Diese fünf historischen Städte sind Geheimtipps für Ausflüge in Rheinland-Pfalz
Fachwerkhäuser, Weinkultur und Weltkulturerbe: Diese Orte in Rheinland-Pfalz bieten mehr als man denkt. Lassen Sie sich verzaubern!
Rheinland-Pfalz – In vier von fünf dieser Orte leben weniger als 5.000 Menschen. Warum diese idyllischen Gemeinden dennoch – oder gerade deshalb – einen Besuch wert sind.
1. Dill – Fachwerkhäuser, die Namen tragen
Eingebettet in die wunderschöne Landschaft des Hunsrücks liegt dieses Dörfchen mit seinen charmanten Fachwerkhäusern, deren Eingangstüren aufwändige Schnitzereien zieren. Die Häuser selbst haben seit vielen Generationen Namen wie „Franze“ oder „Alt Schmied“, die oft auf die Namen oder Berufe ehemaliger Bewohner verweisen. Dill im Rhein-Hunsrück-Kreis bietet zahlreiche Wanderwege, die Naturfreunde begeistern werden. Der elf Kilometer lange „Traumschleife Diller Burgpfad“ und der „Saar-Hunsrück-Steig“ erlauben atemberaubende Ausblicke.

Ein römischer Wachturm, der rekonstruiert wurde, erzählt von der antiken Geschichte der Region. Von seinem Wehrgang aus genießt man einen weiten Blick über Dill und die umliegende Landschaft. Die Burgruine Dill, die auf einem Bergsporn im Ort thront, diente im 12. Jahrhundert den Grafen von Sponheim als Schutzburg und zieht heute Geschichtsliebhaber an. Eine App ermöglicht es Besuchern, die Ruine virtuell in 3D zu erkunden.
2. Deidesheim – Kuriose „Geißbock-Versteigerung“ ist jetzt Weltkulturerbe
Der Eckkopfturm in Deidesheim bietet schwindelfreien Besuchern einen beeindruckenden Ausblick über den Pfälzerwald bis hin zum Odenwald, Schwarzwald und Hunsrück. Der Luftkurort im Kreis Bad Dürkheim ist mit seinem Schloss und der historischen Altstadt, die von alten Villen und Prachtbauten geprägt ist, ein lohnendes Ziel. Deidesheim ist bekannt für kulinarische Genüsse, von deftiger Pfälzer Küche bis zu Gourmetrestaurants. Zudem liegt die Kleinstadt an der Deutschen Weinstraße, der ersten und bekanntesten Weintouristikroute der Welt. Seit 770 wird hier Wein angebaut, was Deidesheim fast synonym für exzellenten Weinbau macht.

Lokales Highlight: die 2025 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte, alljährliche sogenannte Geißbock-Versteigerung. Die noch immer lebendige Tradition geht auf das Jahr 1404 zurück. Damals bekam die nahegelegene Stadt Lambrecht die Erlaubnis, Rinder im Deidesheimer Wald weiden zu lassen. Von da an übergab sie jedes Jahr am Pfingstdienstag einen „gut gehörnten und wohl gebeutelten“ Ziegenbock als Gegenleistung an Deidesheim, der daraufhin zugunsten der Stadtkasse versteigert wurde.
3. Flörsheim-Dalsheim – Die älteste Stadtmauer, die sogar begehbar ist
Im Kreis Alzey-Worms liegt die kleine Landstadt Flörsheim-Dalsheim, deren historischer Ortskern mit einer teilweise sogar begehbaren Stadtmauer beeindruckt. Die Mauer geht auf das 14. Jahrhundert zurück und ist mit ihrer Länge von 1,1 Kilometern die einzige vollständig erhaltene Ortsbefestigung von so hohem Alter in Rheinhessen. Besucher können die von sieben Wehrtürmen unterbrochene Mauer selber erkunden oder – bei Interesse an der Geschichte und Bedeutung der Befestigungsanlage – an einer geführten Tour teilnehmen.

Flörsheim-Dalsheim ist aber nicht nur ein Ort für Geschichtsinteressierte, sondern auch ein Weindorf, wo man die Schätze der Region in gemütlichen Weinstuben probieren kann. Das Städtchen ist auch ein prima Startpunkt, wenn man das Weltkulturerbe Mittelrheintal sehen oder auf der Rheinhessischen Fahrradroute oder dem Zellertal-Radweg strampeln will.
4. Edesheim – Ein fruchtbarer Garten Eden für Genießer mitten in der Pfalz
Edesheim, idyllisch an der Südlichen Weinstraße im gleichnamigen Landkreis gelegen, wird oft als „Garten Eden“ oder „deutsche Toskana“ bezeichnet. Die Gemeinde beschreibt auf ihrer Webseite, dass hier das mildeste Klima Deutschlands herrscht, in dem „neben Trauben auch Nüsse, Esskastanien und sogar Feigen, Kiwis und Zitronen reifen.“ Die Weinberge rund um den Ort laden zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren ein, während der nahe Pfälzerwald zu Wanderungen verführt. Edesheim ist der Startpunkt für den Mühlenwanderweg, der an historischen Mühlen vorbeiführt.

Das Ortsbild prägen uralte Bauwerke wie Torbögen aus dem Barock und Rokoko, die Pfarrkirche St. Peter und Paul sowie das Edesheimer Schloss. Sie zeugen von der langen Geschichte der über 1.300 Jahre alten Gemeinde. Die vielfältige Gastronomie, zu der auch Gourmet-Restaurants gehören, macht den Ort auch zu einem beliebten Ziel für Genießer.
5. Meisenheim – Ein Paradies nicht nur für Geschichtsfans und Naturliebhaber
Die historische Altstadt von Meisenheim im Kreis Bad Kreuznach lädt zu einem Spaziergang auf Kopfsteinpflaster ein und begeistert mit besonders hübschen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Als ehemalige Amtsstadt eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter, der Wittelsbacher, hat Meisenheim eine reiche Geschichte, die sich in vielen denkmalgeschützten Gebäuden widerspiegelt.

Besonders hervorzuheben ist die imposante Schlosskirche, die als dreischiffige Hallenkirche alle anderen Gebäude der Stadt überragt. Die 1504 fertiggestellte spätgotische Kirche ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch Ausgangspunkt einer beliebten kulinarischen Stadtführung. Hierbei begleitet ein Nachtwächter die Besucher und erzählt spannende Geschichten aus der Vergangenheit der Landstadt. Wer stattdessen Lust auf eine Radtour in der Natur hat: Die grüne Landschaft um Meisenheim eignet sich dafür sehr gut.
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