Musikhochschule in München: Immer noch Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. München

KommentareDrucken

Die staatliche Hochschule für Musik und Theater München. © Peter Kneffel/dpa

Ein Sieben-Punkte-Plan gegen ein großes Problem: Die Musikhochschule München will gegen Machtmissbrauch vorgehen – und orientiert sich dabei an einer Studie.

München – Obwohl die Hochschule für Musik und Theater (HMTM) in München nach einem Skandal um sexuelle Übergriffe Bemühungen und Reformen unternommen hat, sind die Probleme auch Jahre später noch präsent. Lydia Grün, die Präsidentin der Hochschule, stellte am Donnerstag (18. April) eine Studie in München vor und betonte: „Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt sind an der Hochschule kein Thema der Vergangenheit“. Sie fügte hinzu: „Bei all jenen, die an unserer Hochschule persönliches Leid erfahren haben, möchte ich mich im Namen der Hochschule entschuldigen.“

Die Hochschule plant nun, auf die Ergebnisse der Untersuchung mit einem Sieben-Punkte-Plan zu reagieren. An der Untersuchung nahmen etwa 500 Studierende, Dozenten und Verwaltungsmitarbeiter teil. Allerdings ist die Studie nicht repräsentativ. Die Studie identifiziert Machtmissbrauch als ein hervorstechendes Problem. Rund ein Drittel der Befragten berichtete, dass sie verschiedene Formen sexualisierter Gewalt selbst erlebt haben, insbesondere in jüngster Zeit. Die häufigsten Vorfälle waren Grenzverletzungen durch Kommentare, unerwünschte intime Fragen, Gesten und Blicke. Es wurde jedoch auch von unerwünschten Berührungen während des Unterrichts berichtet, so die Studie.

(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)

Sieben-Punkte-Plan: Hochschule für Musik und Theater geht gegen Machtmissbrauch vor

Vor einigen Jahren wurde die Münchner Musikhochschule von einem Skandal um sexuelle Übergriffe erschüttert. Ein ehemaliger Präsident wurde wegen sexueller Nötigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. In der Folge wurden Reformen eingeleitet, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Die aktuelle Studie sollte die Auswirkungen dieser Maßnahmen bewerten und aufzeigen, wo noch Verbesserungen notwendig sind. (mit Informationen der dpa)

Auch interessant

Kommentare