Blitzer mit Silberfolie austricksen: Aktion kann hohe Bußgelder nach sich ziehen

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Blitzer-Folien können teuer werden. Schon der Versuch, das Kennzeichen zu manipulieren, hat Konsequenzen. Einige Autofahrer riskieren sogar Haftstrafen.

München – Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit beim Fahren kann schnell dazu führen, dass ein versteckter Blitzer am Straßenrand ein Foto macht. Autofahrer könnten versuchen, mit einer Silberfolie auf dem Kennzeichen unerkannt zu bleiben, jedoch kann diese Handlung Konsequenzen haben.

Silberfolie auf dem Kennzeichen: Vermeintlicher Trick gegen Blitzer unwirksam

Diese Folien werden unter verschiedenen Bezeichnungen angeboten. Es darf jedoch keine Folie, die als Schutz vor Blitzern oder Ähnlichem verkauft wird, auf das Nummernschild geklebt werden. Die Folie soll verhindern, dass das Kennzeichen von einem Blitzer erkannt wird. Das erste Problem für Autofahrer besteht darin, dass die Folie das Kennzeichen zwar unscharf machen soll. Allerdings sind moderne Bildbearbeitungstechniken und die Blitzer selbst oft in der Lage sind, das Kennzeichen trotzdem zu lesen.

Autofahrer könnten ein Blitzerfoto mit einer Folie auf dem Kennzeichen umgehen wollen – das kann aber teure Folgen haben. (Symbolbild) © Daniel Kubirski/Imago

Bereits der Versuch, das Kennzeichen unkenntlich zu machen, kann für Autofahrer hohe Bußgelder nach sich ziehen. Ein unleserliches Kennzeichen wird laut ADAC als Ordnungswidrigkeit betrachtet und mit einem Bußgeld von fünf Euro geahndet.

Wird das Kennzeichen jedoch durch Folien, Aufkleber, Glas oder andere Abdeckungen verändert, droht ein Bußgeld von mindestens 65 Euro. In einigen Fällen kann die Strafe noch deutlich höher ausfallen. Viele Autos müssen seit Mitte Juni 2025 zudem den TÜV aufsuchen – ansonsten drohen ebenfalls Bußgelder.

Das Verändern des Kennzeichen kann hohe Bußgelder zur Folge haben

Laut § 10 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung dürfen an Kennzeichen keine Veränderungen vorgenommen werden, erklärt Alexander Sievers vom ADAC in einem Video. Besonders teuer wird es, da das Kennzeichen als Urkunde gilt, die nicht verfälscht werden darf. Bei einer Veränderung des Kennzeichens könnten Urkundenfälschung, Urkundenunterdrückung oder Kennzeichenmissbrauch in Betracht kommen. In allen drei Fällen drohen hohe Geldstrafen oder sogar Haftstrafen.

Autofahrer könnten glimpflich davonkommen, wenn lediglich ein Aufkleber auf das Symbol des jeweiligen EU-Landes geklebt wurde. Wird jedoch die Stadt des Halters oder der Rest des Nummernschilds beeinflusst oder verdeckt, können empfindliche Strafen folgen. Zudem werden Autofahrer in der Regel aufgefordert, die Veränderung rückgängig zu machen, dieser Aufforderung ist umgehend nachzukommen. Auch eine Italien-Regel kann Autofahrern teuer zu stehen kommen. (rd)

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