„Geh mit Gott“: Söder kontert Habecks verbale Watschn
„Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg“: Söder kontert Habecks verbale Watschn
In seinem „Abschieds-Interview“ holt Ex-Vizekanzler Robert Habeck zum Rundumschlag aus und attackiert auch CSU-Chef Markus Söder – der wehrt sich.
München – Das „fetischhafte Wurstgefresse“ ist Markus Söder nicht entgangen. Und er antwortete jetzt mit einer Nummer, die größer sein dürfte als Wurstwaren: Er antwortete einfach mal mit Gott. „Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg“, meinte Söder an Robert Habeck gerichtet.

Söder sagte diese Worte dem Grünen-Politiker Habeck nicht direkt ins Gesicht, sondern der Bild, die nachgefragt hatte. Und außerdem beteuerte er dem Blatt: „Ich werde weiterhin mit Freude bayerische Weiß- und fränkische Bratwürste essen.“
„Fetischhaftes Wurstgefresse“ (Habeck) vs. „Tofu-Tümelei“ (Söder)
Habeck hatte seinen Rückzug aus dem Bundestag, den er im Gespräch mit der taz ankündigte, mit verbalen Attacken gegen bestimmtes Verhalten im Politbetrieb verbunden. Im Fall von CSU-Chef Söder verwies Habeck auf dessen Videos und Selfies mit Fleisch und Wurst.
Insbesondere auf Instagram richtet sich der bayerische Ministerpräsident unter dem Hashtag #söderisst gar nicht mal subtil gegen eine von ihm angeblich wahrgenommene „Tofu-Tümelei“ der Grünen. Habeck hatte Söders Masche bei der taz jetzt ein „fetischhaftes Wurstgefresse“ genannt.
Habeck sieht seine politische Idee für die Grünen „abgewählt“
Habeck hatte in dem taz-Interview angekündigt, dass er zum 1. September auf sein Bundestagsmandat verzichten will. Er verwies dabei auf geplante Lehr- und Forschungstätigkeiten im Ausland. Der frühere Grünen-Vorsitzende war in der Ampel-Koalition Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister gewesen.
Habeck begründete seine Entscheidung auch damit, dass nicht nur die Ampel-Koalition, sondern auch seine politische Idee abgewählt worden sei. Diese sei gewesen, „die Grünen in die gesellschaftliche Mitte zu führen“, um angesichts der schrumpfenden beiden Ex-Volksparteien Union und SPD „das Zentrum zu stabilisieren“.
Dass Habeck sein politisches Ziel nicht erreicht hat, ist Söder natürlich auch nicht entgangen. Mit einer schwer zu leugnenden Häme wünschte er Habeck Bild zufolge jetzt „viel Glück außerhalb der Politik“. Und setzte noch hinzu: „Denn in der Politik war er ja sehr erfolglos!“ (frs)