Mit dem Deutschlandticket nach Österreich – nicht nur diese Möglichkeit füllt die Regionalzüge im südlichen Oberbayern. Ab 2028 soll es dort mehr Platz geben.
München – Bahnreisende sollen in den Regionalzügen von München über Rosenheim nach Salzburg und Kufstein ab dem Jahr 2028 bessere Aussichten auf Sitzplätze haben. Bahnunternehmen, die sich für den Betrieb auf den Linien in Oberbayern bewerben, müssen außerhalb der Hauptverkehrszeiten an Werktagen und am Wochenende teils mehr Sitzplätze „sowie punktuell mehr Platz für die Fahrradmitnahme als bisher“ zur Verfügung stellen. Das teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) am Freitag (19. April) mit. Der Grund dafür sei die große Nachfrage auf den Strecken, sagte der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU).
Regionalzüge zwischen München und Salzburg müssen mehr Sitzplätze anbieten
Thomas Prechtl, Sprecher der BEG-Geschäftsführung, sagte, dass in den Regionalzügen „zu bestimmten Zeiten die Fahrgastzahlen deutlich gestiegen“ seien. Mit mehr Platz wolle die Bayerische Eisenbahngesellschaft insbesondere „bei Fortsetzung des Deutschlandtickets und der bisherigen Entwicklung der Bevölkerungszahlen in der Region gewappnet sein“. Zusätzliche Verbindungen sind den Angaben zufolge jedoch nicht geplant.
Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)
Die BEG ist der ÖPNV-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern. Im Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert sie als staatliches Unternehmen den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat. Das Unternehmen befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Freistaats Bayern und ist in München ansässig. Der SPNV wird etwa zur einen Hälfte von Steuergeldern und zur anderen Hälfte durch Fahrgeldverkauf finanziert.
Quelle: BEG
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BRB-Züge fahren derzeit auf der Strecke zwischen München und Salzburg
Aktuell sind auf der Strecke Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB) im Einsatz, die zum Transdev-Konzern aus Frankreich gehören. In der neuesten Pünktlichkeitsstatistik stellte die BEG dem Bahnunternehmen auf dem nun ausgeschriebenen Linienbündel ein schlechtes Zeugnis aus: Nach dem „Alex Nord“ bescheinigte die BEG der BRB die zweitniedrigste Pünktlichkeit im Regionalverkehr im Bayern. Demnach waren 2023 nur rund ein Viertel aller Züge nach Fahrplan unterwegs.
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Im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens „Rosenheimer Kreuz“ können sich Bahnunternehmen BEG-Angaben zufolge bis zum 21. Oktober für den Betrieb auf dem Liniennetz bewerben. Eine Entscheidung will die Bayerische Eisenbahngesellschaft voraussichtlich Ende 2024 fällen. Die BEG wählt das Eisenbahnverkehrsunternehmen aus, das von Dezember 2028 bis Dezember 2042 die Regionalzüge auf folgenden Linien elektrisch betreiben soll: RE 5 Hbf München – Rosenheim – Salzburg, RB 54 München – Rosenheim – Kufstein und RB 58 München – Holzkirchen – Rosenheim.