Trotz des ungemütlichen Wetters zog es am Wochenende viele Besucher auf den Geretsrieder Christkindlmarkt. Das kulinarische und kunsthandwerkliche Angebot ließ keine Wünsche offen, und auch die Kleinen wurden gut unterhalten.
Geretsried – Die Geretsrieder halten „ihrem“ Christkindlmarkt die Treue – egal, ob er wegen Bauarbeiten auf dem Karl-Lederer-Platz in der Vergangenheit den Standort wechseln musste, oder ob es wie heuer leider ziemlich viel regnete während der drei Tage. Trotz des ungemütlichen Wetters wurden sogar die längeren Öffnungszeiten bis 22 Uhr am Freitag- und Samstagabend gut angenommen. Bis nach 21 Uhr standen die Besucher am Freitag auf einen Glühwein beieinander, am Samstag gingen die Letzten tatsächlich erst um 22 Uhr.
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In diesem Jahr war der Markt besonders groß
„Ich finde, das ist ein schönes Angebot, gerade für Berufstätige. Man sollte das wiederholen. Es muss sich ja erst herumsprechen“, meinte Helmut Hahn von der Egerländer Gmoi, die seit 46 Jahren ihr beliebtes Bahschnitz, ein auf der Ofenplatte geröstetes Knoblauch-Schmalzbrot, verkauft.
Der Markt war diesmal besonders groß. In rund 40 Buden wurden kulinarische Köstlichkeiten sowie Handwerkskunst verkauft. Stefanie Linke aus Wolfratshausen zeigte sich am Samstagnachmittag in einer Zwischenbilanz gegenüber unserer Zeitung zufrieden. Unter dem Label „casa fantastico“ hatte sie Liköre, Essig und Öl sowie original italienischen Panettone mitgebracht. „Wir haben eine der neuen Hütten aus hellem Holz bekommen. Die Standgebühr ist absolut in Ordnung und das Publikum freundlich. Geretsried tut sehr viel, um das neue Zentrum zu beleben“, meinte die Händlerin. Zum ersten Mal vertreten war die zertifizierte Knopfmacherin Hedwig Lambl, ebenfalls aus Wolfratshausen. Ihre ausgefallenen, mit Garn umspannten Anhänger und Broschen stießen auf großes Interesse. Auch Michaela Schelshorn von den „Erlenwald Lamas“ aus Ascholding, zum dritten Mal mit ihren hochwertigen Wollprodukten in Geretsried, lobte die nette Atmosphäre.
Allerhand Leckereien gab es an den verschiedenen Ständen
Die örtlichen Vereine und Landsmannschaften machten ihr Geschäft mit Leckereien wie Glühwein, Punsch, Ochsenfetzensemmeln, Souvlaki und Pusztaburgern. Für Naschkatzen gab es Crepes, Baumstriezel sowie gebrannte Mandeln von den Konditoren Christoph und Maximilian Högl. Ihr Großvater Josef Högl hatte den Christkindlmarkt einst zusammen mit Bürgermeister Heinz Schneider ins Leben gerufen. Der Budenzauber biete „eine Auszeit vom Alltag, wo man mit Familie und Freunden zusammenkommt, Stress und Ärger für ein paar Stunden vergisst“, wie Bürgermeister Michael Müller bei der Eröffnung sagte.
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Wie jedes Jahr konnte man am Stand des Chamalières-Partnerschaftsvereins das Gewicht eines Trumms Schinken schätzen und ihn gewinnen, wenn man nah genug an der richtigen Zahl dran war. Die Vereinsvorsitzende Edith Peter und Mitglied Jennifer Kübler hatten sichtlich Spaß am Verkauf von französischem Käse und Wein aus der Partnerstadt in der Auvergne. Am Freitagabend hielten sie bis zum Ende die Stellung. „Man trifft hier halb Geretsried und kommt ins Ratschen. Das ist doch wunderbar“, meinte Kübler.
Die meisten Vereine sammelten für ihre Jugendarbeit oder für wohltätige Zwecke, wie die Geltinger „Freunde Djibos“ mit ihren hübschen afrikanischen Körben und Batiken, selbst gemachten Marmeladen und warmen Socken. Das eingenommene Geld fließe in ein Schulprojekt in Djibo, sagte der Vorsitzende Josef Pripfel. Der Förderverein des Caritas-Kindergartens in Stein will mit seinem Verkaufserlös Aktionen und Ausflüge für die Kinder ermöglichen
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Glitzertattoos und Eisenbahnfahrten für die Jüngsten
Besonders für die jüngsten Besucher war diesmal viel geboten. Im „Hexenhäusl“ malte Angelika Sachers-Strigl vom Familientreff „Wuselvilla“ am Samstag Glitzertattoos auf die Unterarme der Kinder. Sie konnten Briefe ans Christkind schreiben und in den Himmelspostkasten einwerfen, malen oder sich schminken lassen. Die Weihnachtseisenbahn mit der Haltestation „Bahnhof Geretsried Zentrum S7“ drehte fast immer voll besetzt ihre Runden, ebenso erfreuten sich die Kutschfahrten einmal ums Karree großer Beliebtheit. Mit dem Graffiti-Künstler Raimund Schmidbauer besprühten die etwas Älteren Stellwände. Ein Höhepunkt war der Besuch des Nikolaus am Sonntagnachmittag.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten abwechselnd die Musikschule, das Bläserquartett „Quattro Musica“ und – sehr stimmungsvoll – Alphorn- und Jagdhornbläser. Von Tanja Lühr