Der Marktgemeinderat von Garmisch-Partenkirchen hat es einstimmig beschlossen: Der bislang namenlose Kurpark in Partenkirchen wird nach der tragisch verunglückten Biathletin Laura Dahlmeier benannt.
Region - Der Marktgemeinderat von Garmisch-Partenkirchen hat einstimmig beschlossen, den bisher namenlosen Kurpark in Partenkirchen nach der tragisch verunglückten Biathletin Laura Dahlmeier zu benennen. Der künftige „Laura-Dahlmeier-Park“ soll der zweifachen Olympiasiegerin und siebenmaligen Weltmeisterin ein dauerhaftes Andenken widmen.
Der Marktgemeinderat von Garmisch-Partenkirchen hat entschieden: Ein Kurpark in Partenkirchen wird nach der tödlich verunglückten Laura Dahlmeier benannt
Die 31-jährige Dahlmeier war Ende Juli beim Bergsteigen in Pakistan am Laila Peak ums Leben gekommen. Auf einer Höhe von 5.700 Metern wurde sie zusammen mit ihrer Seilpartnerin von Steinschlag getroffen. Nach Angaben ihres Managements hatte die Sportlerin verfügt, dass ihr Leichnam nicht geborgen werden solle, falls dies das Leben von Helfern gefährden würde.
Heimat-Skiclub hat seinen Sitz hier
Die Wahl des Kurparks als Namensgeber ist nicht zufällig. Hier hat der Skiclub Partenkirchen, Dahlmeiers Heimatverein, seinen Sitz. In dieser Gartenanlage an der Schnitzschulstraße wurde die Ausnahmesportlerin in der Vergangenheit regelmäßig für ihre Erfolge bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gefeiert. Bereits wenige Tage nach ihrem Tod hatte die Gemeinde dort eine temporäre Gedenkstätte eingerichtet, die mit einer Holzstele, einem Bild der Sportlerin, einem Windlicht und einem Stein aus dem heimischen Gebirge gestaltet wurde.
Bürgermeisterin Elisabeth Koch betonte während der Gemeinderatssitzung, dass die Entscheidung in enger Abstimmung mit der Familie getroffen wurde. Die Angehörigen hätten sich ausdrücklich gewünscht, dass der Park den Namen Laura Dahlmeiers trägt. Koch erklärte, man habe verschiedene Ideen abgewogen, aber festgestellt: „Es gibt eigentlich nur einen Platz.“
Trauerfeier in der Sitzung
Die Sitzung am Mittwochnachmittag (24. September) begann mit einer bewegenden Trauerfeier. Eine Kerze wurde für Laura Dahlmeier angezündet, und die Urkunde wurde ausgelegt, mit der die damals 24-Jährige am 2. März 2018 zur Ehrenbürgerin von Garmisch-Partenkirchen ernannt worden war. Die Grainauer Sängerinnen Regina Wäger und Monika Mittermaier, begleitet von Anton Hornsteiner an der Zither, sorgten für den musikalischen Rahmen. Eine Gedenkminute sorgte für einen Moment des Innehaltens.
Würdigung von Bürgermeisterin
In ihrer Würdigung hob Bürgermeisterin Koch hervor, dass Laura Dahlmeier nicht nur durch ihre sportlichen Erfolge überzeugt habe, sondern vor allem durch ihre Persönlichkeit. „Laura hat durch ihr Sein überzeugt – nicht durch große Gesten, sondern durch Haltung“, sagte Koch. „Sie war sich stets bewusst, welche Verantwortung ihr Handeln mit sich bringt. Leichtsinn war ihr fremd.“
Trauer bis heute spürbar
Die Trauer um den plötzlichen Tod der beliebten Sportlerin ist bis heute spürbar. Das Rathaus erhält täglich Post von Menschen aus aller Welt, die ihr Bedauern und Mitgefühl über den Verlust ausdrücken. „Sie hat einen unglaublich großen Zuspruch auf der ganzen Welt“, stellte Koch fest. Das Online-Kondolenzbuch zählt bereits Hunderte von Einträgen, die gesammelt an die Eltern übergeben werden sollen.
Der Laura-Dahlmeier-Park soll nun die dauerhafte Anlaufstelle für all jene werden, die der Sportlerin gedenken möchten. Koch kündigte an, dass gemeinsam mit der Familie ausgearbeitet werden soll, wie die kleine grüne Oase künftig ausgestaltet werden könnte. Eine Beschilderung im ganzen Ort soll dabei helfen, dass die Gedenkstätte auch für Auswärtige leichter auffindbar ist.
Feierliche Einweihung geplant
Die feierliche Einweihung des Laura-Dahlmeier-Parks ist für die kommenden Wochen geplant. Damit soll die Erinnerung an eine Sportlerin lebendig bleiben, die nicht nur durch ihre außergewöhnlichen Erfolge – zwei Olympiasiege, sieben Weltmeistertitel und 33 Weltcupsiege – sondern auch durch ihre Herzlichkeit, Bodenständigkeit und ihr ehrenamtliches Engagement bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen in Erinnerung bleibt.
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