Klamauk der Extraklasse bietet das neue Musical Non(n)sense, basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Stück, am Landestheater Schwaben (LTS).
Memmingen – Intendantin Sarah Kohrs, die auch Regie führte, bot gleich die gesamte Frauenpower des LTS-Ensembles auf, steckte alle fünf Frauen in Nonnengewänder und ließ sie sehr musikalisch die schräge Geschichte des Ordens „Die kleinen Schwestern von Ottobeuren“ erzählen. Der Broadway-Hit von Dan Goggin wurde bereits 1986 mit Auszeichnungen bedacht und lief von 1985 an über neun Jahre lang in Folge. In mehr als 20 Sprachen und insgesamt über 8.000 Inszenierungen begeisterte der Spaß das Publikum.
So auch in Memmingen. Mit einer prickelnden Cuvée aus Musik, Gesang, Tanz, Slapstick, Akrobatik und reichlich Wortwitz versorgt, blieb den Gästen nur die Pause im Stück zur Erholung der Lachmuskeln. Gabriele Fischer, Cindy Walther, Julia Schmalbrock, Roberta Monção und Delia Rachel Bauen hatten nicht nur Spaß auf der Bühne. Sie begeisterten das Publikum auch mit dem leidenschaftlichen Einsatz ihrer künstlerischen Ausdrucksformen. In allen Fünf steckt so viel mehr als nur eine professionelle Schauspielerin. „Ich könnt so Vieles sein!“ Mit diesem Satz der Mutter Oberin (Gabriele Fischer) spielt nicht nur auf die künstlerische Vielseitigkeit der Frauen an. Er weist auch hin auf das innere Thema des Stücks – wenn man bei so viel „Non(n)sense“ überhaupt von tieferem Sinn sprechen mag. Das „aus der Rolle fallen“ ist eine der zentralen Zutaten des Erfolgsrezepts im Stück. Die fünf Nonnen im fiktiven Kloster verhalten sich alle nicht so, wie man es von den altehrwürdigen, frommen und am Jenseits orientierten Klosterfrauen erwarten würde. Im Gegenteil: Sie alle sind voller geheimer Wünsche und Talente, die sie jetzt und hier ausleben wollen. Die schräge Geschichte des Stücks tritt beinahe in den Hintergrund, so sehr lebt die Darbietung von den unerwarteten Stärken oder auch Schwächen der Protagonistinnen.
„Non(n)sense“ begeistert als Musical das Publikum: Geheime Wünsche
Das beginnt schon mit der bedauerlichen Vergiftung der meisten Nonnen im Orden durch eine von der Küchennonne bereitete Bouillabaisse und geht weiter über die heimliche Anschaffung einer Playstation durch die Mutter Oberin. Das wiederum führt zu einem finanziellen Engpass, der verhindert, dass alle der an der Vergiftung verstorbenen Nonnen gleichzeitig beerdigt werden können. In der Not beschließen die noch lebenden Klosterbewohnerinnen durch eine Benefizveranstaltung Geld für die Bestattung der letzten vier toten Nonnen einzuspielen. Und eben dieses Charityevent findet auf der Bühne statt. Wenn dann das Publikum nach der Show wieder aus dem Lachen und Schmunzeln herauskommt, dürfen sich alle fragen, was denn noch so in ihnen steckt – und ob man damit möglicherweise auch so befreiend aus der eigenen Rolle fallen könnte…
Dass ein Musical von der Musik lebt, ist eine Binsenweisheit. Bei Non(n)sense kommt die Musik dafür live von fünf ausgesuchten Profimusikern. Sie alle mussten im Hintergrund des Bühnenbildes platziert und auch in Nonnengewänder gesteckt werden. Chris Haller, Wolfgang Roth, Josef Ressle, Nino Stübinger und Laurin Bopp spielten zwar im Hintergrund, doch ihre Professionalität, Emotionalität und genreübergreifende Vielfalt waren eine weitere Erfolgszutat des Stücks.
Premiere „Non(n)sense“ begeistert als Musical das Publikum: Weitere Aufführungen
Das Musical wird noch am 19. und 20. Februar 2025 sowie am 2. März 2025 im LTS gezeigt. Alle Termine, auch für Gastspiele, sowie weitere Infos sind online einsehbar. Karten sind ebenfalls online erhältlich: www.landestheater-schwaben.de/programm/stucke/nonnsens.
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