Verluste durch „Fleischwolf“-Taktik: Nordkoreanische Soldaten sterben auf Schlachtfeld in Kursk

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Die Sorge vor einem massiven Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Ukraine-Krieg wächst. Videos sollen zeigen, dass einige von Kims Kämpfern schon umkamen.

Moskau – Immer wieder gibt es Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Ukraine-Krieg. Rund 10.000 Soldaten hat Nordkorea bislang nach Russland entsandt, schätzt das US-Verteidigungsministerium. Nun ist offenbar ein Drohenvideo aufgetaucht, mit neuen Hinweisen über gefallene nordkoreanische Soldaten in Kursk.

Nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg: Neue Videobeweise belegen offenbar Theorie

In dem Drohnenvideo, was offenbar vom ukrainischen Militär zur Verfügung gestellt wurde, soll zu sehen sein, wie nordkoranische Soldaten bei einem Schusswechsel zwischen den russischen und ukrainischen Truppen in Kursk am 25. Oktober 2024 umkamen. Die genaue Anzahl der Gefallenen ließ sich nicht ermitteln. Laut Jonas Ohman, Leiter der litauischen Pro-Ukraine-Nichtregierungsorganisation Yellow/Blue, trugen einige Soldaten in dem Video Mützen mit nordkoreanischer Flagge.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un
Kim Jong-un schickt offenbar auch nordkoreanische Soldaten in den Ukraine-Krieg. © Komsomolskaya Pravda/imago

In einem Interview mit dem Radiosender Radio Free Asia berichtete Ohman ebenfalls von einem Drohnenbild, welches den Leichnam eines Soldaten mit einer nordkoreanischen Militärmütze zeige. Dieser Soldat sei zudem mit einem alten Kalaschnikow-Gewehr aus russischer Produktion ausgerüstet. Das Gesicht habe sich jedoch nicht identifizieren lassen.

Eine Möglichkeit zu prüfen, ob es sich wirklich um nordkoranische Soldaten handelt, gebe es nicht. Doch Ohman hält dies für sehr wahrscheinlich und rechnet damit, dass die nordkoreanischen Soldaten auf dem Schlachtfeld in Kursk auch künftig in den „Fleischwolf“ geschickt werden und bei einem Zusammenstoß mit den ukrainischen Streitkräften schwere Verluste erleiden werden.

Kim Jong Un schickt Putin offenbar Soldaten – auch Einsatz in Kursk realistisch

Ohman wagt nicht als Einziger solche Theorien über nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg. Auch Berichte aus den USA könnten belegen, dass Kim Jong-un nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt haben könnte. So geht man laut Außenminister Anthony Blinken auch in den USA davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden.

Die nordkoreanischen Truppen seien letzten Monat in Russland eingetroffen. Russische Truppen würden Kims Soldaten im Umgang mit unbemannten Luftfahrzeugen, Artillerietaktiken, Grabenräumung und Ähnlichem ausbilden, sagten US-Beamten. „Alles deutet darauf hin, dass sie irgendeine Art von Kampf- oder Kampfunterstützungsfähigkeiten bereitstellen werden“, sagte Patrick Shannon Ryder, ein hochrangiger Offizier der United States Air Force (USAF) jüngst.

Die Russen hätten die nordkoreanischen Truppen mit russischen Uniformen und Ausrüstungen ausgestattet. Auch Oman zufolge tragen die maßgeblich nordkoreanischen Soldaten Uniformen, die sich nur farblich leicht von den Uniformen der russischen Truppen unterschieden.

Soldaten aus Nordkorea für den Ukraine-Krieg: Selenskyj bittet Südkorea um Hilfe

Nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR vom 25. Oktober 2024, sind erste Soldaten aus Nordkorea im umkämpften russischen Gebiet Kursk angekommen. Die Einheiten seien zuvor im Osten Russlands auf Truppenübungsplätzen ausgebildet worden, teilte der Geheimdienst in seinem Kanal bei Telegram mit. Ihre Ankunft im Raum Kursk, wo ukrainische Truppen nach ihrer Invasion Anfang August bis heute Dutzende Ortschaften besetzt halten, sei bereits registriert worden. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft in dem Zusammenhang auf Militärhilfe aus Südkorea. „Wir werden über Waffen reden“, kündigte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr. 

Wladimir Putin teste die Reaktion des Westens, der Nato und Südkoreas und werde, wenn möglich, noch mehr Soldaten aus Nordkorea für den Krieg rekrutieren. Für Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un habe die Entsendung den Vorteil, dass seine Armee kriegserprobt werde vor einer möglichen Auseinandersetzung mit dem Süden. (bohy mit Material der dpa)

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