Starbucks-Geschenkgutschein im Wert von 10.000 Dollar oder ein lebenslanger Benzinvorrat gehören.
Worsoffs Konzept sehe ebenfalls vor, prominente Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund in die Serie einzuladen. Denkbar wären etwa die aus Kolumbien stammende Sofia Vergara, der Kanadier Ryan Reynolds oder die in der Ukraine geborene Mila Kunis. Ob die Stars in der Serie tatsächlich als Gastgeber auftreten wollen oder bereits angefragt wurden, blieb zunächst unklar.
Kristi Noem unterstützt wohl neue Reality-Show - wird „The American“ tatsächlich gedreht?
Tricia McLaughlin, die Hauptsprecherin des Heimatschutzministeriums, erklärte gegenüber der DailyMail, dass die Behörde den Serienvorschlag prüfe und letzte Woche mit dem Produzenten telefoniert habe. Noem sei über die Initiative noch nicht informiert worden. Das Nachrichtenportal liegen laut eigener Aussage jedoch gesicherte Informationen vor, dass die Ministerin bereits Kenntnis von dem Projekt habe und es unterstütze. Auch McLaughlin äußerte gegenüber dem US-Medium bereits: „Ich denke, es ist eine gute Idee.“
Ob die Serie tatsächlich produziert wird und wo sie ausgestrahlt werden könnte, ist derzeit noch offen. Man bemühe sich seit Wochen, Streaming-Dienste wie Netflix oder einen Fernsehsender für die Ausstrahlung der Reality-Show zu gewinnen, berichtete das Nachrichtenportal unter Berufung auf anonyme Quellen.
Kristi Noem agiert in der neuen Regierung um Trump als Heimatschutzministerin. Die ehemalige Gouverneurin von South Dakota sorgt mit öffentlichen Aussagen und ihrem Vorgehen in der Migrationspolitik immer wieder für Aufsehen und hat kein Problem damit, als hart durchgreifende Politikerin gesehen zu werden. Ganz im Gegenteil: Um zu unterstreichen, dass sie in ihrem Amt „schwierige, unordentliche und hässliche“ Entscheidungen treffen wird, schrieb Noem in ihren Memoiren sogar darüber, wie sie einmal ihren eigenen Hund umbrachte. (nz)