Neue Apple Vision Pro: Mixed-Reality-Headset mit beängstigenden Funktionen

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Das neue Mixed-Reality-Headset von Apple ist offiziell im Handel erhältlich. Ein Filter-Konzept der Vision Pro sorgt für Besorgnis. Was sind die Vor- und Nachteile?

Cupertino – Seit dem 2. Februar wird die neue Apple Vision Pro offiziell in den USA verkauft und sorgt bereits weltweit für Diskussionen. Mit einem Preis von 3499 US-Dollar ist sie nicht nur besonders kostspielig, sondern spaltet auch aufgrund ihrer Bedeutung für unser Leben die Gemüter.

Der Grund: Die neue Technologie könnte unsere Lebensweisen einscheidend verändern, falls sie sich durchsetzt. Denn die Vision Pro verfügt über zahlreiche Features. Erst kürzlich gab der Konzern bekannt, 600 weitere neue Apps für das Headset zu integrieren.

Neue Apple Vision Pro: Nutzer zeigt eine beängstigende Funktion

Ein Beitrag in dem Internetforum Reddit sorgte kürzlich unter den Nutzern für Aufsehen. In dem Post stellt ein Entwickler ein von ihm entworfenes Deep-Fake-Konzept vor, mit dessen Hilfe man Gesichter von Menschen mit einem Filter überlagern könnte. So wird der Freund ganz schnell mit dem Gesicht von bekannten Schauspielern, wie Leonardo DiCaprio, Zac Efron oder für 4,99 US-Dollar mit dem von Spiderman-Darsteller Tom Holland ausgestattet.

Ein Nutzer ist skeptisch und kommentiert: „Ich glaube, die API [Anm. d. Red.: Application Programming Interfaces oder Programmierschnittstellen] macht nicht zugänglich, was die Kamerasensoren einfangen. Damit Entwickler diese Art von Dingen nicht tun können.“ Damit dürfte er nicht ganz Unrecht haben. Apple sorgt meist dafür, dass die Systeme, die sie auf den Markt bringen, geschlossen sind, um missbräuchlichen Nutzen zu verhindern. Ein Nutzer bestätigt: „Die API tut das nicht. Vielleicht in der Zukunft, wenn Apple sich dazu entscheidet, es ein bisschen zu lockern.“

Er schreibt weiter: „Ich muss zugeben, dass dieses spezielle Konzept so viel Spaß gemacht hätte, Snapchat-Filter auf der Vision Pro laufen zu lassen. Ich gehöre zu den Leuten, die hoffen, dass Apple nicht zu lange braucht, um den Zugriff auf die Kamera zu öffnen, um alle coolen Möglichkeiten von CV-Apps [Anm. d. Red.: Der User meint hier wahrscheinlich mit CV: customized virtual reality. Die Abkürzung ist aber nicht geläufig] zu ermöglichen, die AR wirklich auf die nächste Stufe bringen könnten.“ Mit AR ist „Augmented Reality“ gemeint.

Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality – das sind die Unterschiede

  • Virtual Reality (VR): Der Nutzer taucht vollständig in eine computergenerierte Umgebung ein. Diese kann komplett virtuell sein und wird durch VR-Brillen erlebbar gemacht. VR gibt dem Benutzer das Gefühl, sich physisch in einer virtuellen Welt zu befinden. VR wird in verschiedenen Bereichen wie Gaming, Training, Bildung und Unterhaltung eingesetzt.
  • Augmented Reality (AR): Augmented Reality hingegen erweitert die reale Welt um digitale Inhalte. Virtuelle Objekte oder Informationen werden über die Umgebung gelegt, mit denen Benutzer sogar interagieren können. AR wird häufig über mobile Geräte wie Smartphones und Tablets oder spezielle AR-Brillen erlebt.
  • Mixed Reality (MR): Ein hybrides Konzept, das Elemente aus der realen Welt und der virtuellen Welt miteinander vermischt. Im Gegensatz zu AR, bei der digitale Inhalte lediglich über die reale Welt gelegt werden, ermöglicht MR eine nahtlose Interaktion zwischen digitalen und physischen Objekten. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt, nämlich wenn reale Dinge oder Personen in virtuelle Welten gesetzt werden. Man spricht dann von Augmented Virtuality.
  • Quelle: Barff digitalagentur

Neues Deep-Fake-Konzept spaltet die Gemüter: „Wie aus Netflix Black Mirror!“

Ein weiterer Nutzer fühlt sich an Netflix Science-Fiction-Serie „Black Mirror“ erinnert und schreibt: „Der wirklich beängstigende Teil ist, wenn man eine ganze Person (neu) erschaffen kann, die nicht wirklich da ist. Dann beginnen die Menschen, sich von echten Menschen und der Realität zu isolieren. Einen neuen romantischen Partner zu erschaffen, wäre schon schlimm genug. Aber stellen Sie sich vor, ein Elternteil, das ein Kind verloren hat, erschafft es als virtuelles Wesen, das nie erwachsen wird und nie verschwindet. Diese Eltern können den Verlust dann nie richtig verarbeiten.“

Die neue Apple Vision Pro: Seit dem 2. Februar 2024 ist sie in den USA für 3499 US-Dollar im Handel. © apple/netflix

Instagram, Facebook und Co: Wie Social Media Schönheitsideale immer mehr Jugendliche depressiv machen

So könnte etwa, was in den sozialen Netzwerken in Form von Filtern schon normal geworden ist, auch in die Realität Einzug halten und ernsthafte psychische Erkrankungen fördern. Das Stichwort lautet Mixed-Reality. Bei Kindern und jungen Erwachsenen nehmen psychische Erkrankungen wie Depressionen derweil immer mehr zu. In Deutschland wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2017 rund 266.000 Patientinnen und Patienten aufgrund von Depressionen stationär behandelt. Davon waren 5790 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Das Zehnfache im Vergleich zum Jahr 2000.

In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen stieg die Zahl der Behandlungsfälle von rund 5200 im Jahr 2000 auf rund 34.300 im Jahr 2015. Der Grund: Kinder und Jugendliche idealisieren Schönheitsbilder aus dem Internet und den sozialen Medien, wie Facebook und Instagram, die keineswegs der Realität entsprechen und meist digital nachbearbeitet wurden.

Die Apple Vision Pro bringt diese künstliche, virtuelle Realität aus Posts, Likes und Filtern nun in unsere Realität. Was viele aber vergessen: Das Mixed-Reality-Headset hat keinen transparenten Bildschirm, wie kürzlich von LG auf der CES vorgestellt, sondern eine Frontkamera, die das Sichtfeld mittels Screen vor die Augen des Trägers bringt. (ls)

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