Und wo bleibt jetzt der Hitzesommer? Warum die zweite Sommerhälfte noch richtig aufdrehen könnte

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Der Sommer 2025 ist heiß – auch wenn er sich nicht überall rekordverdächtig anfühlt. Die Hitze könnte sich bald flächendeckend zeigen. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

München – Wo bleibt denn der große Hitzesommer? Eine Frage, die sich viele stellen, wenn es statt Dauersonne wieder einmal nur Schauer und Wolken gibt. Dabei lohnt sich ein Blick über den deutschen Tellerrand hinaus: In Westeuropa war der Juni 2025 der mit Abstand wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Frankreich, Spanien, Italien – vielerorts herrschte bereits wochenlang Ausnahmezustand durch extreme Temperaturen und Dürre.

Dass Deutschland bisher „nur“ einen zu warmen, aber keinen rekordverdächtigen Sommer erlebt, ändert nichts an der Gesamtlage: Der Hitzesommer ist real – nur nicht gleichmäßig verteilt. Schon im Mai hatten Klimamodelle wie das europäische ECMWF ein überdurchschnittlich warmes Sommermuster prognostiziert. Sie konnten zwar nicht punktgenau vorhersagen, welche Regionen wie stark betroffen sein würden, lagen aber mit der generellen Tendenz erstaunlich richtig.

Die Temperaturabweichungen aller Sommer im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991 bis 2020. Der aktuelle Stand des Sommer 2025 ist ganz rechts als „roter Kreis“ dargestellt. Wir bewegen uns damit derzeit im Bereich der zehn wärmsten Sommer seit 1881. © www.mtwetter.de / Michael Theusners Wetter- und Klimaseite

Wetter-Halbzeitbilanz: Sommer 2025 zählt schon jetzt zu den zehn heißesten seit 1881

Mit dem 15. Juli erreicht der meteorologische Sommer seine Halbzeit – und Deutschland verzeichnet bereits eine positive Temperaturabweichung von +0,9 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Damit bewegt sich der Sommer aktuell in den Top 10 der wärmsten Sommer seit Beginn der Messreihe im Jahr 1881. Und das, obwohl die Stimmung eher durchwachsen ist – mit Regen, Gewittern und launischem Wetter.

Das zeigt, wie trügerisch die persönliche Wahrnehmung sein kann. In vielen Regionen Deutschlands war der Juni bereits der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, wenn auch gepaart mit deutlich mehr Niederschlag. Der Regen – so unangenehm er für Freibadbesucher ist – war vielerorts dringend nötig nach den trockenen Frühjahren der letzten Jahre. Doch die eigentliche heiße Phase steht uns erst bevor: Die sogenannten Hundstage von Ende Juli bis Mitte August gelten klimatisch als die stabilste und heißeste Zeit des Jahres.

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Zweite Sommerhälfte mit großem Hitze-Potenzial: Jetzt kommt der Hochsommer

Es wäre also ein Fehler, den Sommer jetzt schon abzuschreiben. Die zweite Hälfte bringt traditionell das, was viele im Juli und August erwarten: langanhaltende Hitze, tropische Nächte und womöglich auch Hitzerekorde. Schon in den kommenden Tagen steigen die Temperaturen zum Wochenende im Süden auf bis zu 34 Grad – Tendenz steigend. Selbst in Norddeutschland sind Werte über 30 Grad wieder möglich. Und auch wenn wechselhafte Wetterlagen dazwischen für Abkühlung sorgen, spricht vieles dafür, dass sich der Hochsommer noch länger behauptet.

Der Klimawandel kennt keine Landesgrenzen – und auch keine pauschale Gleichverteilung von Hitzewellen. Fazit: Der Sommer 2025 ist jetzt schon deutlich zu warm und hat seine heißesten Kapitel womöglich noch vor sich. Wer also glaubt, die große Hitze bleibe dieses Jahr aus, könnte schon bald eines Besseren belehrt werden.

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